Formel1

Konkurrenz ist beeindruckt Vettel erntet viel Lob

Sebastian Vettel leistet sich so gut wie keine Fehler mehr. Und wenn, dann steckt er sie kontrolliert weg. Beim Großen Preis von Monaco in Monte Carlo will er sich nun am Sonntag fürstlich belohnen lassen. Lausbuben-Grinsen und Freudengesänge des 23-Jährigen inklusive.

"Er ist einfach ein guter Typ."

"Er ist einfach ein guter Typ."

(Foto: dpa)

Er lernt so schnell, wie er Auto fährt: Sebastian Vettel, das Formel-1-Phänomen. "Sebastian macht einen Super-Job, und ich bin nach wie vor beeindruckt von ihm. Er braucht schon lange keine Fürsprecher mehr, er weiß selbst am besten, was er machen muss", sagte seine Kumpel Michael Schumacher. "Ich kenne keinen, der ihm seinen Erfolg nicht gönnt - und das will was heißen in der Formel 1", meinte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

In Monaco, wo Rekordweltmeister Schumacher schon fünfmal triumphierte, will Titelverteidiger Vettel seine beeindruckende Bilanz ausbauen: Sechs der zurückliegenden sieben Rennen (inklusive der beiden letzten WM-Läufe 2010) beendete der Heppenheimer auf Rang eins.

Der 23-Jährige agiert heutzutage kontrollierter. "Er ist schon immer ein phänomenales Talent gewesen und nun wird er immer reifer und sammelt mehr Erfahrung", sagte Red Bulls Teamchef Christian Horner. "Es ist daher nur die natürliche Entwicklung eines jungen Fahrers." Man könne definitiv sehen, "wie er hinter dem Lenkrad gereift ist", sagte Vettels Red-Bull-Vorgänger David Coulthard: "Er hat aus seinen Fehlern in der Vergangenheit gelernt."

"Er fährt besser denn je"

Vettel fährt auch kalkulierter. Auch wenn Siege, von denen er in bislang 67 Rennen 14 feierte, weiter das Ziel bleiben. Aktionen wie der peinliche Crash mit seinem Teamkollegen Mark Webber 2010 in der Türkei haben den Reifeprozess des Heppenheimers beschleunigt. "Im vergangenen Jahr hat er nicht dominiert. Da hatte er einige schwierige Situationen", meinte Teamchef Martin Whitmarsh von Red Bulls derzeit ärgstem Verfolger McLaren.

Und 2011? "Sebastian ist sehr stark, er fährt besser denn je", betonte der Brite. "Er macht keine Fehler. Wenn man vorne steht mit einem starken Auto, ist es halt auch viel einfacher, als wenn man von hinten kämpfen muss."

Doch auch die Erfahrung machte Vettel in seiner jungen Karriere bereits. Im eigentlich unterlegenen Toro Rosso feierte er 2008 seinen ersten Formel-1-Sieg. Dann folgte die Beförderung. Ging aber mal etwas schief, schnaubte Vettel wie ein junger wilder "Red Bull". "Er wird auch in Zukunft wieder Fehler machen, das gehört dazu, wenn man bis ans Limit geht", meinte Coulthard.

"Auf dem Boden geblieben"

Dass manchmal weniger auch mehr sein kann, lehrte Vettel das Rennen im vergangenen Jahr in Monza. Dank eines Strategie-Streichs mit einem Last-Minute-Reifenwechsel rettete er Rang vier. Besser als nichts, wie in Istanbul, als sogar der zweite Platz praktisch sicher gewesen war. Der fast schon kindliche Trotz nach Pleiten wich der Souveränität. Fehler wurden Mangelware. Vettel wurde Weltmeister.

Für Coulthard kommt aber ein weiterer entscheidender Aspekt in der "Weltmeisterwerdung" von Vettel hinzu. "Das Bemerkenswerteste ist, dass er außerhalb weiter auf dem Boden geblieben ist", betonte der Schotte. "Er nimmt sich weiter Zeit für andere. Es gab Fahrer, die abgehoben sind, sobald sie ein bisschen erfolgreich wurden." Vettel sei ein Segen für den Motorsport und für die heranwachsende Jugend, die ihn bewundere und in ihm das beste Vorbild habe, meinte Haug. Kumpel Schumacher drückte es so aus: "Er ist einfach ein guter Typ."

Quelle: ntv.de, Jens Marx und Elmar Dreher, dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen