Hamilton Schnellster in Monza Williams-Teamchef: Schumacher "ist nicht besonders"
30.08.2024, 19:15 Uhr
Für Williams war Mick Schumacher (links) nicht besonders genug.
(Foto: IMAGO/Jan Huebner)
Mick Schumacher hat weiter kein Cockpit in der Formel 1 und Williams-Teamchef James Vowles trat nun nach, warum er sich gegen den Deutschen entschieden hat: Schumacher sei nur gut, aber nicht besonders. Derweil kracht es im F1-Training in Monza, das Hamilton gewinnt, während Verstappen weiter schwächelt.
Williams-Teamchef James Vowles hat begründet, warum er sich nach der Entlassung seines Piloten Logan Sargeant gegen Mick Schumacher und für den argentinischen Formel-1-Rookie Franco Colapinto entschieden hat. "Ich denke, Mick hätte einen guten Job gemacht", sagte Vowles bei seiner Medienrunde in Monza. Schumacher aber falle wie Colapinto nur "in die Kategorie 'gut', aber 'nicht besonders' - da müssen wir ganz ehrlich sein".
Der wesentliche Unterschied zwischen dem 25-jährigen Schumacher, der 2021 und 2022 in der Formel 1 Stammpilot bei Haas war, und dem vier Jahre jüngeren Colapinto liege in der Williams-Vergangenheit des Argentiniers. Colapinto, zuletzt in der Formel 2 tätig, habe "hunderte, vielleicht tausende Runden in unserem Simulator gedreht. Er ist das Auto in diesem Jahr schon in einem freien Training gefahren. Und anhand der Daten macht er bedeutende Fortschritte." Man habe sich deswegen entschieden, "in die Zukunft statt in einen anderen Fahrer zu investieren".
Nachdem Williams den unfallanfälligen US-Amerikaner Sargeant nach einem weiteren schweren Crash in Zandvoort am vergangenen Wochenende vor die Tür gesetzt hatte, war Mercedes-Ersatzpilot Schumacher neben Colapinto und Red-Bull-Junior Liam Lawson ein ernsthafter Kandidat für die Rennen bis zum Saisonende. Für 2025 sind bereits Alex Albon und Carlos Sainz bei Williams gesetzt. Auch die Zeit für Colapinto, der einen Großsponsor mitbrachte, ist also in der ersten Reihe beim Team endlich.
Wolff: "Wird Worte weise gewählt haben"
"James ist ein heller Kopf. Er wird seine Worte weise gewählt haben", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff über seinen früheren Chefstrategen Vowles und machte sich für Schumacher stark: "Mick hat die Formel 2, 3 und 4 gewonnen. Er ist im Haas-Umfeld regelrecht zermalmt worden. Wir haben noch nicht alles von ihm gesehen. Aber jedes Team muss für sich die besten Entscheidungen treffen." Vowles registrierte durchaus eine Entwicklung bei Mick Schumacher. Der Sohn von Rekordweltmeister Michael Schumacher habe sich "im Vergleich zu seiner Zeit bei Haas stark verbessert". Schumacher sei "ein kompetenter Fahrer", der "unglaubliche Arbeit für Alpine, Mercedes und McLaren" geleistet habe.
Bestzeit durch Lewis Hamilton, spektakulärer Crash durch Andrea Kimi Antonelli: Mercedes hat beim Ferrari-Heimspiel in Monza (Rennen am Sonntag, 15 Uhr/RTL und Sky und im Liveticker auf ntv.de) in jeglicher Hinsicht herausgestochen und das WM-Duell zwischen Max Verstappen und Verfolger Lando Norris zumindest am Freitag etwas in den Hintergrund gerückt.
Formel-1-Rekordweltmeister Hamilton, dem im kommenden Jahr als Ferrari-Fahrer die Unterstützung der Tifosi in Italien sicher sein wird, war bei sommerlicher Hitze in 1:20,738 Minuten der Tagesschnellste - allerdings um nur drei Tausendstelsekunden vor McLaren-Pilot Norris, der spätestens seit seinem beeindruckenden Zandvoort-Sieg in der vergangenen Woche die WM wieder spannender gemacht hat.
Verstappen schwächelt weiter
Titelverteidiger Max Verstappen im offenbar weiter schwächelnden Red Bull musste sich mit Rang 14 begnügen, allerdings kam der WM-Führende (70 Punkte Vorsprung auf Norris) auch zu keiner schnellen Runde. Nico Hülkenberg überzeugte im Haas dagegen als Siebter. Der Argentinier Franco Colapinto, der bei Williams als Nachfolger des geschassten Logan Sargeant den Vorzug vor Mick Schumacher erhielt, erreichte Rang 17.
Gesprächsthema Nummer eins am Freitag war aber der erste Formel-1-Trainingseinsatz von Antonelli. Nach zehn Minuten war die Ausfahrt des 18-jährigen Italieners nach einem heftigen Abflug schon wieder vorbei, sein Silberpfeil schlug in der Parabolica-Kurve bei hoher Geschwindigkeit seitlich in den Reifenstapel ein.
Antonelli, der mittlerweile als Topfavorit auf die Hamilton-Nachfolge bei Mercedes gilt, bat sogleich um Entschuldigung. Der Teenager konnte seinen zerstörten Boliden aus eigener Kraft verlassen.
Quelle: ntv.de, dbe/sid