"Der arroganteste Fatzke der Welt" Europa will Ronaldo leiden sehen

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(Foto: picture alliance / dpa)

"Die haben gar keinen Fußball gespielt." Die Kritik an den tapferen Isländern bringt Reals Superstar Cristiano Ronaldo reichlich Spott ein. Ganz Europa will ihn nun verlieren sehen - bis auf Portugal.

Cristiano Ronaldo brauchte nur 90 Minuten, um halb Europa gegen sich aufzubringen. Angesichts des höchst fragwürdigen Auftritts beim und vor allem nach dem blamablen 1:1 seiner Portugiesen gegen den krassen Außenseiter Island hagelte es Kritik am Superstar und Spott von allen Seiten. "Ronaldo, der arroganteste Fatzke der Welt", titelte die "Bild"-Zeitung, TV-Experte Oliver Kahn fühlte sich "nur noch gelangweilt". Auch in den sozialen Medien wurde munter gelästert.

Schon jetzt ist klar: Auch bei Portugals zweitem Spiel bei der EM gegen Österreich in Paris (21 Uhr/n-tv.de Liveticker) wollen (fast) alle Fußballfans den dreimaligen Weltfußballer verlieren sehen. Dabei bringt der Angreifer von Real Madrid alles mit, was einen Liebling der Massen ausmacht. Sein Spiel ist spektakulär und erfolgreich, seine Kollegen loben ihn als Teamplayer.

Reich, schön, polarisierend

"CR7" ist längst eine globale Marke. Doch außerhalb des Estadio Santiago Bernabéu von Madrid und der portugiesischen Landesgrenzen ist Ronaldo längst zum Lieblingsfeindbild geworden. Ob beabsichtigt oder nicht, der 31-Jährige lässt kaum eine Möglichkeit aus, an seinem zweifelhaften Ruf zu feilen.

Mit Aussagen wie "die Leute beneiden mich, weil ich reich, schön und ein guter Fußballer bin", stellt er sich immer wieder ins Abseits. Auch auf dem Platz polarisiert Ronaldo mit theatralischer Selbstinszenierung und oftmals abfälliger Gestik und Mimik. Dass er damit jede Menge Angriffsfläche bietet, ist dem bestbezahlten Sportler der Welt (geschätzte 78 Millionen Euro Jahreseinkommen) herzlich egal - zumal er zumindest im Trikot von Real regelmäßig fußballerisch glänzt.

"Sie haben nur verteidigt"

Seine Kritiker verstummen dann - kurzzeitig. Im Nationaltrikot taucht Ronaldo in schöner Regelmäßigkeit ab. Wie gegen Island: Da feuerte er zwar aus allen Lagen, wollte den Siegtreffer erzwingen. Er übersah aber auch manchen freien Mitspieler, verzettelte sich in Diskussionen und haderte mit dem Schiedsrichter. Als wäre das nicht genug, gab er letztlich auch noch den tapferen Isländern die Schuld am schwachen Auftritt. "Die haben gar keinen Fußball gespielt. Sie haben nur verteidigt, verteidigt, verteidigt. So werden sie hier nichts reißen", jammerte der portugiesische Volksheld.

Gegen Österreich, so viel ist klar, werden Ronaldo und Co. auf einen deutlich offensiveren Gegner treffen. Denn auch die Mannschaft von Trainer Marcel Koller hat ihren Auftakt beim 0:2 gegen Ungarn verpatzt und muss jetzt liefern.

Auch in der Alpenrepublik drehte sich vor dem Spiel alles um den  großen Portugiesen. "So stoppen wir Rekordnaldo", titelte die "Kronenzeitung", Verteidiger Sebastian Prödl meinte: "Wir müssen ihn doppeln und beten, dass er nicht in Form ist." Oder über all dem Nörgeln wieder das Spielen vergisst.

Quelle: ntv.de, Andreas Asen, sid

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