Die neue Fußballmacht in Schwaben Augsburg demütigt kriselnde Stuttgarter
09.02.2014, 17:37 Uhr
Daniel Baier feiert, Rani Khedira verzweifelt.
(Foto: dpa)
Nicht nur die Traditionsklubs aus Hamburg und Bremen schmücken den Tabellenkeller der Fußball-Bundesliga. Auch der VfB Stuttgart hängt mittendrin im Abstiegskampf. Im schwäbischen Duell gegen furiose Augsburger spitzt sich die VfB-Krise zu.
Der FC Augsburg setzt seinen Höhenflug durch die Fußball-Bundesliga fort, die Krise beim VfB Stuttgart verschärft sich. Der VfB kassierte beim 1:4 (0:2) gegen die Augsburger seine fünfte Niederlage in Serie und schwebt damit in der Fußball-Bundesliga in immer größerer Abstiegsgefahr. Nach der siebten Pleite in den vergangenen acht Partien liegt Stuttgart als 14. zwar noch auf einem Nichtabstiegsplatz. Dennoch wird die Lage für Trainer Thomas Schneider immer bedrohlicher.
Augsburg hingegen blieb im achten Spiel in Folge ungeschlagen und festigte seinen Mittelfeldplatz. Vor 40.200 Zuschauern machten Arkadiusz Milik (35. Minute), zweimal André Hahn (43./56.) und Tobias Werner (64.) den Dreier der Augsburger perfekt, die immer näher an die Europa-League-Plätze rücken. Für den durch eine Rote Karte gegen Kapitän Vedad Ibisevic (53.) geschwächten VfB konnte Konstantin Rausch (62.) nur noch den Ehrentreffer markieren.
Rückstand als Genickschlag
Beim Anpfiff hatte sich die Blamage des VfB nicht abgezeichnet, im Gegenteil. Die Stuttgarter traten mutig und entschlossen auf - wie so oft in den erfolglosen vergangenen Wochen. Vor allem Moritz Leitner initiierte Ballstafetten und Angriffe der Schwaben. Gleich dreimal sorgte Mohammed Abdellaoue (2./6./12.) auch für Gefahr im Augsburger Strafraum - doch vergebens. Der FC ließ die unter Druck stehenden Gastgeber kommen und konzentrierte sich aufs Kontern.
Schneider hatte die Situation des VfB vor dem Schlüsselspiel nicht schöngeredet: "Ich kann auch die Tabelle lesen. Ein Ergebnisdruck ist da." Und der Druck wurde bald noch größer. Nach einem abgefälschten Schuss leitete Werner den Ball im Sechzehner an Milik weiter, der Rausch abgeschüttelt hatte. Der Pole musste nur noch einschieben, es war sein zweites Saisontor.
Der Rückstand wirkte wie ein Schock, der VfB taumelte. Nun waren nur noch die Augsburger im Vorwärtsgang und prompt setzte es zum Unmut der Stuttgarter Fans den nächsten Tiefschlag. Halil Altintop verlängerte einen Abschlag, Hahn blieb vor Keeper Sven Ulreich cool, 2:0. "Aufwachen", skandierten die VfB-Anhänger. Vor allem die indisponierte Deckung der Hausherren durfte sich angesprochen fühlen.
Nur Wille und Leidenschaft stimmen
Für Schneiders Vorgänger Bruno Labbadia war nach der Niederlage im Hinspiel Schluss gewesen. Dem 41-Jährigen dürfte eine vorzeitige Ablösung vorerst erspart bleiben. Denn auch nach dem Wechsel war seiner Mannschaft Wille und Leidenschaft nicht abzusprechen. Vielleicht aber zu viel. VfB-Kapitän Ibisevic (53.) musste nach einer Tätlichkeit gegen Jan-Ingwer Callsen-Bracker vorzeitig vom Platz. Für den Meister von 2007 wurde es aber noch bitterer. Hahn markierte nur drei Minuten nach der Roten Karte das 3:0 für die Gäste.
Rausch konnte zwar für den VfB verkürzen, doch Tobias Werner erhöhte postwendend. Jeder Schuss ein Treffer, so schien es nach dem Seitenwechsel. Die Stuttgarter hatten sich da längst aufgegeben.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa