Portugals Abwehr hält DFB-Elf sucht den Schlüssel

Hartes Stück Arbeit: Lukas Podolski im Duell mit Miguel Veloso.

Hartes Stück Arbeit: Lukas Podolski im Duell mit Miguel Veloso.

(Foto: dpa)

Deutschland und Portugal beginnen ihr erstes Gruppenspiel bei der Fußball-EM verhalten. Die DFB-Elf agiert kontrolliert und sucht das richtige Rezept für die Offensive. Bundestrainer Joachim Löw fordert schnelleres Passspiel. Cristiano Ronaldo ist bei Jerome Boateng bislang so gut wie abgemeldet. Kurz vor dem Halbzeitpfiff knallt Pepe den Ball an die Unterkante der Latte.

Der deutschen Fußball-Nationalmannschaft steht in ihrem Auftaktspiel bei der EM gegen Portugal eine Geduldsprobe bevor. In der ersten Halbzeit fand die Mannschaft von Bundestrainer Joachim Löw kaum eine Lücke in der gut postierten Abwehr der Auswahl um Cristiano Ronaldo. Noch fehlen dem favorisierten Vize-Europameister die Ideen. Es steht 0:0 - sogar glücklich für Deutschland, denn Portugals Innenverteidiger Pepe traf in der 45. Minute mit einem Schuss aus elf Metern die Unterkante der Latte. Von dort prallte der Ball genau auf die Linie. Löw hatte im Gegensatz zu seinen sonstigen Gewohnheiten dann doch für Überraschung gesorgt: Dass Jerome Boateng auf rechts würde verteidigen dürfen, war trotz dessen nächtlicher Aktivitäten am vergangenen Montag in Berlin noch absehbar gewesen.

Unerwarteter war da schon die Aufbietung von Mario Gomez als Sturmspitze anstelle von Miroslav Klose, der seinen 34. Geburtstag zunächst als Ersatzspieler erlebte. Und dann stand da in der Innenverteidigung neben Holger Badstuber plötzlich Mats Hummels, nicht Per Mertesacker. Ein Coup. Boateng und Gomez führten sich im kleinsten Stadion dieser EM gleich gut ein. Der Sekundenzeiger hatte gerade mal eine Runde absolviert, da flankte der Abwehrspieler auf den Angreifer - und bei dessen Kopfball aus etwa zehn Metern musste sich der portugiesische Torhüter Rui Patricio gewaltig strecken. Es blieb zunächst der einzige Höhepunkt, bis Lukas Podolski, der in seinem 98. Länderspiel mit Michael Ballack gleichzog, aus 18 Metern halblinker Position einfach mal draufhielt (9.).

Wenige Ideen

Die deutsche Mannschaft war von Beginn an bemüht, konstruktiv und schnell nach vorne zu spielen - die Portugiesen allerdings hatten etwas dagegen. Sie waren gut postiert, verschoben geschickt, boten kaum Räume oder Lücken an. Zwar versuchte Bastian Schweinsteiger, den Strategen zu geben, zündende Einfälle aber kamen ihm kaum. Auch von Mesut Özil war erst mal wenig zu sehen, über Podolski und Thomas Müller auf den Außenbahnen ging wenig. Das Tor der Portugiesen war nicht wirklich in Gefahr. Auch Hummels trat früh in Erscheinung - mit einem zu kurzen Rückpass auf Manuel Neuer. Portugals Angreifer Helder Postiga rutschte mit der offenen Sohle heran - streifte den deutschen Torhüter zu dessen Glück aber nur am Schienbein, nicht auszudenken, hätte er ihn voll getroffen. Schiedsrichter Stephane Lannoy aus Frankreich beließ es bei Gelb. Neuer konnte nach kurzer Behandlung wieder mitwirken.

Hummels blieb ohne große Fehler, eine gewisse Nervosität war beim Dortmunder aber nicht zu übersehen. Der einsamste Mann auf dem Spielfeld war zunächst Cristiano Ronaldo. Der Torjäger von Real Madrid sah den Ball meist nur aus der Ferne, die Deutschen griffen die Mitspieler des portugiesischen Mannschaftskapitäns derart resolut an, dass diese Mühe hatten, das Spielgerät zu verarbeiten und danach zu ihrem Anführer weiterzuleiten. Nach 18 Minuten allerdings ließ Ronaldo mit einem vierfachen Übersteiger Boateng erstmals aussteigen, passte nach innen - und prompt war Gefahr da.

Quelle: ntv.de, sid

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