Mali holt 0:4 auf Afrika-Cup spektakulär eröffnet
10.01.2010, 23:28 Uhr
Vor dem Anpfiff des Afrika-Cups wurde der Opfer des Anschlags gegen Togo mit einer Schweigeminute gedacht.
(Foto: AP)
Das Auftaktspiel des Afrika-Cups zwischen Gastgeber Angola und Mali lässt die Negativschlagzeilen nach dem Anschlag auf Togos Nationalmannschaft kurzzeitig in den Hintergrund treten. Grund ist der überaus kuriose Verlauf der Partie, in der Angola elf Minuten vor Schluss mit vier Toren führt - und dennoch nicht gewinnt.
Gastgeber Angola hat den Sieg im Eröffnungsspiel des Afrika-Cups leichtfertig verschenkt. Die Mannschaft des portugiesischen Trainers Manuel Jose kam in der Hauptstadt Luanda gegen Mali nach einer 4:0-Führung und zwei Gegentreffen in der Nachspielzeit nicht über 4:4 (2:0) hinaus.

Angolas Fernando Costa im Zweikampf mit Modibo Maiga, der in dieser Szene die Oberhand behält.
(Foto: REUTERS)
Flavio (37., 42.) brachte Angola mit einem Doppelschlag in Führung. Der Stürmer, der bei Al Shabab Riad in Saudi-Arabien spielt, traf jeweils per Kopf. Gilberto (67.) und Manucho (74.) erzielten jeweils per Foulelfmeter die vermeintliche Vorentscheidung. Doch Seydou Keita (79., 90.+3) vom FC Barcelona, Frederic Kanoute (88.) vom FC Sevilla und Moustapha Yattabare (90.+4) sorgten noch für den Ausgleich. Im zweiten Spiel der Gruppe A treffen am Montag Malawi und Algerien aufeinander.
"Lasst uns zusammenstehen"
Vor dem Anpfiff hatte Angolas Präsident Jose Eduardo dos Santos die seit dem Anschlag heftig umstrittene Veranstaltung vor 50.000 Zuschauern im „Stadion des 11. November“ eröffnet. In einer Schweigeminute wurde den Opfern des Terrorangriffes gedacht. Dos Santos verurteilte in seiner Rede den Anschlag einer Rebellengruppe in der angolanischen Exklave Cabinda, bei dem drei Mitglieder der togolesischen Delegation getötet worden waren. „Wir verurteilen diesen terroristischen Akt, aber der Wettbewerb wird auch in Cabinda fortgesetzt werden. Lasst uns zusammenstehen, und möge der Beste gewinnen“, sagte Dos Santos.
Togo, das eigentlich am Montag gegen den deutschen WM-Gegner Ghana sein erstes Spiel bestreiten sollte, wird nach einem Machtwort des Premierministers Gilbert Houngbo zumindest sein erstes Spiel nicht bestreiten. "Die Mannschaft muss abreisen und sofort nach Togo zurückkehren. Wenn Spieler oder andere Personen während der Eröffnungsfeier unter der Flagge Togos stehen, repräsentieren sie nicht unser Land", hatte Houngbo gesagt. Am Abend trat die Mannschaft mit einem eigens von der Regierung gesandten Flugzeug die Rückreise an. "Wir müssen um unsere Toten trauern. Wir fliegen nach Hause, um das zu tun“, sagte Kapitän Emmanuel Adebayor kurz vor dem Abflug. In Togo wurde eine dreitägige Staatstrauer ausgerufen.
Die Afrikanische Fußball-Konföderation (CAF) hatte sich bis zuletzt für eine Teilnahme Togos eingesetzt. Trotz der Abreise aus Angola ist allerdings nicht ausgeschlossen, dass die Mannschaft noch einmal zum Afrika-Cup zurückkehren wird. Das zweite Gruppenspiel gegen Burkina Faso ist für Freitag angesetzt.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid