Formel1

"Misserfolge einzig Brawn anzulasten" Stuck kritisiert Trennung von Haug

Nach 22 Jahren als Mercedes-Sportchef muss Norbert Haug wegen fehlender Erfolge gehen. Zu Unrecht, kritisiert Hans-Joachim Stuck vom Deutschen Motor Sport Bund. Er sieht die Schuld für die Formel-1-Misere bei Teamchef Ross Brawn - und Haug als Bauernopfer.

Ross Brawn (l.) wurde als Weltmeister von Norbert Haug eingekauft, konnte aber in drei Jahren keinen dauerhaft siegfähigen Silberpfeil bauen.

Ross Brawn (l.) wurde als Weltmeister von Norbert Haug eingekauft, konnte aber in drei Jahren keinen dauerhaft siegfähigen Silberpfeil bauen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Hans-Joachim Stuck, Präsident des Deutschen Motor Sport Bundes (DMSB), hat nach dem Abgang von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug harte Kritik an Ross Brawn geübt. "Die Misserfolge in der Formel 1 sind einzig Brawn anzulasten", sagte der 61-Jährige dem "Focus" über den Teamchef des Stuttgarter Werksteams: "Das Auto war einfach nicht schnell genug. Wie es geht, hat McLaren doch mit seinem Mercedes-Triebwerk eindrucksvoll bewiesen. Selbst ein kleines Team wie Force India hat mit den Mercedes-Motoren tolle Erfolge eingefahren."

Den scheidenden Haug treffe keine Schuld, im Gegenteil: "Der Abgang von Norbert Haug ist ein riesiger Verlust für den Motorsport", sagte Stuck: "Er war doch schließlich nicht derjenige, der das Auto konstruiert hat und auch nicht derjenige, der die Schrauben am Wagen anzog. Das machte Teamchef Ross Brawn. Besser gesagt: Er hätte es machen müssen."

Dem 60-jährigen Haug rechnet Stuck dagegen große Verdienste an, er habe jedoch als Steuermann den Kopf hinhalten müssen. "Ohne Haug wäre Mercedes nie in die Formel 1, nie in die DTM eingestiegen. Er war derjenige, der bei Mercedes nach Jahrzehnten den Motorsport wieder salonfähig gemacht hat", sagte Stuck.

Am Donnerstag hatte Mercedes verkündet, dass der Vertrag mit Haug nach 22 Jahren in "gegenseitigem Einvernehmen" aufgelöst wird. Nach der Rückkehr in die Königsklasse war in den vergangenen drei Jahren statt des angestrebten WM-Titels nur ein Sieg durch Rosberg in diesem Jahr in China gelungen.

Quelle: ntv.de, sid

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