Formel1

Formel-1-Regelstreit Schumi-Appell an Streithähne

Michael Schumacher ruft die Beteiligten des Regelstreits kurz vor dem Tag der Entscheidung zu einer gemeinsamen Lösung auf, um eine Formel 1 ohne Ferrari und andere Hersteller zu verhindern.

Es kann jetzt nur darum gehen, dass man sich zusammen setzt und einen Kompromiss findet, sagt Schumi.

Es kann jetzt nur darum gehen, dass man sich zusammen setzt und einen Kompromiss findet, sagt Schumi.

(Foto: REUTERS)

Letzter Ausweg Kompromiss: Vor dem Tag der Entscheidung hat Rekordweltmeister Michael Schumacher die Streithähne der Formel 1 zu einer gemeinsamen Lösung aufgerufen, um den drohenden Ausstieg von Ferrari und anderen Herstellern zu verhindern. "Es kann jetzt nur darum gehen, dass man sich zusammen setzt und einen Kompromiss findet - und ich gehe davon aus, dass man diesen Kompromiss und damit eine Lösung finden kann und muss", sagte Schumacher auf seiner Internetseite.

Unterdessen bestätigte die FIA, dass bereits eine Antwort der in der FOTA noch vereinten acht Teams auf den Brief von FIA-Chef Max Mosley eingetroffen ist. Und: Der Inhalt des Schreibens mit mehreren Anhängen sei "nicht durchweg negativ". "Ich glaube nach wie vor, dass eine vernünftige Lösung zu finden ist, und was die FOTA-Teams vorgeschlagen haben, ist sehr vernünftig", betonte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

Bekanntgabe der Teams

Der Internationale Automobilverband (FIA) prüfe nun die Details der FOTA-Antwort, hieß es, nachdem Mosley die FOTA-Teams in einem Brief vom Montag aufgefordert hatte, die genannten Bedingungen für die Einschreibung fallen zu lassen. Am Freitag will die FIA die maximal 13 Teams für die Saison 2010 bekanntgeben. Neben den zehn aktuellen Rennställen sollen mindestens zehn neue Teams sich beworben haben.

Welche Bedeutung in der hoch vermarkteten PS-Branche den Traditionsteams zukommt, darauf wies Schumacher noch einmal hin. "Man kann sich keine Formel 1 ohne Ferrari oder die anderen Hersteller vorstellen, die so lange daran teilgenommen haben", sagte der als Berater für Ferrari tätige 40-Jährige in einem Video- Interview auf der Homepage der Scuderia. Ferrari sei ohne Formel 1 nicht denkbar, und die Formel 1 ohne Ferrari auch nicht, so der Kerpener, der von 2000 bis 2004 fünf seiner sieben WM-Titel für die Italiener eingefahren hatten.

Schumacher: Kompromiss finden

Dem Vernehmen nach wollten sich die FOTA-Mitglieder noch am Mittwoch über das weitere Vorgehen beraten. Von einer Einigung auf den letzten Drücker bis zum Frontalkurs mit Karacho zum finalen Totalschaden scheint in der seit nunmehr fast drei Monaten tobenden Rebellion gegen die neuen Regeln alles möglich. "Es ist keine besonders erfreuliche Situation, der wir gegenüberstehen, in dem Sport, den ich die meiste Zeit meines Lebens ausgeübt habe und den ich wirklich liebe", meinte Schumacher.

Der siebenmalige Weltmeister, der sich seiner aktiven Zeit aus sportpolitischen Fragen eher rausgehalten hat, sprach sich auch für eine Reduzierung der Kosten aus. Allerdings in Maßen. Natürlich sei das in der heutigen Zeit ein großes Thema, "und darauf wollen ja auch alle Teams eingehen, aber man kann nicht von einem Extrem ins andere springen". So richtet sich der Hauptwiderstand der in der FOTA vereinigten Teams auch gegen die Budgetobergrenze von rund 45 Millionen Euro.

Man bedenke: Top-Teams wie Ferrari oder McLaren-Mercedes sollen Schätzungen zufolge angeblich etwa das sechs- bis siebenfache ausgeben. Ein derart drastischer Kostenschnitt würde auch Arbeitsstellen kosten, warnten Experten bereits. "Man kann von so großen Top-Teams nicht erwarten, dass sie sich von heute auf morgen an Regeln halten sollen, die alles auf den Kopf stellen. Veränderungen können nur ein Prozess sein, keine Hauruck-Aktion", meinte Schumacher.

 

 

 

Quelle: ntv.de, dpa

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