Formel1

Training zum GP von Deutschland Vettel Schnellster in der Eifel

(Foto: AP)

Mit der Bestzeit im ersten freien Training auf dem Nürburgring untermauert Weltmeister Sebastian Vettel seine Absicht, zum ersten Mal in seiner Karriere ein Formel-1-Rennen in Deutschland zu gewinnen. Die wichtigste Erkenntnis zum Auftakt der Grand-Prix-Tage in der Eifel: Die Reifen halten.

Sebastian Vettel ist Weltmeister und Wortführer der Formel 1, doch in seiner deutschen Heimat und im Monat Juli hat er noch nie gewonnen. Das soll sich an diesem Wochenende auf dem Nürburgring ändern, und der erste Schritt ist getan. Im freien Training am Freitag jagte Vettel seinen Red Bull in 1:30,416 Minuten um den Kurs - eine Bestzeit, an die kein anderer Fahrer mehr herankam.

"Es läuft gut, wir haben am Nachmittag noch mal zugelegt", sagte Vettel, der morgens in der ersten Session Platz acht belegt hatte. Deutschlands zurzeit schnellstes Herrendoppel komplettierte Mercedes-Fahrer Nico Rosberg auf Platz zwei, dahinter folgte Vettels Teamkollege Mark Webber (Australien).

Die wichtigste Erkenntnis zum Auftakt des Grand-Prix-Wochenendes in der Eifel war jedoch die Tatsache, dass die Reifen fünf Tage nach dem Desaster von Silverstone anscheinend halten, was Hersteller Pirelli versprochen hatte. Sein Eindruck von den neuen Reifen sei "sehr gut", sagte Vettel: "Wir hatten keine Schwierigkeiten, und mit 'wir' meine ich alle Fahrer."

Die Reifen halten

Es sei "kein Vergleich mit Silverstone, es ist zwar hier auch eine andere Strecke, aber wir sind sehr zufrieden, dass die Probleme offensichtlich so gelöst wurden." Alle Teams seien nach seinem Eindruck gut zurechtgekommen: "Ich glaube nicht, dass irgendeiner ähnliche oder auch nur annähernd ähnliche Probleme hatte wie in Silverstone." Die Reifen "sind toleranter und halten anscheinend auch länger. Ich bin sehr glücklich, dass es anscheinend der richtige Schritt war."

Begünstigt durch die recht niedrigen Temperaturen zeigten weder die Medium-Reifen am Vormittag noch die weichen Pneus am Nachmittag Auflösungserscheinungen. Die Fahrergewerkschaft GPDA hatte am Donnerstagabend mit einem Boykott des Rennens gedroht für den Fall, dass sich die Ereignisse von Silverstone am Nürburgring wiederholen sollten.

Diese Drohung ist damit erstmal vom Tisch, obwohl Vettel den Begriff als unzutreffend empfand. "Ich denke, das war keine Drohung", sagte er: "Wir haben ausgedrückt, dass wir Pirelli vertrauen. Aber ich denke auch, dass wir verdeutlicht haben: Sollte es einen Zwischenfall geben, dann werden wir über alles nachdenken. Zum Glück ist heute nichts passiert, und die Reifen haben gut funktioniert."

Das taten sie am Freitag von Beginn an. In der ersten Session am Morgen unter graubewölktem Himmel und bei allenfalls frühlingshaften Temperaturen um die 18 Grad drehten Rosberg und sein Teamkollege Lewis Hamilton einsam ihre Kreise an der Spitze des Feldes. Der drittplatzierte Mark Webber hatte im Red Bull schon eine Sekunde Rückstand, Im zweiten Training legte dann der Weltmeister mit den weichen Reifen vor, Vettels Zeit hatte bis zum Ende der Session Bestand.

Die Teams sind am Nürburgring dazu verpflichtet, beim Umgang mit den Reifen die Angaben des Herstellers genau zu befolgen. Ein "Seitenwechsel" der Pneus, den Pirelli als einen der Gründe für das Debakel in Silverstone ausgemacht haben will, ist damit verboten. "Vorder- und Hinterreifen müssen auf der Seite des Autos montiert werden, für die sie vorgesehen sind", heißt es in einem von FIA-Rennleiter Charlie Whiting am Freitag veröffentlichten Statement: "Ein Wechsel ist nicht erlaubt." Zudem gab Whiting Druckwerte für die Reifen und sogenannte Sturzwerte für die Vorder- und Hinterachse vor. "Es ist die Verantwortung eines jeden Teams, den Technischen Delegierten der FIA davon zu überzeugen, dass die Autos jederzeit diese Auflagen erfüllen", heißt es in Whitings Schreiben außerdem.

Quelle: ntv.de, sid

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