Fußball

Erster in der Todesgruppe BVB brilliert in Amsterdam

So sehen Gruppensieger aus: Die Dortmunder lassen sich in Amsterdam von ihren Fans feiern.

So sehen Gruppensieger aus: Die Dortmunder lassen sich in Amsterdam von ihren Fans feiern.

(Foto: dpa)

Mit einer Gala gegen Ajax Amsterdam bringt Borussia Dortmund das Kunststück fertig, sich den Sieg in der schwersten Champions-League-Gruppe zu sichern. Schon zur Pause hat der BVB den niederländischen Meister demontiert, inspiriert von einem überragenden Mario Götze. Die zweite Halbzeit ist Schaulaufen, bringt aber noch ein Traumtor.

Marco Reus und Mario Götze erzielten die ersten beiden BVB-Tore.

Marco Reus und Mario Götze erzielten die ersten beiden BVB-Tore.

(Foto: dpa)

Borussia Dortmund wird mehr und mehr zum Geheimfavoriten in der Champions League. Angeführt vom überragenden Mario Götze meisterte der deutsche Double-Gewinner die Gigantengruppe D mit Bravour und erreichte durch die 4:1 (3:0)-Gala bei Ajax Amsterdam erstmals seit der Spielzeit 2002/2003 wieder die Runde der letzten 16 in der Königsklasse. Vor 50.000 Zuschauern in der Amsterdam Arena schossen Marco Reus (8.), Götze (36.) und Robert Lewandowski (41./67.) den BVB zum höchsten Champions League-Sieg der Vereinsgeschichte. Der umjubelte Götze war an allen vier Toren beteiligt. Den Ehrentreffer von Daniel Hoesen (87.) konnte die euphorisierte Borussia verschmerzen.

Amsterdam - Dortmund 1:4 (0:3)

Tore: 0:1 Reus (8.), 0:2 Götze (36.), 0:3/0:4 Lewandowski (41./67.), 1:4 Hoesen (86.)
Amsterdam: Vermeer - van Rhijn, Alderweireld, Moisander, Blind -  Poulsen (46. Schöne) - Enoh (63. Hoesen), Eriksen - Lukoki, de Jong,  Boerrigter (73. Fischer)
Dortmund: Weidenfeller - Piszczek, Subotic, Hummels, Schmelzer -  Sven Bender (63. Perisic), Gündogan - Götze (70. Blaszczykowski),  Reus (79. Schieber), Großkreutz - Lewandowski
Referee: Proenca (Portugal) Zuschauer: 50.000
Schüsse: 13:6 Ecken: 3:1 Ballbesitz: 65:35

Als ungeschlagener Tabellenführer mit nunmehr elf Punkten können sich die Dortmunder im letzten Vorrundenspiel am 4. Dezember gegen Manchester City sogar für den Gruppensieg in der vermeintlich schwersten Staffel mit vier Landesmeistern feiern lassen. Zudem bringt der erste Auswärtssieg in der Champions League seit neuneinhalb Jahren weitere 3,5 Millionen Euro Prämie in die Kasse für das Erreichen der K.o.-Runde. "Wenn man gesehen hat, wie wir durch diese Gruppe marschiert sind, muss man der Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Das hat niemand erwartet", schwärmte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc. "Wir haben im richtigen Moment die Tore gemacht. Die Mannschaft war immer hellwach", analysierte Trainer Jürgen Klopp.

Unaufgeregt, zweikampfstark, taktisch brillant

Gestärkt durch zuletzt sieben Pflichtspiele in Folge ohne Niederlage ging die Elf von Trainer Jürgen Klopp die Herausforderung beim Tabellenvierten der Ehrendivision mit bemerkenswerter Reife an. Unaufgeregt, zweikampfstark und taktisch brillant erteilten die Dortmunder dem überforderten Ajax-Team eine Lehrstunde in puncto defensiver Organisation, Aktionsschnelligkeit, Umschaltspiel und Effizienz.

Bereits in der achten Minute verwertete Reus einen Zauberpass seines Kumpels Götze mit einem Beinschuss gegen Ajax-Keeper Kenneth Vermeer zum 1:0 - sein dritter Champions League-Treffer in dieser Spielzeit. Das Gegentor wirkte wie ein Betäubungsmittel für die überforderten Gastgeber und erlaubte es dem BVB, abwartend auf Konter zu lauern. Die Dortmunder ließen Ajax bis zum Mittelkreis relativ ungestört kombinieren, machten dann die Räume eng und bescherten so Schlussmann Roman Weidenfeller in der ersten Hälfte einen praktisch beschäftigungslosen Abend.

Rasantes Umschaltspiel beim BVB

Die Dortmunder Beschleunigung zum gegnerischen Tor konnte sich sehen lassen. Einer dieser blitzschnellen Tempogegenstöße führte in der 36. Minute zum verdienten 2:0. Götze tanzte sich auf der linken Seite durch, tunnelte Ricardo van Rhijn und schloss sein Solo mit einem 14-Meter-Schuss ins kurze Eck ab. Wie schon beim 3:1 gegen Greuther Fürth brillierte der Jungstar weiter nach Lust und Laune. Fünf Minuten später konnte Vermeer den nächsten Knaller des 20-Jährigen nur abklatschen - Lewandowski staubte ab zur 3:0-Pausenführung. Die BVB-Fans begannen zu singen.

Dortmunds vierter Streich: Robert Lewandowski trifft nach grandioser Ballannahme zum 4:0-Endstand in Amsterdam.

Dortmunds vierter Streich: Robert Lewandowski trifft nach grandioser Ballannahme zum 4:0-Endstand in Amsterdam.

(Foto: AP)

"Wir sind taktisch hervorragend taktisch eingestellt. Mario spielt auf einem unglaublichen Niveau, fast in jedem Spiel. Mit 20 Jahren ist das überragend", schwärmte Dortmunds Sportdirektor Michael Zorc zur Pause. Mit hochkonzentrierter Selbstkontrolle nach dem Wechsel veredelte der Tabellenvierte der Bundesliga sein Werk. Einziger Wermutstropfen war die Blessur von Sven Bender, der einen Ellbogencheck von Eyong Enoh kassierte und nach zuletzt zwei schweren Gesichtsverletzungen mit blutender Nase den Platz verlassen musste (62.). Die Schlusspointe des BVB in diesem denkwürdigen Spiel setzte Lewandowski (67.), der beim 1:0 im Hinspiel den entscheidenden Treffer besorgt hatte.

Quelle: ntv.de, dpa

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