Red Bull mit Risiko und Tankpanne Vettel pokert, Webber mit Debakel
13.04.2013, 12:29 Uhr
Sebastian Vettel spielt in Shanghai Reifenpoker.
(Foto: dpa)
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel spielt vor dem dritten Saisonlauf in Shanghai Roulette. Der Red-Bull-Pilot gibt mit seiner Reifenwahl einen besseren Startplatz her, um im Rennen besser abzuschneiden. Teamrivale Mark Webber erlebt in Chinal ein Tankdesaster - pikanterweise im ersten Rennen nach dem Teamorder-Skandal.
Sebastian Vettel ist schon vor dem China-Showdown volles Risiko gegangen. Der dreimalige Formel-1-Weltmeister verzichtete im entscheidenden Durchgang der Qualifikation auf eine gezeitete Runde und kassierte dafür mit Rang neun den schlechtesten Startplatz seit Abu Dhabi im vergangenen Jahr. Der Red-Bull-Star vertraute an einem für seinen Teamkollegen Mark Webber rabenschwarzen Tag mit der Strafversetzung auf den letzten Platz auf eine gewagte Reifenstrategie.
"Wir wussten, dass es für die vorderen Plätze nicht reicht, weil wir nicht auf den richtigen Reifen waren", sagte Vettel. "Ich glaube, weiche Reifen sind nicht so gut auf die Distanz. Dafür versprechen wir uns ein besseres Rennen."
Bei Webber fehlt plötzlich Sprit
Vettel kann im Gegensatz zu Pole-Mann Lewis Hamilton und seinen weiteren WM-Widersachern auf den haltbareren härteren Reifen ins Rennen an diesem Sonntag starten. Von einer schlechteren Position war der Heppenheimer zuletzt Anfang November des vergangenen Jahres ins Rennen gestartet, als er wegen Spritmangels ans Ende des Feldes versetzt worden war. Eine Tankpanne, die in China am Samstag ebenso peinlicher- wie pikanterweise seinem Teamkollegen Webber widerfuhr.
Er hatte sein Auto im zweiten Quali-Durchgang abstellen müssen und reihte sich zunächst auf Rang 14 ein. Die Rennkommissare ahndeten den Verstoß gegen Artikel 6.6.2. des Technischen Regelwerks - ein Auto muss stets eine Mindestmenge Sprit im Tank haben - mit dem letzten Startplatz für den 36 Jahre alten Routinier.
Taktik soll sich auszahlen
Im Gegensatz zu seinem IntimFeind war Vettel, der sich beim Versuch einer schnellen Runde einen Verbremser geleistet hatte, nicht komplett enttäuscht. "Was unsere Pace angeht, war ich relativ zufrieden", es sei aber aus taktischen Überlegungen ohnehin nicht das Ziel gewesen, "ganz vorn mitzugehen", sagte er.
Sein Teamchef Christian Horner glaubt an eine erfolgreiche Strategie für den zweimaligen Pole-Mann der laufenden Saison: "Von der Taktik her, denken wir, dass es gut ist. Das haben wir uns vor dem Qualifying schon überlegt."
Quelle: ntv.de, dpa