"Fürchterliches Chaos, aber lustig" Vettel feiert, feiert und feiert
15.11.2010, 09:57 UhrSebastian Vettel ist, Sie werden es mitbekommen haben, Formel-1-Weltmeister. Und was macht er jetzt? Das, was er, wie er sagt, am besten kann. Party. Oder wie sein Chef, der Brauseproduzent Dietrich Mateschitz ankündigt: "Es wird ein fürchterliches Chaos werden, aber lustig."

"Er hat ein fantastisches Jahr hinter sich." Sagt Michael Schumacher, rechts, über Sebastian Vettel.
(Foto: dpa)
Der neue Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel startet in Runde zwei seines Party-Marathons. Im Hangar 7 des Salzburger Flughafens will die Belegschaft seines Arbeitgebers Red Bull den 23-Jährigen am Tag nach seinem furiosen Titelgewinn feiern. "Das ist unser Moment", sagte Vettel. "Jetzt machen wir das, was wir am besten können: Party." Auch die Ankündigung von Red-Bull-Chef Dietrich Mateschitz zu diesem Thema war eindeutig. "Es wird ein fürchterliches Chaos werden, aber lustig", sagte der Österreicher
Vettel hatte am Sonntag das Saisonfinale in Abu Dhabi gewonnen, den 15-Punkte-Rückstand auf Ferrari-Pilot Fernando Alonso noch aufgeholt und sich damit zum jüngsten Champion der Formel-1-Geschichte gekrönt. "Der große Wunsch ist in Erfüllung gegangen", sagte Mateschitz. Sichtlich emotional verfolgte der Getränke-Milliardär am Sonntagabend in der Team-Garage die Fete. Aus den Lautsprechern dröhnte Rockmusik, Vettels Vater Norbert spielte Luftgitarre, und die beseelten Mechaniker hatten T-Shirts mit dem Aufdruck "S.Vettel 2010 World Champion" übergestreift. Und immer mittendrin der neue deutsche Sportheld, dessen Rennanzug längst nach Schampus, Bier und süßer Gummibärchenbrause roch.
"Wird noch ein paarmal Champion werden"
"Es ist ein großartiges Gefühl. Ich bin unglaublich stolz, unheimlich glücklich", erklärte Vettel - und es war ihm anzusehen. "Er wird noch ein paarmal Champion werden. Die nächsten Weltmeisterschaften gehen nur über Sebastian", befand Mateschitz. "Er ist ein sehr würdiger Weltmeister", sagte Teamchef Christian Horner. Von der Konkurrenz und aus der Heimat wurde Vettel mit Glückwünschen überhäuft. Bundespräsident Christian Wulff, Kanzlerin Angela Merkel und Fußball-Bundestrainer Joachim Löw verneigten sich ebenso vor dem Hessen wie zahlreiche Sportlerkollegen. Besonders lieb war Vettel aber wohl die herzliche Umarmung und das Lob seines einstigen Vorbilds Michael Schumacher. "Er hat ein fantastisches Jahr hinter sich", sagte der Rekord-Weltmeister.
Nach zwei Party-Tagen in Salzburg inklusive TV-Auftritt, Saison-Abschluss-Pressekonferenz des Rennstalls und einer weiteren Party in der Teamfabrik im englischen Milton Keynes kehrt Vettel am Mittwoch an den Ort seines Triumphes zurück. In der Wüste von Abu Dhabi will er sich bei Touren mit dem Quad-Bike austoben. Am Freitag holt ihn dann der Arbeitsalltag wieder ein: Auf dem Yas Marina Circuit testet er zwei Tage lang die Pneus des neuen Formel-1-Reifenpartners Pirelli.
Heppenheim kriegt sich nicht mehr ein
Derweil liegt die Stadt Heppenheim ihrem berühmtesten Sohn zu Füßen. "Alle Heppenheimer sind sehr stolz und freuen sich mit Sebastian Vettel über diesen großartigen Erfolg, der in die Geschichtsbücher eingehen wird", sagte Bürgermeister Gerhard Herbert. Beim WM-Triumph von Formel-1-Star Vettel hatten über 1000 Fans beim Public Viewing am Sonntag in Heppenheim mitgefiebert. "Wir werden uns auf jeden Fall etwas einfallen lassen, wie wir dieses Ereignis in Heppenheim gebührend feiern können", kündigte das Stadt-Oberhaupt an. Wann genau Vettel, der seinen Wohnsitz in die Schweiz verlegt hat, in seiner Heimatstadt sein wird, ist derzeit noch offen.
Vettels erster großer Auftritt als Weltmeister in Deutschland steht eine Woche später auf dem Programm. Am 27. und 28. November tritt er beim Race of Champions in Düsseldorf an. Dort will er am gemeinsam mit Michael Schumacher zum vierten Mal in Folge den Nationen-Cup gewinnen und tags darauf auch im Einzelwettbewerb ganz weit kommen.
Quelle: ntv.de, dpa/sid