Fußball

Magath und der FC Schalke 04 Aufbruch mit Augenmaß

Der Aufsichtsratsvorsitzende Clemens Tönnies hat beim Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 einen "Aufbruch mit Augenmaß" versprochen.

Beeindruckt und stolz: Felix Magath.

Beeindruckt und stolz: Felix Magath.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

"Wir haben unsere sportlichen Ziele in der vergangenen Saison nicht erreicht. Wir waren nicht zufrieden mit der Mannschaft, mit Trainer Fred Rutten und Manager Andreas Müller. Deswegen haben wir unsere sportliche Führung komplett ausgetauscht und die Zukunft in die Hand des besten deutschen Trainers, Felix Magath, gelegt", sagte Tönnies bei der Jahreshauptversammlung vor 2714 Mitgliedern. Zum anwesenden Magath sagte er: "Wir schauen jetzt positiv nach vorn, aber wir erwarten keine Wunderdinge. Deshalb gibt es auch von uns keine Zielvorgabe."

Schon zuvor schrieben Hoffnungstrainer Magath, dessen Trainerstab und die fast komplette Mannschaft vor der Arena eifrig Autogramme. Nach knapp einer Stunde verabschiedete Tönnies das Team ins von Magath außerplanmäßig und kurzfristig angeordnete viertägige Trainingslager im ostwestfälischen Marienfeld. Dort werden die Profis bis Donnerstag für die neue Spielzeit schwitzen und schuften. Bezeichnenderweise verließen die Spieler die Arena über eine steile Tribünentreppe, begleitet von Applaus und fröhlichem Gelächter der Mitglieder, einem Schmunzeln von Magath und Tönnies' aufbauenden Worten: "Wir hoffen auf eine Top-Kondition. Ihr geht jetzt ins Trainingslager. Wir wollen euch nicht aufhalten."

Völlig verkorkste Saison

Tönnies vermochte es nach der völlig verkorksten Spielzeit geschickt, die Fans auf seine Seite und die des später mit großer Mehrheit entlasteten Vorstands und Aufsichtsrates zu ziehen. Er versprach Geduld und volle Unterstützung für Magaths Mission in der bis 2013 angelegten Zusammenarbeit: "Wir holen diese Schale in den nächsten vier Jahren. Das hat uns Felix Magath versprochen. Aber bringt mich nicht um, wenn es erst im vierten Jahr klappt", sagte Tönnies unter tosendem Beifall.

Dann war die Bühne frei für den Hauptdarsteller, der vom Ehrenvorsitzenden Gerd Rehberg eine königsblaue, mit Magaths Konterfei gezierte Grubenschaufel als Symbol der Arbeit überreicht bekam. Der Trainer zeigte sich "beeindruckt und stolz" über den ihm bereiteten Empfang. "Ein Verein braucht für den Erfolg die Unterstützung von allen Beteiligten. Ich bin sicher, dass wir eine gute Mannschaft haben und in der nächsten Saison um die Spitze der Bundesliga und die internationalen Plätze mitspielen werden", erklärte Magath. Er habe "nach dem verhaltenen Auftakt" gemerkt, dass das Verhältnis zwischen Spielern und Fans nicht so schlecht sei, wie es zunächst den Anschein hatte. "Gut, ein bisschen Häme" sei beim Abgang des Teams dabei gewesen, "aber Sie wissen, wofür ist stehe".

Nach der Aufnahme des legendären 30er-Jahre-Torjägers Ernst Kalwitzki und des 2008 gestorbenen Mannschaftsbetreuers Charly Neumann in die Ehrenkabine, die Schalker "Hall of Fame", erläuterte Präsident Josef Schnusenberg die schon seit Mai bekannte Bilanz. Der Gewinn-Einbruch auf nur noch 464.000 Euro bei einem Umsatz von 139 Millionen Euro (2008) sei nicht besorgniserregend. Für das laufende Jahr erwartet der Finanzchef wegen fehlender Einnahmen durch den internationalen Wettbewerb einen Umsatz-Rückgang auf etwa 106 Millionen Euro. Die Personalkosten für die Lizenzspielerabteilung werden von zuletzt 55 Millionen auf 48 Millionen Euro gesenkt. "Wir sind aber nach wie vor solide aufgestellt", betonte Schnusenberg.

Quelle: ntv.de, Von Ulli Brünger, dpa

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