"Nicht auf ADAC-Übungsplatz" Vettel spottet über Formel 1
27.03.2014, 10:51 Uhr
Sebastian Vettel will sich wieder mal die Ohren zuhalten.
(Foto: imago sportfotodienst)
"Wie ein Staubsauger" klinge die neue Formel 1, moserte Weltmeister Sebastian Vettel jüngst. Jetzt legt er nach: Einfach nur "scheiße" sei der Sound der neuen Motoren. Vettel will zum lauten Spektakel zurückkehren - vor allem wegen der Fans.
Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat in der Debatte um die neuen, leiseren Hybridmotoren in der Formel 1 mit deutlichen Worten nachgelegt. "Ich denke, der Sound ist Scheiße", sagte Vettel mit einem Lächeln auf den Lippen vor dem Großen Preis von Malaysia (Sonntag, 10.00 Uhr RTL und im n-tv.de-Liveticker): "Leider mache ich die Regeln nicht, sonst hätten wir einen schönen V12 im Heck und die Batterien wären im Handy, da wo sie hingehören."
Seit dem Saisonauftakt in Australien hatte es viele kritische Stimmen gegeben, die neuen vom Weltverband Fia eingeführten V6-Motoren mit Turbolader und Hybridtechnik seien für die Formel 1 zu leise. Der Motorsportweltverband hat darauf schon reagiert. Fia-Präsident Jean Todt hatte gesagt: "Der Sound ist jetzt offensichtlich anders. Wenn man damit Probleme hat und sich die Teams auf etwas einigen können, dann können wir nach einer Lösung suchen, um die Formel 1 wieder etwas lauter zu machen."
"Falsche Richtung"
Es gibt allerdings auch prominente Vertreter im Paddock, die wenig von einer Rückkehr in die Tinnitus-Ära halten. Einer von ihnen ist Mercedes-GP-Aufsichtsratschef Niki Lauda: "Den Lärm da jetzt ins Spiel zu bringen, ist absurd und für mich nicht nachvollziehbar." Die Formel 1 sei eine Rennklasse, "die - was den Motor, oder besser ihre Technik betrifft - vollkommen im Trend, im Entwicklungstrend liegt. Der Gedanke, die Autos künstlich wieder laut zu machen, geht in die falsche Richtung und ist bizarr", sagte der dreimalige Weltmeister.
Geht es nach Sebastian Vettel, muss sich der Sound dringend wieder ändern. Die Formel 1 sei für die Fans, sie müsse laut sein, der Boden müsse beben: "Wir sind doch nicht auf dem ADAC-Übungsplatz." Vettel verglich das Kreischen an der Strecke zudem bereits mit dem Geräusch eines "Staubsaugers im Hintergrund". Unterstützung bekommt er von Formel-1-Boss Bernie Ecclestone, der schon seit Wochen gegen die neuen Regeln und die neuen Motoren in seiner Rennklasse ätzt: "Wenn du Erdbeermarmelade kaufst und Erdnussbutter bekommst, bist du verärgert."
Quelle: ntv.de, cba/dpa/sid