Fußball

Bayern-Gala mit Elfmeter-Zoff Alle zaubern, Robben schmollt

Dieses Bild taucht im Wörterbuch neben dem Eintrag "Diva" auf.

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(Foto: imago sportfotodienst)

Königsklasse stand drauf, aber nur ein Team hatte dieses Prädikat verdient: Bayern München zerlegt Viktoria Pilsen gnadenlos. Also alles Friede, Freude, Kaiserschmarrn bei den Bayern? Nein. Die launische Diva Arjen Robben sorgt für Gesprächsstoff.

Die Fakten zum Spiel

FC Bayern - Pilsen 5:0 (2:0)

Tore: 1:0, 3:0 Ribery (25./FE, 61.), 2:0 Alaba (37.), 4:0 Schweinsteiger (64.), 5:0 Götze (90.+1)
 

Referee: Alan Kelly Zus.: 68.000 (av)
Schüsse: 35:1 Ecken: 10:2 Ballbes.: 72:28

Was der FC Bayern München in seinem dritten Champions-League-Spiel der laufenden Saison - ganz nebenbei der 8. CL-Sieg in Serie - präsentierte, überschritt die Grenzen fußballerischer Demütigung bei Weitem. Kaum hatte Schiedsrichter Alan Kelly die Partie angepfiffen, klebte der Ball an den Füßen der Münchner. Diese gaben ihn fortan auch nicht wieder her und hielten die Tschechen unter Dauerbeschuss. Das Ergebnis: 35:1 Torschüsse. Eine derart übermächtige Vorstellung gab es in der "Königsklasse" in 90 Minuten seit der Datenerfassung noch nicht.

"Wir haben gut gespielt, aber Pilsen hat es uns nicht schwer gemacht", befand Arjen Robben nach der ungleichen Partie. So konnte, bei allem Respekt, von einem Klassenunterschied kaum die Rede sein. An diesem regnerischen Abend in München lagen Welten zwischen dem Team von Trainer Pep Guardiola und der Mannschaft von Pavel Vrba, der als "tschechischer Ferguson" verehrt wird.

Ribery überragt

Gefeierter Held im spielfreudigen Ensemble war einmal mehr Franck Ribery. Mit fast schon unerträglicher Leichtigkeit tanzte Europas Fußballer des Jahres über den Platz und krönte seine Meisterleistung mit zwei Toren. Sichtlich inspiriert versuchte sich sogar David Alaba als Stürmer, als er vor seinem Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 in der 37. Minute seelenruhig den Ball an der Strafraumgrenze vor sich her trug, als würde er zum Strand gehen, um dann eiskalt aus 16 Metern einzunetzen.

Überhaupt war es ein Abend der Zauberer: Mario Götze legte mit seiner ersten Ballberührung nach seiner Einwechselung punktgenau für Bastian Schweinsteiger auf – den Schlusspunkt setzte der ehemalige Dortmunder selbst in einzigartiger Manier. "Die ganze Mannschaft hat Spaß gemacht", sagte Ribery nach dem Abpfiff.

Wer keine Probleme hat ...

Doch unter all den Zauberern gab es auch eine beleidigte Leberwurst: Arjen Robben. Nachdem sich der Holländer nach 25 Minuten durch den Strafraum gewuselt hatte und von Roman Hubnik stumpf von den Beinen geholt worden war, drückte ihm Ribery die Kugel in die Hand, um vom Punkt zu vollstrecken. Doch Robben zierte sich, bockte, winkte ab und dackelte von dannen.

Zu tief schien der Stachel noch zu sitzen, dass ihm Guardiola im Bundesliga-Spiel gegen Mainz untersagt hatte, den fälligen Strafstoß zu schießen und stattdessen Thomas Müller mit der Aufgabe betraute. "Arjen wollte schießen, ich wollte schießen. Dann hat der Trainer eine Entscheidung getroffen. Da gibt's kein Nachtragen oder sonst was", hatte Müller nach dem 4:1 gegen die 05er noch gesagt – und sich offenbar getäuscht.

"Es war eine schöne Geste meiner Mannschaft. Ich brauche die Unterstützung von meinen Spielern. Mehr möchte ich dazu nicht sagen", kommentierte der 29-jährige Robben die Elfmeter-Situation gegen Pilsen vielsagend. Dabei forderte Guardiola selbst den Flügelflitzer mit dem zarten Nervenkostüm noch auf, den fälligen Elfer auszuführen. Doch das konnte Robben mit seinem Ego schlicht nicht vereinbaren. Der Elfer-Zoff bei den Bayern – er geht in die nächste Runde.

Quelle: ntv.de, sport.de

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