Eklat bei Energie Cottbus Angriff auf Spielerfrau bei Pokal-Derby
07.09.2024, 17:03 Uhr
Bretschneider wurde von Mitspielern zurückgehalten.
(Foto: IMAGO/Matthias Koch)
Sportlich kann Energie Cottbus das Weiterkommen im Landespokal feiern. Doch Szenen nach dem Spiel bei Babelsberg 03 sorgen für Aufregung. Auf der Tribüne wird eine Spielerfrau angegriffen. Die Polizei ermittelt - der Potsdamer Klub beanstandet eine "einseitige Darstellung".
Nach dem Landespokalspiel zwischen Fußball-Regionalligist Babelsberg 03 und Drittligist Energie Cottbus ist es zu einem Eklat gekommen. Die auf der Tribüne des Babelsberger Karl-Liebknecht-Stadions weilende Frau von Energie-Spieler Niko Bretschneider wurde am Freitagabend angegriffen und im Gesicht getroffen, wie Cottbus-Pressesprecher Stefan Scharfenberg-Hecht bestätigte.
Das Zweitrundenspiel vor 5300 Zuschauern hatten die Cottbuser mit 3:2 (3:1) gewonnen. Bretschneider wollte im Anschluss auf die Tribüne. "Ich wollte zu meiner Familie und wurde von einem Fan mit Bier beschüttet", sagte der gebürtige Berliner der "Lausitzer Rundschau". Anschließend hatte der Mann die Frau des Abwehrspielers attackiert, die noch ihr Kind im Stadion dabeihatte. Scharfenberg-Hecht bestätigte, dass die Frau im Gesicht getroffen wurde, aber nicht, dass sie ein Hämatom davongetragen habe, wie in Medien berichtet wurde.
"Das geht gar nicht"
Auf TV-Bildern des RBB ist eine hektische Szenerie zu sehen. Inmitten von Zuschauern stehen die Bretschneiders, sie hält ihren Mann im Arm, versucht offenbar, ihn zu beruhigen. "Da hört für mich der Spaß auf. Es kann alles auf mich kommen, es können Beleidigungen kommen - aber Handgreiflichkeiten gegen Personen, die ich liebe, das geht gar nicht", sagte Bretschneider der Zeitung weiter.
Es habe "wechselseitige Provokationen" sowohl von Cottbuser Spielern als auch von Heimfans gegeben, teilte der SV Babelsberg 03 später auf Instagram mit. Dies habe zu einer "Spirale der Aggression" geführt und sei in einem Handgemenge gemündet. Dass die Frau gezielt angegriffen worden sei, sei eine "einseitige Darstellung", hieß es vom Klub. "Derzeit arbeitet die Polizei gemeinsam mit dem Sicherheitsdienst unseres Vereins an der Aufarbeitung der Geschehnisse."
Energie-Präsident Sebastian Lemke hatte versucht, die Situation vom Rasen aus zu beruhigen. "Ich hoffe und ich wünsche mir, dass der Verband und die Polizei alles, was hier heute vorgefallen ist, richtig auswerten", sagte der Funktionär.
Die Polizei war kurz nach der Tat vor Ort, konnte aber den Täter nicht mehr ausfindig machen. Zum Stand der Ermittlungen gab es bis Samstagnachmittag keine Informationen der Polizei. Auch von Babelsberg 03 gab es keine Informationen zu dem Vorfall.
Quelle: ntv.de, ara/dpa