Testspiele vor EM in Deutschland Licht und Schatten bei DFB-Gegnern - Abwehrstar schreit vor Schmerz
04.06.2024, 23:04 Uhr
Rangnick wechselte gegen Österreich unter anderem Leopold Querfeld ein.
(Foto: IMAGO/GEPA pictures)
Zehn Tage vor dem Eröffnungsspiel der Fußball-EM in Deutschland geben die Gruppengegner der DFB-Elf ein gemischtes Bild ab: Die Schweiz siegt klar, während Ungarn etwas lange Ungewohntes erlebt. Ralf Rangnick und die Österreicher haben indes Grund zur Freude.
Österreich befindet sich kurz vor der Europameisterschaft in Deutschland weiter in guter Verfassung. Die Mannschaft von Teamchef Ralf Rangnick zeigte beim 2:1 (2:1) gegen Serbien im vorletzten Testspiel vor allem in der Anfangsphase eine starke Leistung, musste dann aber ordentlich zittern. Dennoch unterstrich die Alpenrepublik ihre Rolle als Geheimfavorit beim Turnier im Nachbarland.
Patrick Wimmer vom VfL Wolfsburg (10.) und Leipzigs Christoph Baumgartner (13.) schossen die Österreicher im Wiener Ernst-Happel-Stadion schnell zu einer 2:0-Führung, auch ein weiteres Tor wäre möglich gewesen. Danach kamen die Serben mit dem Bremer Verteidiger Milos Veljkovic besser in die Partie. Mehr als der Anschlusstreffer durch Strahinja Pavlovic (35.) gelang aber nicht.
Rangnick musste noch auf den Dortmunder Champions-League-Finalisten Marcel Sabitzer verzichten. In Nicolas Seiwald (Rasenballsport Leipzig), Maximilian Wöber (Borussia Mönchengladbach), Florian Grillitsch (TSG Hoffenheim), Romano Schmid (Werder Bremen) sowie den beiden Torschützen standen dennoch sechs Bundesligaprofis in der Startelf.
Nach beeindruckenden Siegen gegen Deutschland im vergangenen November (2:0) oder über die Türkei (6:1) im März kommt es am Samstag (18 Uhr/DAZN) in der Schweiz zum finalen Härtetest der Österreicher vor der EM, bei der Rangnicks Team in der schwierigen Gruppe D auf Vize-Weltmeister Frankreich (17. Juni), Polen (21. Juni) und die Niederlande (25. Juni) trifft. Die Serben, die es in der Gruppe C mit England (16. Juni), Slowenien (20. Juni) und Dänemark (25. Juni) zu tun bekommen, testen derweil noch bei den nicht für die Endrunde qualifizierten Schweden.
Schweiz schießt sich warm, Ungarn verletzt nach langer Zeit mal wieder
Die Schweiz, Deutschlands Gruppengegner, hat zehn Tage vor Turnierstart ebenfalls einen überzeugenden Erfolg eingefahren. Das mit reichlich Bundesliga-Erfahrung gespickte Team von Nationaltrainer Murat Yakin setzte sich im vorletzten Test in Luzern mit 4:0 (1:0) gegen Estland durch. Ein sehenswerter Schuss in den Winkel von Steven Zuber brachte die Führung (20.), Zeki Amdouni (47.), der Gladbacher Nico Elvedi (63.) und der frühere Münchner Xherdan Shaqiri (70., Foulelfmeter) legten im zweiten Durchgang nach. Aus der Bundesliga standen neben Elvedi auch Kapitän Granit Xhaka (Bayer Leverkusen) und Silvan Widmer (FSV Mainz 05) in der Startelf.
Die deutsche Mannschaft trifft zum Abschluss der Gruppenphase (23. Juni) in Frankfurt auf die Schweiz. Zuvor ist Schottland am 14. Juni in München der erste deutsche Gegner, im zweiten Spiel trifft das Team von Bundestrainer Julian Nagelsmann in Stuttgart auf Ungarn (19. Juni).
Eben jenes Ungarn musste dagegen einen Dämpfer hinnehmen. In Irland kassierte das Team durch das 1:2 (1:1) die erste Niederlage seit September 2022. Adam Lang (40) glich nach der irischen Führung durch Adam Idah (36.) zunächst aus, Troy Parrott (90.+2) traf aber spät für die Iren zum Sieg. Gleich fünf Profis aus Deutschland spielten bei den Ungarn von Beginn an, neben dem Freiburger Roland Sallai auch Hertha-Verteidiger Marton Dardai, Andras Schäfer (Union Berlin) sowie die Leipziger Willi Orban und Péter Gulácsi. Das letzte Testspiel vor der EM steht für Ungarn am Samstag in Debrecen gegen Israel an.
Italien nur Remis, Türkei fürchtet schwere Verletzung
Europameister Italien ist weniger als zwei Wochen vor Beginn seiner Mission Titelverteidigung bei der Endrunde in Deutschland noch nicht in Schwung gekommen. In ihrem vorletzten Testspiel am Dienstag in Bologna gegen EM-Teilnehmer Türkei erreichte die Squadra Azzurra lediglich ein torloses Remis, blieb aber durch die Nullnummer im laufenden Kalenderjahr nach zwei Erfolgen im Frühling weiterhin ungeschlagen. Die Türken hingegen sind nun in vier Spielen seit ihrem 3:2-Erfolg im vergangenen Herbst gegen die deutsche Nationalmannschaft sieglos.
Italien absolviert seine Generalprobe für die EM-Endrunde am Sonntag gegen Bosnien-Herzegowina. Die Türken, bei denen in Bologna der Hoffenheimer Bundesligaprofi Ozan Kabak zur Anfangsformation gehörte und der Nürnberger Zweitliga-Spieler Can Uzun auf der Bank vergeblich auf einen Einsatz wartete, überprüfen einen Tag später im Duell zweier EM-Starter in Polen letztmals ihre Form. Kabak musste schon vor der Halbzeit mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung vom Platz getragen und in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Innenverteidiger schrie nach einem Zweikampf laut auf und droht die Endrunde in Deutschland zu verpassen.
Beim EM-Turnier trifft Italien in der Vorrunde auf Albanien (15. Juni), Spanien (20. Juni) und Kroatien (24. Juni). Für die Türkei beginnt die Endrunde am 18. Juni gegen Georgien, ehe in den weiteren Gruppenspielen die früheren Titelträger Portugal (22. Juni) und Tschechien (26. Juni) warten.
Quelle: ntv.de, tsi/sid