Fußball

Prügel-Skandal in der Türkei Ankaragücü-Boss boxt Schiedsrichter brutal um

Halil Umut Meler war nach der brutalen Attacke mehrere Minuten benommen.

Halil Umut Meler war nach der brutalen Attacke mehrere Minuten benommen.

(Foto: REUTERS)

Nach dem Abpfiff der Partie Ankaragücü gegen Rizespor in der türkischen Süper Lig kommt es zum Eklat. Der Boss von Ankaragücü rennt auf den Schiedsrichter zu und streckt ihn mit einem Faustschlag gegen den Kopf nieder. Am Boden liegend, kassiert dieser weitere Tritte.

Erschütternde Bilder aus der Türkei: Nach dem Ende des Süper-Lig-Spiels zwischen Ankaragücü und Rizespor (1:1) brennen dem Präsidenten des gastgebenden Teams die Sicherungen durch. Völlig von Sinnen stürmt Faruk Koca aufs Spielfeld und streckt Schiedsrichter Halil Umut Meler mit einem Faustschlag nieder. Als der zu Boden stürzt, kassiert er von umstehenden Personen noch Tritte gegen den Kopf, ehe der Sicherheitsdienst eingreift und den Unparteiischen beschützen kann. Er konnte schließlich alleine aufstehen.

Allerdings hatte die brutale Attacke Folgen für den 39-Jährigen. Im Krankenhaus wurden Kopfverletzungen, ein Jochbeinbruch und ein Bluterguss am Auge festgestellt, wie es in internationalen Medien heißt. Wie der "Kicker" unter Berufung auf "beIN Sports" meldet, sagte der behandelte Arzt Mehmet Yörübulut: Derzeit "besteht keine Lebensgefahr. Er hat eine Blutung um sein linkes Auge und einen kleinen Riss dort." Was genau der Grund für den Angriff war, ist bislang unklar. Ankaragücü hatte in der 97. Minute den Ausgleich kassiert.

"Als Sportverein MKE Ankaragücü sind wir traurig über den Vorfall, der sich heute Abend ereignet hat. Wir entschuldigen uns beim türkischen Fußballpublikum und der gesamten Sportgemeinschaft", verkündete der Klub in einem ersten Statement. Für die Angreifer hat der unfassbare Angriff juristische Folgen: Koca und die anderen Gewalttäter wurden vorerst festgenommen. Das erklärten der türkische Innenminister Ali Yerlikaya sowie Justizminister Yılmaz Tunç. Wie nationale Medien weiter berichten, wollen die Schiedsrichter in dieser Woche nicht mehr antreten. Der Verband soll eine Sondersitzung einberufen haben.

Der Chef des Verbands meldete sich am Abend ebenfalls noch zu Wort: "Zunächst einmal möchte ich betonen, dass alle, die bei jeder Gelegenheit auf die Schiedsrichter losgehen und nicht wissen, wo das enden wird, darüber nachdenken sollten, was heute Abend passiert ist. Dem türkischen Fußball wurde ein beschämender Schlag versetzt. Jeder, der an diesem Vorfall beteiligt war, wird den Preis dafür zahlen." Und auch Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan mischte sich ein: "Sport bedeutet Frieden und Brüderlichkeit. Sport ist unvereinbar mit Gewalt. Wir werden niemals zulassen, dass Gewalt im türkischen Sport Einzug hält", schrieb er bei X.

Quelle: ntv.de, tno

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