Torschützenkönig gesucht Gomez und Ronaldo im Rennen

Er könnte es machen: Mario Gomez. Wenn er nicht wieder auf der Bank sitzt.

Er könnte es machen: Mario Gomez. Wenn er nicht wieder auf der Bank sitzt.

(Foto: AP)

Mandzukic ist schon raus, Dsagojew auch. Gomez sitzt vielleicht wieder nur auf der Bank - so richtig im Spiel ist nur noch Ronaldo. Die Jagd um die Torjägerkrone der diesjährigen EM fällt sehr verhalten aus. Wer wird denn nun der EM-Torschützenkönig?

Will denn niemand Torschützenkönig werden? Michel Platini muss um seinen Rekord jedenfalls längst nicht mehr bangen. Von neun Treffern, wie sie der heutige UEFA-Präsident im französischen Nationaltrikot bei der EM-Endrunde vor 28 Jahren erzielt hat, sind Europas beste Torjäger in Polen und der Ukraine meilenweit entfernt. Als echter Knipser hat sich bei der EM bislang niemand erwiesen.

Vor den Halbfinalbegegnungen haben der deutsche Stürmer Mario Gomez und Portugals Superstar Cristiano Ronaldo mit jeweils drei Treffern noch die besten Aussichten. Wobei Gomez wie schon im Viertelfinale auch gegen Italien ein Platz auf der Bank droht. Ronaldo reiste zwar beflügelt von 46 Ligatoren für Real Madrid zum Turnier, steht aber vor einer schwierigen Aufgabe. Der Alleinunterhalter muss die Abwehr des Weltmeisters Spanien knacken, um sich die Trophäe zu sichern.

Konkurrenz schon zu Hause

Cristiano Ronaldo ist noch im Spiel.

Cristiano Ronaldo ist noch im Spiel.

(Foto: dpa)

Immerhin: Allzu große Konkurrenz müssen die beiden Goalgetter nicht fürchten, einige vermeintliche Toptorjäger mussten bereits abreisen. Wayne Rooney, Robin van Persie oder auch Karim Benzema können Treffer maximal noch im Fernsehen bewundern. Aber auch bevor England, Holland und Frankreich mehr oder weniger früh ausschieden, brachte es das Trio zusammen auf ein mickriges Tor. Nur Rooney traf im letzten Gruppenspiel der Engländer, van Persie vom FC Arsenal - mit 30 Toren Torschützenkönig der Premier League - blieb genau wie Benzema von Real Madrid ohne Erfolgserlebnis. Dafür stellten sich einige Angreifer gut sichtbar ins EM-Schaufenster, mit denen vorher wohl kaum jemand gerechnet hat. Mario Mandzukic zum Beispiel. Der Profi vom VfL Wolfsburg, der bei Rekordmeister Bayern München im Gespräch sein soll, traf für Kroatien in der Vorrunde dreimal. "Es geht nicht um meine Tore, sondern um den Erfolg der Mannschaft", sagte der 26-Jährige. Doch der blieb aus. Abreise nach der Vorrunde. Ein Schicksal, das auch Alan Dsagojew traf.

Der russische Mittelfeldspieler steht mit drei Treffern ebenfalls noch an der Spitze der Torjägerliste. Von der kroatischen Stürmerlegende Davor Suker bekam er nach seinem ersten EM-Auftritt, bei dem er gegen Tschechien gleich doppelt knipste und nur knapp einen Dreierpack verpasste, die Trophäe als "Man of the Match" überreicht. "Es macht mich wahnsinnig stolz, von jemandem wie ihm ausgezeichnet zu werden. Das ist die größte Ehre", sagte der 21 Jahre alte Dsagojew. In der K.o.-Runde konnte er seine Qualitäten nicht mehr zeigen.

Dazu hatte zwar der Tscheche Milan Baros im Viertelfinale gegen Portugal noch die Chance, doch der Torschützenkönig der EURO 2004 (5 Tore) stand in seinen vier Begegnungen meist neben sich - und traf nicht. Frustriert von seinen schwachen Auftritten gab der 30-Jährige nach dem Ausscheiden seinen Rücktritt aus dem Nationalteam bekannt. Vor vier Jahren hatte sich der Spanier David Villa in Österreich und der Schweiz mit nur vier Treffern durchgesetzt. Es war die geringste Toranzahl eines Torschützenkönigs seit der EM-Aufstockung auf 16 Mannschaften 1996.

Ein Deutscher war letztmalig 1992 bester EM-Schütze. Karlheinz Riedle (3 Tore) machte das Rennen. Auch Gerd Müller (1972/4 Tore), Dieter Müller (1976/4) und Klaus Allofs (1980/3) sicherten sich die Auszeichnung. Ob Mario Gomez doch noch ihr Nachfolger wird?

Quelle: ntv.de, Thomas Wolfer, sid

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