Fußball

Streit um Darlehen vom FC Bayern BVB-Boss beklagt "Geschichtsverfälschung"

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke will sich den eigenen Erfolg nicht schlechtreden lassen.

BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke will sich den eigenen Erfolg nicht schlechtreden lassen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Zoff um ein Darlehen des FC Bayern an Borussia Dortmund im Jahr 2004 köchelt weiter. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke stört sich am Eindruck, die Münchner hätten damit zum aktuellen Dortmunder Erfolg beigetragen. Das sei schlicht falsch.

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hat im "Darlehen-Streit" mit Rekordmeister Bayern München von einer "Geschichtsverfälschung" gesprochen. Der FC Bayern habe nichts zur Rettung des BVB beigetragen, sagte der 54-Jährige der "Welt am Sonntag". "Die Bayern haben meinem Vorgänger im Jahr zuvor ein Darlehen gegeben, und im Februar 2005 war der BVB zahlungsunfähig. Also bitteschön: Wo hat denn Bayern München etwas zur Rettung beigetragen?", sagte Watzke.

Der damals finanziell angeschlagene BVB hatte 2004 von Bayern-Manager Uli Hoeneß ein Darlehen von zwei Millionen Euro erhalten. "Seitdem wird immer wieder erzählt: Das, was Ihr heute seid, habt Ihr doch den Bayern zu verdanken. Das ist eine Geschichtsverfälschung", sagte Watzke.

Zuletzt hatte es Verwirrung um den Zinssatz des Darlehens gegeben. Der BVB-Geschäftsführer hatte zunächst von acht Prozent gesprochen. Nachdem ihn der designierte neue Bayern-Präsident Karl Hopfner via "Bild"-Zeitung der Lüge bezichtigt hatte ("Ist die absolute Unwahrheit"), räumte Watzke ein, der Zinssatz sei tatsächlich niedriger gewesen.

FC Bayern uneinholbar

Für die kommenden Jahre hält Watzke die Bayern in der Bundesliga für kaum einholbar. "Die Meisterschaft als Ziel vorzugeben, ist unrealistisch. Wenn Bayern München in der Lage ist, die doppelten Gehälter zu zahlen wie wir - und das ist noch sehr, sehr konservativ geschätzt -, dann ist auch die Chance mindestens doppelt so hoch, dass sie Meister werden", sagte er.

Für den Sommer kündigte Watzke erneut Verstärkungen des Kaders an, um den Abgang von Torjäger Robert Lewandowski zum FC Bayern aufzugangen. "Wir werden sicher noch mehr Spieler verpflichten und holen auf jeden Fall einen zweiten Stürmer. Robert Lewandowski ist einer der drei besten Mittelstürmer der Welt. Eins zu eins ist er schlicht nicht zu ersetzen", sagte Watzke. Als Neuzugänge stehen bislang nur Hertha-Stürmer Adrián Ramos und der Augsburger Offensivspieler Dong-Won Ji fest. Medienberichte, wonach auch die Verpflichtung von Abwehrspieler Matthias Ginter fix sei, hatte der Jung-Nationalspieler vom SC Freiburg dementiert.

Einen neuen Trainer braucht der BVB im Sommer nicht, das stellte indes Coach Jürgen Klopp auf der Vereinshomepage klar. "Niemand muss sich Gedanken machen", wird Klopp dort zu Gerüchten um einen Wechsel zum FC Barcelona zitiert: "Wir alle sind nach wie vor ein bisschen verliebt in diesen Verein und in die Art und Weise, wie die Dinge hier ablaufen." Klopps Vertrag beim BVB läuft bis Juni 2018.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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