Dortmunder zurück im Alltag BVB gibt Klopp Rätsel auf
08.02.2010, 12:04 UhrEigentlich steht es gar nicht so schlecht um die Borussen aus Dortmund, immerhin belegen sie noch Platz fünf in der Fußball-Bundesliga. Aber nach zwei Niederlagen hintereinander gibt die Mannschaft ihrem Trainer Jürgen Klopp Rätsel auf.
Die Rückkehr in den Alltag machte Trainer Jürgen Klopp mächtig zu schaffen. Missmutig und nachdenklich ließ der Trainer von Borussia Dortmund das 2:3 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt Revue passieren. Auf die Frage, warum seine über Wochen ob ihrer taktischen Disziplin gelobten Profis urplötzlich erstaunliche Defizite offenbaren, wusste der Fußball-Lehrer keine Antwort. Stattdessen fand Manndecker Mats Hummels deutliche Worte für den über weite Strecken erschreckend schwachen Auftritt: "Das war katastrophal. Wir haben nicht mehr diese taktische Grundordnung, die uns stark gemacht hat."
Über Monate konnte sich Klopp auf seine Mannschaft verlassen, nun gibt sie ihm Rätsel auf. Mit der zweiten Schlappe in Serie nach zuvor 12 Partien ohne Niederlage verspielte sie ihre komfortable Ausgangslage im Kampf um die internationalen Plätze. Noch steht die Borussia auf dem fünften Tabellenrang, droht aber angesichts des Programms in den kommenden drei Wochen mit Herkulesaufgaben beim FC Bayern München und FC Schalke 04 weiter zurückzufallen. Die Sorge, dass aus dem Höhenflug eine folgenschwere Talfahrt werden könnte, stand dem BVB-Coach ins Gesicht geschrieben: "Ich werde jetzt nicht solche Sprüche raushauen, nach dem Motto, am Samstag in München holen wir uns die Sicherheit zurück."
Zu wenig Hau-Ruck auf dem Platz
Wie schon beim 1:4 in Stuttgart blieb der BVB auch gegen Frankfurt den Nachweis schuldig, auf gutem Weg zu einer Spitzenmannschaft zu sein. Selbst die glückliche 2:1-Führung nach Toren von Hummels (17.) und Lucas Barrios (57.) verhalf nicht zu alter Sicherheit. Die glänzend eingestellte Eintracht schlug durch Sebastian Jung (65.) und Alexander Meier (74.) eiskalt zurück. Klopp lehnte es ab, diesen Einbruch mit der durch die zusätzlichen Ausfälle von Jakub Blaszczykowski und Sven Bender bedingten personellen Notlage zu erklären: "Es wäre ein Fehler, das vor diesem Hintergrund zu bewerten. Wir haben es einfach nicht geschafft, die Hau-Ruck-Variante auf den Platz zu bringen."
Michael Skibbe aber freut sich
Anders als Klopp hatte Michael Skibbe allen Grund zur Freude. Den Triumph an alter Wirkungsstätte wertete der Frankfurter Fußball- Lehrer als Indiz für den steten Aufwärtstrend seiner Mannschaft: "Das war eine geile Leistung. Wir haben uns selbst nach dem Rückstand nicht aus der Ruhe bringen lassen." Der Coach bewies bei der Zusammenstellung seines Teams ein glückliches Händchen. So trug der von ihm kurzfristig in die Startelf beorderte Sebastian Jung zum Sieg bei. Der 19-Jährige überzeugte in seinem vierten Bundesligaspiel nicht nur in der Defensive, sondern trat auch erstmalig als Torschütze in Erscheinung. "Für mich ist ein Traum in Erfüllung gegangen", kommentierte der Jungprofi das Erfolgserlebnis.
Weitere positive Erkenntnisse schürten bei allen Beteiligten die Hoffnung, im weiteren Saisonverlauf vielleicht sogar noch in den Kampf um die europäischen Plätze eingreifen zu können. Zur Freude von Skibbe erwies sich auch Neuzugang Halil Altintop als Aktivposten. Der ehemalige Schalker vergab zwar leichtfertig Möglichkeiten, überzeugte aber als ballsichere Anspielstation und als Vorbereiter. "Er wird bei uns genau die Entwicklung nehmen, die er sich wünscht und die wir uns von ihm versprechen", lobte Skibbe.
Quelle: ntv.de, Heinz Büse, dpa