Protest gegen HSV-Ticketpreise BVB-Fans planen Boykott
18.01.2012, 18:30 UhrDie steigenden Ticketpreise in der Fußball-Bundesliga waren auch auf dem Fankongress in Berlin ein Thema. Zum Start der Rückrunde planen die Anhänger von Borussia Dortmund nun eine konkrete Aktion: Zum BVB-Auswärtsspiel in Hamburg reisen sie zwar mit, aber sie gehen nicht ins Stadion.

Die Dortmunder Fans wollen das Auswärtsspiel in Hamburg vor dem Stadion verfolgen.
(Foto: picture alliance / dpa)
Tausend Dortmunder Fußball-Anhänger wollen ihrem Protest gegen die hohen Stadionpreise mit einer ungewöhnlichen Aktion Ausdruck verleihen. Zum Rückrundenstart des deutschen Meisters am Sonntag (15.30) beim Hamburger SV wollen sie zwar nach Hamburg reisen, aber die Partie lediglich vor dem Stadion im Radio verfolgen. Bereits 2010 rief die Initiative "Kein Zwanni - Fußball muss bezahlbar sein" zum Boykott auf. Ein Teil der HSV-Anhänger will sich solidarisch zeigen und von der 46. bis 55. Spielminute schweigen.
Ein anderer Teil der BVB-Fans will alternativ zum Fußball am Samstagabend die Zweitliga-Handballerinnen der Borussia unterstützen. Fan- und Handballabteilung starteten den Aufruf.
Verständnis beim HSV
"Ich habe Verständnis für die Initiative. Der Eintritt allgemein in der Liga ist hoch. In einem Gespräch mit den Fans haben wir im Vorfeld alle Preise für Stehplätze unter 20 Euro gedrückt", sagte der HSV-Vorstandsvorsitzende Carl-Edgar Jarchow der "Bild"-Zeitung. Ein Stehplatz im Gäste-Fanblock des HSV kostet gegen die Westfalen 19 Euro.
Auch auf dem Fankongress in Berlin am vergangenen Wochenende waren die steigenden Ticketpreise in der Bundesliga ein Thema. Christian Schöler von der Initiative "Kein Zwanni" betonte: "Wir brauchen nicht über das Legalisieren von Pyro zu sprechen, wenn sich in zehn Jahren sowieso kein Fan mehr die überteuerten Eintrittspreise leisten kann."
Quelle: ntv.de, dpa