RB dominiert nach Belieben Auch mit Baum gibt's nächstes S04-Debakel
03.10.2020, 20:23 Uhr
Die Aufgbae, die Baum da angenommen hat, ist alles andere als leicht.
(Foto: imago images/Contrast)
Null Punkte, minus 14 Tore, Tabellenletzter. Für den FC Schalke 04 sieht es an Spieltag drei der Fußball-Bundesliga bereits ganz düster aus. Selbst der Trainerwechsel hin zu Manuel Baum bringt das Team nicht voran. Bitter: Das Spiel gegen RB Leipzig hätte noch viel schlimmer ausgehen können.
Debakel zum Debüt: Schalke 04 hat sich auch im ersten Spiel unter dem neuen Trainer Manuel Baum wie ein Absteiger präsentiert. Die Knappen konnten im Auswärtsspiel dem Favoriten RB Leipzig nur eine halbe Stunde Paroli bieten, am Ende stand ein auch in der Höhe verdientes 0:4 (0:3) auf der Leinwand. Die seit 19 Spielen sieglosen Schalker bleiben mit null Punkten und 1:15 Toren Tabellenschlusslicht der Bundesliga. Die nach drei Spielen noch ungeschlagenen Leipziger eroberten dagegen zumindest für eine Nacht die Tabellenführung.
So schlecht wie Schalke ist noch nie ein Klub in 58 Jahren in eine Saison gestartet. "Aber ich blicke positiv nach vorn", sagte Baum, der erst am Mittwoch die Nachfolge des gefeuerten David Wagner angetreten hatte, "mich reizt es enorm, uns wieder da rauszuziehen". Die nach drei Spielen noch ungeschlagenen Leipziger eroberten zumindest für eine Nacht die Tabellenführung. Emil Forsberg hatte ein "geiles Spiel" erlebt: "Wir haben Bock auf dem Platz gehabt, solche Spiele muss man genießen".
Ein Eigentor des eingewechselten Can Bozdogan (31.) leitete vor 8500 Zuschauern Schalkes Niederlage ein - danach brach Königsblau auseinander. Vier Minuten später köpfte der nur 1,70 Meter große Angelino das 2:0 für RB, Willi Orban erzielte noch vor dem Halbzeitpfiff das 3:0 (45.+2). Nach der Pause traf zudem Marcel Halstenberg per Handelfmeter (80.).
Bittere Verletzung
Für Suat Serdar verlief der Abend besonders bitter: Schalkes Nationalspieler, der von einer Muskelblessur gerade erst genesen war, verletzte sich bei seinem Comeback in der 20. Minute erneut und musste früh ausgewechselt werden. Sein Einsatz bei den anstehenden Länderspielen ist nahezu ausgeschlossen.
Baum veränderte die Schalker Startelf auf vier Positionen. Für Sebastian Rudy, Nassim Boujellab, Benito Raman und den gesperrten Ozan Kabak rückten Matija Nastasic, Salif Sané, Alessandro Schöpf und Pechvogel Serdar ins Team. Flügelflitzer Rabbi Matondo stand nicht im Kader, Medienberichten zufolge soll der walisische Nationalspieler kurz vor einem Wechsel stehen. Taktisch schickte der neue Coach sein verunsichertes Team mit einer klar defensiven Marschroute ins Spiel: Zwei Dreier-Ketten sollten die flinken Leipziger stoppen, doch auch die offensiveren Spieler arbeiteten permanent mit nach hinten.
Die Folge: Offensiv traten die Gäste so gut wie gar nicht in Erscheinung. Die Taktik von RB-Trainer Julian Nagelsmann, ohne gelernten Stürmer anzutreten, ging eine halbe Stunde nicht auf - doch dann ging es schnell. Nach einem Pass von Kevin Kampl in die Schnittstelle der Abwehr brachte Emil Forsberg den Ball aufs Tor, wo ihn der für Serdar eingewechselte Bozdogan beim Rettungsversuch unglücklich über die Linie drückte. Damit war Schalkes Gegenwehr fast schon gebrochen, die Gegentreffer Nummer zwei und drei folgten auf dem Fuß.
Baum reagierte und brachte zur zweiten Halbzeit Stürmer Vedad Ibisevic für den wirkungslosen Goncalo Paciencia. Außerdem machte der angeschlagene Torhüter Ralf Fährmann Platz für Neuzugang Frederik Rönnow. Ein wirklicher Ruck ging aber nicht durchs Team, auch wenn Bozdogan mit einem satten Fernschuss RB-Keeper Peter Gulacsi prüfte (54.). Die Leipziger blieben spielbestimmend, vergaben ihre Chancen aber teilweise zu fahrlässig. Zudem parierte Rönnow mehrmals stark.
Quelle: ntv.de, Jörg Soldwisch, sid