Fußball

Schwarz-Gelbes Freudenfest BVB feiert, FCB schmollt

Das war eine Lektion. Zum dritten Mal nach 1965 und 1989 gewinnt Dortmund den DFB-Pokal, erstmals das Double. Während der BVB feiert, will der FC Bayern das bittere 2:5 schnell abhaken. Nur ein Sieg gegen Chelsea im Königsklassen-Finale kann die Saison noch retten.

Sebastian Kehl lässt sich samt Pokal feiern.

Sebastian Kehl lässt sich samt Pokal feiern.

(Foto: dapd)

Als Dortmunds Kapitän Sebastian Kehl und der Pokal bei der nächtlichen Titelfeier der Borussia eintrafen, hatte sich ein Großteil des Bayern-Teams längst vom eigenen Bankett verabschiedet. Bei den Münchnern waren alle bemüht, das 2:5 mit Blick auf das Champions-League-Heimfinale in einer Woche gegen den FC Chelsea abzuhaken. Schwarz-Gelb startete dagegen in die nächste rauschende Titelparty. "Heute sollen die schönsten Farben der Welt leuchten, schwarz und gelb", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke, "auf solch einen großartigen Verein bin ich unglaublich stolz." Und auf das erste Double in der 103-jährigen Vereinsgeschichte konnte er das auch wirklich sein.

Dagegen wurde durch eine der höchsten Niederlagen der Münchner im DFB-Pokal doch arg an der stolzen "Mia-san-mia"-Seele gerüttelt. "Wenn man 2:5 verliert ist das kein Zufall, dann ist das auch nicht Pech, sondern man muss, glaub ich, klar und deutlich sagen, das war eine Blamage", erklärte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge, "ich hoffe, dass wir aus dem heutigen Spiel die richtigen Lehren ziehen und dann am Samstag hoffentlich einen Abend erleben, an dem wir dann nach dem Abpfiff, glücklicher, zufriedener und auch stolzer sind als das wahrscheinlich heute Abend der Fall ist."

Doch vor allem die Defensivleistung macht eine Woche vor dem Heim-Finale gegen den FC Chelsea große Sorgen. "Viele Tore haben wir hergeschenkt und wir haben es Dortmund leicht gemacht. Wir sind selbst dafür verantwortlich", erklärte Arjen Robben. Bei den Treffern von Shinji Kagawa (3. Minute), Mats Hummels (41./Foulelfmeter) und Robert Lewandowski (45.+1/58./81.) sahen die Bayern sehr schlecht aus und halfen dem deutschen Meister, sich nach dem dritten Pokalsieg nach 1965 und 1989 auf die große Titelparty am Sonntag in Dortmund einzustimmen.

"Das ist überragend, wir haben diese Saison alles geschafft, was wir geplant haben. 5:2 gegen Bayern im Pokalfinale - das zeigt, wie gut diese Mannschaft ist", sagte Lewandowski und war "natürlich stolz auf meine drei Tore". Dagegen war Münchens Ehrenpräsident Franz Beckenbauer arg verwundert. "Die Bayern müssen das analysieren. Die Niederlage war peinlich - Leichtsinnsfehler! Es war alles dabei. Man hat noch eine Chance, aber wenn man so spielt wie heute, wird man auch die Champions League nicht gewinnen", betonte der Sky-Experte.

Überrascht war auch Bundestrainer Joachim Löw. "Ich hätte so ein Ergebnis nie erwartet. Vor allem wegen der zweiten Halbzeit war der Sieg verdient", sagte der Nationalcoach. Dortmund entwickelt sich für den FC Bayern immer mehr zu einem Schreckgespenst. Mit der Effektivität eines Champions nutzte der BVB wie schon bei den vier Pflichtspiel-Siegen zuvor seine Chancen eiskalt und deckte die Schwächen in der Münchner Abwehr eine Woche vor deren Saisonhöhepunkt schonungslos auf.

Kagawa brilliert

Ein Tor, ein Assist - Shinji Kagawa lief in seinem vermeintlich letzten Spiel für Borussia Dortmund noch einmal zu großer Form auf. Vor den Augen von Sir Alex Ferguson, Teammanager vom Premier-League-Club Manchester United, betrieb der Japaner Werbung in eigener Sache. Nach der Gala des vor zwei Jahren für nur 350.000 Euro aus Osaka verpflichteten Schnäppchens dürfte es für den Meister noch schwieriger werden, den Regisseur von einem Verbleib zu überzeugen.

Für den Dreifach-Schützen Lewandowski ist die Zeit beim Revierclub dagegen noch nicht vorbei. Bei einem Kontrakt bis 2014 werde der zweitbeste Bundesliga-Scorer mit dem BVB "definitiv" auch in die nächste Saison gehen, hatte BVB-Sportdirektor Michael Zorc betont.

Quelle: ntv.de, dpa

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