Fußball

Alles tutti dank "Imperator" Totti AS Rom fürchtet die Über-Bayern nicht

Mit 38 Jahren immer noch der Chef auf dem Rasen: AS-Rom-Ikone Francesco Totti.

Mit 38 Jahren immer noch der Chef auf dem Rasen: AS-Rom-Ikone Francesco Totti.

(Foto: REUTERS)

Wenn die Bayern in der Champions League beim AS Rom antreten, müssen sie vor allem einen Mann in den Griff bekommen: Francesco Totti. Der Italiener ist auch noch mit 38 Jahren das Aushängeschild der Roma - und brandgefährlich.

Vor drei Wochen kam Roms Kapitän endgültig im Fußball-Olymp an. Mit 38 Jahren und drei Tagen gelang Francesco Totti das 1:1 für die "Giallorossi" beim Champions-League-Gruppenspiel gegen Manchester City. Er avancierte damit zum ältesten Torschützen in der Geschichte der Champions League und brach den Rekord des Walisers Ryan Giggs, der 2011 einen Treffer im zarten Alter von 37 Jahren und 290 Tagen erzielt hatte. Ein "deliziöser Heber" ("Tuttosport") bescherte der historischen Bestmarke die angemessene Ästhetik. Das Methusalem-Tor, es stellte den vorläufigen Höhepunkt der "Franceso-Totti-Story" dar.

AS Rom - FC Bayern, 20.45 Uhr

Voraussichtliche Aufstellungen

Rom: de Sanctis - Maicon, Manolas, Yanga-Mbiwa, Holebas -  Pjanic, de Rossi, Nainggolan - Florenzi, Totti, Gervinho

München: Neuer - Rafinha, Boateng, Dante, Alaba - Lahm, Alonso -  Robben, Müller, Götze - Lewandowski

Schiedsrichter: Eriksson (Schweden)

Nicht zuletzt dank des derzeit überragenden Totti ist der AS Rom in dieser Saison wieder zu einem echten Kaliber gereift. In der Serie A belegt die Mannschaft von Trainer Rudi Garcia Platz 2 mit einem Punkt Rückstand hinter Meister Juventus Turin. Die "Alte Dame" hat der Roma die bislang einzige Saisonniederlage zugefügt, alle anderen Ligaspiele wurden gewonnen.

Am Wochenende feierte Rom eine gelungene Generalprobe für das Kräftemessen mit Deutschlands bester Mannschaft. Beim lockeren 3:0-Sieg gegen Chievo Verona trug sich auch Totti wieder in die Torschützenliste ein. Mit einem Sieg gegen Bayern könnte dem italienischen Vizemeister in der CL-Gruppe E der Sprung auf Platz 1 gelingen. Dementsprechend groß ist der Münchner Respekt. "Rom ist eine gute Mannschaft. Da wird uns einiges entgegenkommen, da müssen wir auch eine gute Defensivleistung zeigen. Ich gehe davon aus, dass Rom aufs Tor schießen wird", sagte Manuel Neuer. Gegen Roms Offensive um Totti, Gervinho & Co. wird der Bayern-Torhüter wohl mehr gefordert werden als beim 6:0 gegen Bremen mit null Torschüssen von Werder.

"In Rom gibt es den Papst und Totti"

Alle Hoffnungen des Hauptstadtclubs auf einen Erfolg gegen den Spitzenreiter der Bundesliga ruhen natürlich wieder auf dem "Imperator von Rom", wie Totti in Italiens Hauptstadt genannt wird. Denn kaum ein Fußballer auf dieser Welt wird so verehrt wie Totti von den Roma-Anhängern. Der Weltmeister von 2006 ist für die Römer - von den Lazio-Anhängern einmal abgesehen - ein Fußball-Heiliger. Seit seiner Jugend spielt er für die Roma. 1993 debütierte er im Alter von 16 Jahren in der Serie A.

Seither hat er mit dem Klub auf nationaler Ebene alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. 2001 bescherte der Offensivstar seinem Verein den ersten Meistertitel seit 1983. Der Gefeierte selbst sieht sich als einen der Größten im Weltfußball. "Vielleicht die Tatsache, dass ich gar nicht merke, wie gut ich bin", hat Totti einmal auf die Frage geantwortet, was das Geheimnis seines Erfolges sei.

Dass er im weltweiten Vergleich mit Stars wie Cristiano Ronaldo und Lionel Messi nicht mithalten kann, liegt weniger an mangelndem Ego und Vermarktungspotenzial des stolzen Römers. Es liegt vielmehr daran, dass er - trotz millionenschwerer Offerten - nie fortgegangen ist aus Rom, seiner Heimatstadt. Auf der anderen Seite ist es genau diese Treue, die die Liebe und Hingabe der Roma-Fans zu ihrem Idol begründet. Dabei spielt es auch keine Rolle, dass Tottis Marktwert aufgrund seines fortgeschrittenen Alters aktuell auf eine lächerliche Million Euro beziffert wird.

Wer den Totti-Kult einmal selbst erleben will, muss bloß ein paar Tage in Italiens Hauptstadt verbringen. "In Rom gibt es den Papst und Totti" sagen die Römer gerne. Der 38-Jährige ist eine Institution, er gehört zur ewigen Stadt wie Pantheon und Colosseum. Seine Arena ist das Olympiastadion, wo er seit 21 Jahren Spektakel zelebriert. 237 Tore hat Totti in 565 Serie-A-Spielen geschossen. In der "Königsklasse" kommt er bei 52 Einsätzen auf 17 Treffer. Weitere sollen folgen, geht es nach den Anhängern der Roma, am liebsten schon am Dienstagabend (ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) gegen den FC Bayern.

Quelle: ntv.de

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