Keinen Bock mehr auf Training DFB-Team sehnt Schweiz herbei

Lukas Podolski will lieber testen als trainieren.

Lukas Podolski will lieber testen als trainieren.

(Foto: REUTERS)

20 strapazierende Trainingseinheiten stecken den deutschen Fußball-Nationalspielern in den Knochen. Jetzt wollen Lukas Podolski und Co. endlich wieder ein richtiges Spiel. Für einige Nationalkicker ist der Schweiz-Test die letzte Chance, sich für eins der 23 EM-Tickets anzubieten. "Poldi" hat schon den Start gegen Portugal im Kopf: "Da muss es brennen."

Die deutschen EM-Spieler sehnen sich nach schier endlosen Trainingsstrapazen nach einem echten Wettkampf. Das Länderspiel gegen die Schweiz kommt Bundestrainer Joachim Löw gerade recht. "Jeder ist bereit und heiß", betonte Lukas Podolski zwei Tage vor dem ersten von nur zwei EM-Testspielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft am Samstag (18.00 Uhr/ZDF) in Basel. Der 26 Jahre alte Podolski rechnet damit, dass alle derzeit im DFB-Camp in Südfrankreich trainierenden 16 Feldspieler gegen die Schweiz eine Chance bekommen werden. "Es werden sicher auch einige Spieler getestet. Wir werden rotieren, das wird Priorität haben", sagte Nationalmannschafts-Dauerbrenner Podolski.

Zwar wolle das Team natürlich auch gegen den Nachbarn Schweiz gewinnen. Doch die Vorbereitungsresultate seien für Spieler und Trainerstab nicht vorrangig. "Alles fällt mit dem ersten Turnierspiel. Darauf wird der Fokus gelegt", erklärte Podolski, der bei der EM-Endrunde vom 8. Juni bis 1. Juli in seinem Geburtsland Polen sein 100. Länderspiel bestreiten könnte. "Da muss der Rasen brennen, da muss man bereit sein", sagte der nach der EM zum FC Arsenal nach London wechselnde Stürmer. Für die DFB-Elf beginnt das Turnier am 9. Juni im ukrainischen Lwiw gegen Portugal.

Härteste Vorbereitung seit langem

Podolski ordnet seine sechste Vorbereitung auf ein großes Turnier als die bisher härteste ein. Mit den zwei individuellen Fitness-Einheiten in Tourrettes standen seit Beginn der Vorbereitung vor knapp zwei Wochen schon die Trainingsstunden Nummer 19 und 20 auf dem Programm. "Wir geben schon Gas", sagte Podolski und wies jeden Verdacht zurück, die Nationalspieler hätten in Südfrankreich zu viel Freizeit oder Abwechslung. "Wir sind voll dabei. Wenn wir mal einen Tag oder einen Nachmittag freihaben, ist das nichts Dramatisches oder Schlimmes."

Klinsmanns Gummibänder werden immer noch im Training eingesetzt.

Klinsmanns Gummibänder werden immer noch im Training eingesetzt.

(Foto: dapd)

Mit einer größeren Eingewöhnungszeit der acht Bayern-Spieler, die erst am Samstagabend zum Team stoßen werden, rechnet Podolski nicht. "Es ist immer ein schwieriger Weg. Jeder muss es persönlich für sich verarbeiten", sagte der 95-malige Nationalspieler zu den möglichen weiteren Nachwehen des verlorenen Champions-League-Endspiels gegen den FC Chelsea und verwies auf das eigene Beispiel: "Ich bin auch abgestiegen." Die acht Bayern-Akteure seien alle großartige Spieler: "Ihre Qualität auf dem Platz geht nicht verloren."

"Wir können den Titel holen"

Allerdings hat Bundestrainer Löw in Südfrankreich in der kommenden Woche nur noch drei Tage, in denen er mit dem kompletten Kader trainieren kann. Podolski sieht darin wie sein Coach keine größeren Probleme oder gar Gründe, das Ziel für die EURO zu korrigieren. "Wir sind so gut und haben uns in den letzten Jahren sehr gut entwickelt, dass wir sagen können, wir können den Titel holen. Das kann auch Kräfte freisetzen", betonte der Angreifer, der in der Ära von Bundestrainer Löw die meisten Länderspiele (63) absolviert hat.

Für einige von Podolskis Kollegen ist die Partie in Basel vor allem ein Ausscheidungsspiel. "Es ist zu merken, dass jeder Einzelne noch ein bisschen mehr Qualität hat, entsprechend geht es im Training zu", berichtete Torwartneuling Marc-André ter Stegen. Der Gladbacher streitet mit dem Hannoveraner Ron-Robert Zieler wohl um den dritten EM-Torhüterplatz hinter Manuel Neuer und Tim Wiese. "Die Entscheidung fällt der Bundestrainer, ich kann nicht mehr tun, als zu zeigen, dass ich bereit bin", sagte ter Stegen.

Quelle: ntv.de, Jens Mende und Klaus Bergmann, dpa

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