EM-Randale gegen Tschechien Uefa verhängt milde Strafe gegen Kroatien

Keine EM-Tickets für bekannte "Hooligans" - das nennt die Uefa eine Strafe.

Keine EM-Tickets für bekannte "Hooligans" - das nennt die Uefa eine Strafe.

(Foto: dpa)

Nach den Ausschreitungen kroatischer Fans beim EM-Vorrundenspiel gegen Tschechien kommt Kroatien mit einer Geldstrafe davon. Die Uefa-Disziplinarkommission verzichtet auf einen EM-Ausschluss auf Bewährung, verhängt aber kuriose Auflagen beim Ticketverkauf.

Der kroatische Fußball-Verband HNS muss für die Krawalle der eigenen Fans bei der EM 2016 zahlen, kommt aber um einen EM-Ausschluss auf Bewährung herum. Die Disziplinarkommission der Europäischen Fußball-Union (Uefa) verhängte für die Ausschreitungen während des EM-Spiels gegen Tschechien (2:2) am Freitag in St. Etienne eine Geldstrafe in Höhe von 100.000 Euro.

Zudem darf der Verband für die verbleibenden EM-Spiele keine Tickets mehr an die Fans verkaufen, die als "Hooligans" identifiziert wurden. Gegen das Urteil kann Einspruch eingelegt werden.

In St. Etienne war das Gruppenspiel für vier Minuten unterbrochen worden, weil kroatische Fans ab der 86. Minute begannen, Böller und bengalische Feuer auf den Rasen zu werfen. Zudem prügelten sich die Kroaten untereinander. Ein Ordner wurde leicht verletzt, weil ein Knallkörper direkt neben ihm explodierte. Laut Uefa soll es auch zu rassistischen Äußerungen gekommen sein.

Kroatische Wiederholungstäter

Die Strafe ist insofern überraschend, weil die Kroaten als Wiederholungstäter gelten. Sie waren schon mehrfach mit Zuschauerausschlüssen, Geldstrafen und sogar einem Punktabzug in der EM-Qualifikation belegt worden. Erst im vergangen Sommer war es vor der Partie gegen Italien in Split zu einem Skandal gekommen. Unbekannte hatten ein Hakenkreuz in den Rasen des Stadions gebrannt.

Russland war in der Vorwoche von den Uefa-Richtern der Turnierausschluss für den Fall erneuter Krawalle der eigenen Fans angedroht worden. Danach war spekuliert worden, dass den Kroaten eine ähnliche Strafe drohen könnte. Am Dienstag tritt das Team gegen Spanien zu seinem letzten Gruppenspiel in Bordeaux an.

Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa

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