Fußball

Showdown in der Champions League BVB braucht ein Fußballwunder

In der Liga läuft's wieder, doch in der Champions League droht dem deutschen Meister erneut der frühe Abschied. Im letzten Gruppenspiel gegen Marseille benötigen die Dortmunder heute einen deutlichen Erfolg. Diverse Kantersiege lassen auf ein Fußball-Märchen hoffen.

Ein Kantersieg muss her: Das wissen auch die Dortmunder Robert Lewandowski und Mats Hummels.

Ein Kantersieg muss her: Das wissen auch die Dortmunder Robert Lewandowski und Mats Hummels.

(Foto: REUTERS)

Wunder oder Totalschaden? Borussia Dortmund steht in der Champions League vor einer fast unlösbaren Aufgabe. Nur ein Sieg im letzten Gruppenspiel mit mindestens vier Toren Unterschied heute ab 20.45 Uhr über Olympique Marseille und die Schützenhilfe des FC Arsenal kann den deutschen Meister vor dem Aus bewahren. Im schlimmsten Fall scheitert der Bundesliga-Zweite sogar beim Versuch, zumindest die Trostrunde Europaliga zu erreichen. Trotz der düsteren Ausgangslage herrscht das Prinzip Hoffnung. "Wir wollen das Unmögliche möglich machen", sagte Kapitän Sebastian Kehl.

Ein ähnliches Schicksal wie der VfB Stuttgart, der als bisher einziger amtierender deutscher Meister seit 1994 die europäische Königsklasse als Gruppenvierter (2007) beendete, wollen sich die Dortmunder ersparen. "Wir brauchen den absoluten Glauben. Die Chance ist zwar nur gering, aber wir wollen sie nutzen", sagte Trainer Jürgen Klopp. Die Chancen stehen jedoch denkbar schlecht: Nach mitunter naiven Auftritten auf internationaler Bühne rangiert der BVB (4 Punkte) hinter Gruppensieger FC Arsenal (11), Marseille (7) und Olympiakos Piräus (6) auf dem letzten Platz der Gruppe F.

"Noch geht was. Wir glauben an uns"

Angesichts dieser Konstellation könnte der BVB eigentlich schon mit einem Überwintern in der Europaliga zufrieden sein. Dazu müsste Piräus gegen den FC Arsenal verlieren und Dortmund gegen die Franzosen gewinnen. Doch Torjäger Robert Lewandowski will mehr: "Noch geht was. Wir glauben an uns - solange das letzte Spiel nicht vorbei ist." Mut macht der Aufwärtstrend in der Bundesliga. In den vergangenen neun Meisterschaftsspielen blieb das Team von Trainer Jürgen Klopp ohne Niederlage und verbuchte 23 Punkte. Zudem gelangen vor heimischer Kulisse zuletzt drei Kantersiege über Augsburg (4:0), Köln (5:0) und Wolfsburg (5:1). "Warum sollte uns das nicht wieder gelingen."

Gut möglich, dass Klopp in der Not auf eine mutigere Variante setzt. Der Einsatz von Lewandowski und des zuletzt auf die Ersatzbank verdammten Lucas Barrios in der Startelf könnte die Torgefahr des zum Siegen verdammten Teams erhöhen. Sicher fehlen wird der gelbgesperrte Linksverteidiger Marcel Schmelzer, der durch den unerfahrenen Chris Löwe ersetzt wird. Dagegen steht Kehl, der über Kreuzbein-Probleme klagte und mit dem Training aussetzte, wohl zur Verfügung. "Eigentlich können wir befreit aufspielen. Mit uns rechnet doch niemand mehr, also haben wir auch nicht allzu viel zu verlieren", befand Kehl.

"Das 3:0 im Hinspiel darf uns nicht täuschen"

Allerdings würde die Borussia bei einem vorzeitigen Knockout mindestens drei Millionen Euro verlieren, die der europäische Verband allen Achtelfinalisten garantiert. Zudem droht ein neuerlicher Imageschaden: In der vorigen Saison schied der Champions-League-Sieger von 1997 am Ende der Gruppenphase in der Europaliga aus. Hans-Joachim Watzke versucht, den drohenden negativen Schlagzeilen vorzubeugen. "Es wäre schlimmer, wenn wir in der Bundesliga nur im Mittelfeld dümpeln würden", sagte der BVB-Geschäftsführer dem "Kicker".

Bessere Chancen auf das Überwintern in Europa hat Marseille. Doch auch die Franzosen brauchen einen Sieg, um das Achtelfinale in jedem Fall abzusichern. Nach zuletzt 15 Zählern aus sechs Spielen in der französischen Liga wähnt der in die Kritik geratene Trainer Didier Deschamps sein Team im Aufwind. Der deutliche Erfolg über Dortmund Ende September taugt nach Einschätzung des Weltmeisters von 1998 jedoch nicht als Gradmesser: "Das 3:0 im Hinspiel darf uns nicht täuschen."

Borussia Dortmund - Olympique Marseille
heute ab 20.45 Uhr im Liveticker bei n-tv.de

Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Santana, Hummels, Löwe - Kehl, Gündogan (Leitner) - Götze, Lewandowski, Großkreutz - Barrios. - Trainer: Jürgen Klopp
Marseille: Mandanda - Azpilicueta, Diawara, Nkoulou, Traore - Diarra, Mbia - Amalfitano, Lucho, Andre Ayew - Remy. - Trainer: Didier Deschamps
Schiedsrichter: Howard Webb (England)

Quelle: ntv.de, Heinz Büse, dpa

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