Fußball

Schulz trainierte in Babelsberg Ex-BVB-Profi wird bei nächstem Verein ausgeschlossen

Schulz absolvierte sein letztes offizielles Spiel im Mai 2022.

Schulz absolvierte sein letztes offizielles Spiel im Mai 2022.

(Foto: picture alliance/dpa/Revierfoto)

Seit 2022 hat Nico Schulz kein Fußballspiel mehr bestritten. Beim BVB wird sein Vertrag im vergangenen Jahr aufgelöst, nachdem er wegen Gewaltvorwürfen vor Gericht steht. Zuletzt trainiert er beim Regionalligisten Babelsberg mit. Doch das ist auch schon wieder vorbei.

Fußballer Nico Schulz hat die nächste Abfuhr kassiert: Nur einen Tag nachdem öffentlich bekannt wurde, dass der Linksverteidiger seit vier Wochen beim Regionalligisten SV Babelsberg 03 mittrainiert, wurde der bei Borussia Dortmund aussortierte Profi hinauskomplimentiert. "Er wird ab sofort nicht mehr bei uns trainieren", sagte Babelsbergs Vorstandsvorsitzende Katharina Dahme der "Märkischen Allgemeinen Zeitung".

"Es war klar, dass es hier ohnehin zu keiner Verpflichtung von ihm kommen wird, sondern es nur eine Zwischenstation aufgrund persönlicher Verbindungen ist", so Dahme. Vielmehr habe er nur am Training teilnehmen dürfen, weil sein jüngerer Bruder Gian Luca seit einem Jahr für Babelsberg spielt. Zudem war Trainer André Meyer der Co-Trainer der U17 von Hertha BSC, als Schulz noch in Berlin spielte.

Der "MAZ" gegenüber hatte sich Schulz am Tag zuvor noch "dankbar": "Das ist eine gute Truppe, es sind alles gute Jungs." Babelsbergs Sportvorstand Paul Bachmeyer hatte Schulz als "Trainingsgast" bezeichnet, der "einfach ein bisschen mitkickt". Dies sei alles in Absprache mit dem Trainer und auch dem Mannschaftsrat erfolgt.

"Wir sind sportlich nicht auf Nico Schulz angewiesen"

Gründe, warum Schulz sich nicht mehr beim Brandenburger Klub fithalten darf, nannten die Vereinsverantwortlichen nicht. Allerdings dürfte das öffentliche Echo nach Bekanntwerden seiner Anwesenheit in Potsdam eine gewichtige Rolle gespielt haben. Der SV Babelsberg 03 ist bekannt für sein soziales Engagement. Vor allem in den sozialen Netzwerken hatte sich darüber großer Ärger breitgemacht.

Denn öffentlich ist Schulz aufgrund von Vorwürfen häuslicher Gewalt umstritten. Der 31-Jährige stand wegen gefährlicher Körperverletzung in drei Fällen gegen seine damals schwangere Ex-Partnerin vor Gericht. Diese hatte ihn beschuldigt. Das Verfahren wurde Ende Februar gegen eine Geldauflage in Höhe von 150.000 Euro zugunsten gemeinnütziger Organisationen eingestellt. Zudem leistete Schulz seiner früheren Partnerin zufolge im Rahmen eines außergerichtlichen Täter-Opfer-Ausgleichs Schadensersatz an sie.

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Über den Auftritt vor Gericht wollten die Babelsberger nichts sagen. "Ich kann mir zu der Thematik kein Urteil erlauben und das Gericht hat das meines Wissens auch nicht getan", sagte Bachmeyer. Und auch Dahme erklärte: "Zu den Vorwürfen gegen ihn können wir uns nicht positionieren, weil uns diesbezüglich der Einblick fehlt." Sie stellte klar: "Wir sind sportlich nicht auf Nico Schulz angewiesen und er nicht auf uns."

Seit Sommer 2023 ist Schulz vereinslos. Borussia Dortmund hatte den Vertrag vorzeitig aufgelöst, nachdem die Suche nach einem neuen Verein erfolglos verlaufen war. Seinen letzten Einsatz absolvierte er bereits am 7. Mai 2022. Im Sommer 2019 war der Außenverteidiger für 25 Millionen Euro von der TSG Hoffenheim zum BVB gekommen. Zuvor spielte der gebürtige Berliner auch für Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC. Für die Nationalmannschaft kam Schulz zwischen August 2018 und November 2020 insgesamt zwölfmal zum Einsatz und erzielte dabei zwei Tore.

Quelle: ntv.de, ara

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