Alle Fußballklubs erhalten Lizenz Armina Bielefeld ist gerettet
04.06.2010, 16:11 UhrAlle 36 Profivereine erhalten von der Deutschen Fußball Liga die Lizenz für die Saison 2010/11. Auch Zweitligist Arminia Bielefeld, der Problemverein aus Ostwestfalen. Saniert ist der Verein allerdings noch lange nicht, schließlich lebt er immer noch auf Pump.

Geschafft: Die Bielefelder können sich, sofern sie wolen, auch in der kommenden Saison Zweitligafußball ansehen.
(Foto: dpa)
Arminia Bielefeld hat nach wochenlangem Kampf die Lizenz für die kommende Saison erhalten. Die Deutsche Fußball Liga stimmte dem nachträglich eingereichten Finanzierungskonzept des Zweitligisten zu. Damit bleibt der zwischenzeitlich von der Insolvenz bedrohten Arminia der Zwangsabstieg erspart. Neben den Bielefeldern erhielten auch alle anderen 35 Profivereine die Spielerlaubnis.
Die quälende Ungewissheit um die Zukunft der Arminia wich beim Ex-Bundesligisten großer Erleichterung: "Wir sind heilfroh, dass die Rettung gelungen ist. Es war ein harter Kampf und ein ganz schweres Stück Arbeit", sagte Bielefelds Aufsichtsratsvorsitzender Norbert Leopoldseder. Ein Kraftakt bewahrte den größten Problemfall des deutschen Profi-Fußballs vor dem Aus. Nach der Weigerung der Stadt Bielefeld, dem Klub mit einem Millionkredit aus der Not zu helfen, halfen private Investoren aus der ostwestfälischen Wirtschaft.
Sponsoren wollen in den Aufsichtsrat
Obwohl es gelang, die finanzielle Deckungslücke von 10,2 Millionen Euro zu schließen, kann von einer Sanierung nicht die Rede sein. Schließlich wurde das Rettungspaket vor allem mit Hilfe von Darlehen, Stundungen und vorgezogenen Zahlungen geschnürt. Nicht zuletzt deshalb stellte Leopoldseder eine "strikte Einhaltung des Wirtschaftsplans" in Aussicht: "Schlüssel für die Konsolidierung wird eine Ausgliederung des Stadions in eine Betreibergesellschaft sein. Dieses Konzept werden wir mit Hochdruck weiter vorantreiben."
Damit nicht genug: Schon in den kommenden Tagen soll der avisierte Neuanfang mit einem personellen Umbruch einhergehen. So liebäugeln die bei der vorläufigen Rettung in tragenden Rollen tätigen Unternehmer Dirk U. Hindrichs ("Schüco") und Gerhard Weber ("Gerry Weber International") mit einem Platz im Aufsichtsrat.
Quelle: ntv.de, dpa/sid