Korkut macht Stuttgart glücklich 1. FC Köln führt, versagt, kämpft, verliert
04.03.2018, 17:28 Uhr
Mario Gomez trifft mitten hinein ins Kölner Herz - und das gleich doppelt.
(Foto: imago/DeFodi)
Der 1. FC Köln feiert den Führungstreffer - und muss dann noch vor der Pause einen Doppelpack von Stuttgarts Mario Gomez hinnehmen. Der Abstiegskandidat verliert die Fußball-Bundesliga-Partie trotz weitgehender Dominanz. Auch, weil Torhüter Timo Horn böse patzt.
Der 1. FC Köln fällt im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga immer weiter zurück. Die Rheinländer konnten sich beim 2:3 (1:2) gegen den VfB Stuttgart auch ihr viertes Heimspiel nacheinander nicht gewinnen. Damit ist der Rückstand auf Rang 16 mit acht Punkten fast wieder so groß wie nach der Hinrunde (9). Die unter Neu-Trainer Tayfun Korkut nun schon fünf Spiele unbesiegten Stuttgarter hingegen haben sich mit 33 Punkten der größten Sorgen entledigt und machten einen großen Sprung auf Rang neun. "Das war ein hart umkämpftes Spiel. Wir wussten, dass es ein schweres Spiel wird, denn Köln steht mit dem Rücken zur Wand", sagte anschließend bei Sky VfB-Torhüter Ron-Robert Zieler, der sehr zufrieden war: "Das war ein ganz großer Schritt in die richtige Richtung."
Vor 50.000 Zuschauern im Rhein-Energie-Stadion erzielten Mario Gomez (44./45+2) und Andreas Beck (57.) die Treffer für Stuttgart, Claudio Pizarro (7.) und Milos Jojic (86.) trafen für den FC. Erstmals mit Pizarro in der Startelf statt des erwarteten Leonardo Bittencourt setzten die Kölner von Beginn an auf die Offensive. Ansonsten vertraute Trainer Stefan Ruthenbeck der am vergangenen Sonntag mit 2:1 in Leipzig siegreichen Elf, in der auch wieder Winter-Neuzugang Vincent Koziello stand.
Die Berufung von Pizarro zahlte sich schnell aus: Einen Fehler im Stuttgarter Aufbauspiel nutzte Yuya Osako, der den Peruaner in der 7. Minute freispielte und der Torjäger verwertete diese Chance zu seinem ersten Bundesligatreffer seit dem 10. März 2017. In seinem 443. Spiel war es Treffer 192 des besten ausländischen Torschützen der Bundesligageschichte.
Gomez dreht das Spiel
Die Stuttgarter fanden zunächst schwer ins Spiel und hatten lediglich durch Erik Thommy (26.) eine nennenswerte Tormöglichkeit. Mit zu vielen Abspielfehlern im Spielaufbau und Unachtsamkeiten in der Defensive machten sich die Gäste das Leben schwer. Die besseren Chancen hatte anfangs der FC: Pizarro scheiterte mit einem Kopfball, Simon Terodde, der die Stuttgarter mit 25 Toren in die Bundesliga zurückgeschossen hatte, vergab in der 30. Minute das 2:0 und setzte den Ball knapp neben das Tor. Ein Treffer von Oskao in der 36. Minute wurde nach Überprüfung durch den Video-Assisteten wegen Foulspiels nicht gegeben.
Mit einem überraschenden Doppelpack von Gomez drehte der VfB das Spiel komplett. Erst traf der Nationalspieler nach einem Pass von Thommy von der rechten Seite, dann patzte FC-Torhüter Timo Horn in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als er einen Schuss von Gomez durchrutschen ließ. "Ich glaube, wir haben die beste erste Halbzeit der Saison gespielt. Und dann passiert so etwas. Ich weiß nicht, wann mir so ein Fehler das letzte Mal unterlaufen ist", sagte der deprimierte Keeper nach dem Abpfiff bei Sky und ergänzte in aller Offenheit: "Ich suche bei solchen Fehlern keine Ausreden. Das tut mir unfassbar leid für die Mannschaft, den Trainer und unsere tollen Fans." Kurz vor dem Ausgleichstreffer hatte Korkut Thommy noch von der linken auf die rechte Seite beordert.
Die Kölner mühten sich zwar um den Ausgleich, hatten durch Koziello noch eine gute Gelegenheit, doch die Schwaben hatten die Partie mittlerweile im Griff und kamen durch einen schönen Schuss aus 16 Metern vom Strafraumeck durch Beck zum 3:1. Jojic verkürzte in der Schlussphase mit einem direkten Freistoß, doch das war nicht genug. Der FC bleibt seit dem 29. Oktober 2000 ohne Heimsieg gegen Stuttgart.
Quelle: ntv.de, Morten Ritter, dpa