Fußball

Nach der Randale im Derby auf Schalke BVB-Boss Watzke greift hart durch

"Was mich am meisten ankotzt ist, dass wir 32 Spieltage gar nichts haben, unsere Fans beim Derby dann aber komplett durchdrehen."

"Was mich am meisten ankotzt ist, dass wir 32 Spieltage gar nichts haben, unsere Fans beim Derby dann aber komplett durchdrehen."

(Foto: dpa)

Jetzt ist Schluss mit lustig. Die Randale beim Derby auf Schalke wirken bei Borussia Dortmund immer noch nach. Hans-Joachim Watzke, der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten, will die Chaoten mit harter Hand bestrafen. "Das wird einschneidend."

Dortmund - Stuttgart, 20.30 Uhr

Borussia Dortmund: Weidenfeller - Großkreutz, Subotic, Hummels, Schmelzer - Bender, Sahin - Aubameyang, Mchitarjan, Reus - Lewandowski. - Trainer. Klopp
VfB Stuttgart: Ulreich - Sakai, Schwaab, Niedermeier, Boka - Kvist, Gentner - Harnik, Traoré - Maxim - Ibisevic. - Trainer: Schneider
Schiedsrichter: Florian Meyer

Am Mittwochabend empfing Hans-Joachim Watzke in seinem Büro nicht alltäglichen Besuch. Mit den Spitzen der Ultras arbeitete der Geschäftsführer von Borussia Dortmund die Pyrotechnik-Randale im Derby bei Schalke 04 auf. Glaubt man Watzkes, dürfte es für die Fanvertreter ein recht ungemütliches Treffen gewesen sein. "Es wird für die gesamte Ultrabewegung massive Einschnitte geben", verkündete Watzke auf einer Podiumsdiskussion in Frankfurt. Und das schon heute, wenn der BVB (ab 20.30 Uhr im Liveticker bei n-tv.de) den VfB Stuttgart zum Auftakt des elften Spieltags in der Fußball-Bundesliga empfängt.

Will heißen: Den Ultras ist eine Choreographie untersagt und damit die Chance genommen, sich wieder positiv darzustellen. "Das habe ich verboten", erklärte Watzke. "Die Null-Toleranz-Politik in Sachen Pyrotechnik können wir nicht aufgeben." Er schüttelt immer noch den Kopf, wenn er an die Bilder vom vergangenen Samstag zurückdenkt. Dortmunder Chaoten hatten vor dem Anpfiff Leuchtraketen in die Zuschauerränge und auf den Platz gefeuert und damit fast einen Abbruch provoziert. "Was mich am meisten ankotzt ist, dass wir 32 Spieltage gar nichts haben, unsere Fans beim Derby dann aber komplett durchdrehen."

"Ich habe schon ein bisschen Angst"

Deshalb greift der 54-Jährige jetzt durch. Bei dem Treffen am Mittwoch habe er den Ultras verschiedene Szenarien einer Bestrafung aufgezeigt. Bis zum kommenden Dienstag habe er ihnen Zeit gegeben, sich für eine Variante zu entscheiden. Sollten sie dies nicht tun, werde der Verein bis zum Ende der kommenden Woche eine Strafe festlegen. "Das wird einschneidend", versicherte Watzke. Auch den BVB werden die Ausschreitungen teuer zu stehen kommen. Derzeit ermittelt der DFB-Kontrollausschuss. Und die Krawalle könnten durchaus zum Bumerang für die Fans werden, denn seit geraumer Zeit wird über die Abschaffung von Stehplätzen in den Stadien diskutiert. "Das wäre ein desaströses Ergebnis, wenn es nur noch Sitzplätze gäbe."

Watzke wünscht sich zugleich, dass in Europa mit gleichen Maßstäben gemessen wird. "Als wir in der Champions League in Neapel gespielt und einige Fans vor der Partie Pyrotechnik abgefackelt haben, standen da 30 Polizisten rum und haben das mit ihren Handys fotografiert." Solche Erlebnisse erleichtern nicht gerade die Diskussion mit den Fans.

Davon kann auch Heribert Bruchhagen ein Lied singen. "Wir versuchen, mit Dialog und harten Strafen dagegen vorzugehen", sagte der Vorstandschef von Eintracht Frankfurt, der als zweiter Podiumsgast geladen war. Genutzt hat es bisher wenig. Erst in der Vorwoche wurden die Hessen von der Uefa zu einer saftigen Geldstrafe in Höhe von 25.000 Euro verdonnert, weil Eintracht-Fans beim Europaliga-Spiel in Nikosia bengalische Feuer abgebrannt hatten. Bruchhagen sieht dem letzten Auswärtsspiel in der Gruppenphase am 28. November bei Girondins Bordeaux daher mit gemischten Gefühlen entgegen: "Wir fahren mit 12.000 Leuten dorthin. Nachdem wir in Zypern schon große Probleme hatten, habe ich ein bisschen Angst."

Quelle: ntv.de, Eric Dobias, dpa

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