Red Bull und Mercedes stolz auf Formel-1-Boliden Vettel präsentiert seinen neuen Dienstwagen
28.01.2014, 10:06 Uhr
Männer auf Auto: Sebastian Vettel und sein Teamkollege Daniel Ricciardo.
(Foto: REUTERS)
Sebastian Vettels Mission "Titel Nummer fünf" läuft. Der Formel-1-Weltmeister enthüllt seinen Red Bull. Nico Rosberg zeigt den neuen Mercedes. Was auffällt: Die Boliden der Favoriten sind nicht ganz so stillos wie die der Konkurrenz. Und Ferrari? Kommt nicht weit.
Eleganter Silberpfeil gegen Jubiläums-Red-Bull: Die erste Runde ist an den neuen Mercedes gegangen. Lewis Hamilton eröffnete im F1 W05 die Testfahrten für die Formel-1-Saison, die am 16. März in Melbourne beginnt. Unmittelbar zuvor hatte er mit Teamkollege Nico Rosberg den Wagen präsentiert, kurz danach Titelverteidiger Sebastian Vettel seinen Red Bull enthüllt. "Das Auto sieht diesmal ziemlich anders aus, vor allem drunter." Neben gravierenden aerodynamischen Änderungen werden die Autos neuerdings von Turbotriebwerken und einem deutlich leistungsstärkeren Hybridsystem angetrieben.
Um kurz nach acht scharten sich zuerst mehr als hundert Fotografen und Kameraleute vor der Mercedes-Box. Der Sichtschutz wurde beiseite und der Wagen noch mit schwarzer Abdeckung aus der Garage geschoben. Um 8.22 Uhr enthüllten Rosberg und Hamilton ihren Mercedes F1 W05. "Schaut euch meinen neuen Silberpfeil an. Darum hab ich geschrieben, dass er schnell aussieht", postete Rosberg stolz und prompt bei Twitter und Facebook.
"Dieses Auto ist das Endergebnis mehrerer Jahre intensiver Arbeit, aber uns ist klar, dass es erst der Anfang dieses Abenteuers ist", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff, der nach dem Ende der Ära von Teamchef Ross Brawn den Rennstall zusammen mit Paddy Lowe führt. Die Fahrzeugspitze ist eher elegant: Auf eine rüsselartige Nase wie zum Beispiel beim neuen Force India von Rosberg-Landsmann Nico Hülkenberg haben die Mercedes-Designer verzichtet. Sie ist breiter und geschwungen.
Start auf "einem weißen Blatt Papier"
15 Minuten nach dem neuen Mercedes stand auch der neue Red Bull in ganzer Pracht da. "Der RB10 hat wenig gemeinsam mit seinen Vorgängern", teilte Red Bull mit. Auch am RB10 fällt die regelbedingt tiefe Nase auf, die die Maximalhöhe von 18,5 Zentimetern in diesem Jahr nicht überschreiten darf. Sie läuft relativ spitz zu, ist vorn schwarz lackiert und sehr flach. Angetrieben wird das Auto, mit dem Red Bull in seine zehnte Formel-1-Saison startet, wie in den vergangenen Weltmeister-Jahren von einem Renault-Motor. "Wir hatten einen unglaublichen Lauf mit vier Titeln in Serie. Und natürlich versuchen wir, auch den fünften nacheinander zu holen", sagte Vettel. "Aber die Erwartungen sind jetzt erst einmal niedrig. Wir starten alle mit einem weißen Blatt Papier."
Gelingt es ihm aber, würde er die historische Marke von Rekordweltmeister Michael Schumacher mit den fünf Triumphen von 2000 bis 2004 im Ferrari einstellen. "Wir wissen mehr nach den ersten Tests und den ersten Grand Prix. Es wird ein bisschen Zeit dauern, bis man sich angepasst hat", sagte Vettel zu den Regeländerungen. Unter anderem müssen die Piloten in den Rennen deutlich mehr mit dem Sprit haushalten. Deswegen war zum Testauftakt aber zunächst nicht so wenig los. Lediglich Hamilton fuhr raus, kam nach seiner Installationsrunde im Silberpfeil aber wieder an die Box. Auch nach einer Stunde war von Vettel noch nichts in Aktion zu sehen. Dagegen wagte sich Kimi Räikkönen im Ferrari auf den Kurs. Kurz danach leuchteten aber die Roten Flaggen auf. Weit war er im F14T nicht gekommen. Den Weg zurück in die Ferrari-Box wurde er in einem Straßen-Pkw chauffiert.
Quelle: ntv.de, Jens Marx, dpa