VfB und Bayer reüssieren in Europa BVB hakt die Niederlage ab
01.10.2010, 15:10 UhrDie Fußballer aus Leverkusen und Stuttgart sind in der Europaliga weiter ungeschlagen, in Dortmund lässt trotz der ersten Niederlage niemand den Kopf hängen. In der Bundesliga will das deutsche Trio am Wochenende wieder angreifen.

Applaus: Dortmunds Trainer Jürgen Klopp war trotz der Niederlage mit seiner Mannschaft zufrieden.
(Foto: dpa)
Bundesliga-Schlusslicht VfB Stuttgart und Bayer Leverkusen sind in der Europaliga voll im Soll, Borussia Dortmund will sich von der unglücklichen 0:1-Niederlage gegen den FC Sevilla nicht aus der Bahn werfen lassen. Gegen den FC Bayern München streben die nach sieben Spielen erstmals wieder besiegten Himmelsstürmer des BVB nach Wiedergutmachung. "Es gibt keinen Grund, einen Knacks zu bekommen", sagte Mittelfeldspieler Nuri Sahin nach dem überzeugenden Auftritt gegen die Andalusier.
Das starke 1:1 bei Cup-Verteidiger Atletico Madrid lässt Bayer auf weitere Erfolge in der Liga hoffen. Dort wollen auch die krisengebeutelten Schwaben nach dem 2:1 bei Odense BK schnellstmöglich wieder Anschluss finden. "Zwei Spiele, vier Punkte - damit können wir super leben", kommentierte Bayers Sportdirektor Rudi Völler den Teilerfolg im Vicente-Calderon-Stadion. Überhaupt ist die Zwischenbilanz des Werksclubs in dieser Saison fast makellos: In elf Pflichtpartien gab es nur eine Niederlage. "Das war ein sehr guter Start, darauf können wir aufbauen", sagte Coach Jupp Heynckes.
Nur Hyypiä trübt die Leverkusener Freude
Getrübt wurde seine Freude nur durch den von seinem Abwehrchef Sami Hyypiä verursachten Foulelfmeter, mit dem Simao (51. Minute) den verdienten Führungstreffer durch Eren Derdiyok (39.) ausglich. "In der Pause habe ich noch gesagt, macht keine Fouls in und um den Strafraum. Leider ist es unserem erfahrensten Spieler passiert", musste Heynckes konstatieren. Für die Partie gegen Werder Bremen am Sonntag muss der Coach auch noch Renato Augusto ersetzen.
Beim BVB wich der Frust über das 0:1 schnell einem Jetzt-erst- recht-Gefühl. Mit ungetrübter Zuversicht kündigte Jürgen Klopp eine Trotzreaktion des wiedererstarkten Revierklubs an. Gegen Sevilla hatte der Coach ein "großartiges Spiel" seiner Mannschaft gesehen: "Wer heute irgendwelche Vorwürfe an sie richtet, verliert meinen kompletten Respekt."
Dortmunder kritisieren den Schiedsrichter
Im Kreuzfeuer der Dortmunder Kritik stand Schiedsrichter Michael Dean, der Außenverteidiger Marcel Schmelzer wegen angeblicher Schauspielerei des Feldes verwiesen hatte. "Wir haben nach der Pause 10 gegen 12 gespielt", ärgerte sich Kevin Großkreutz über den Referee aus England, der beim Verlassen des Platzes vor Wurfgeschossen geschützt werden musste. Erst als der Unparteiische in den Katakomben des Stadions verschwunden war, verwandelte sich der Unmut der Zuschauer binnen Sekunden in aufmunternden Beifall für die Heimelf.
Für die Spieler des VfB Stuttgart war selbst der zweite Sieg im zweiten Gruppenspiel kein Grund, um ausgelassen zu feiern. Zu ernst ist die Lage im Arbeitsalltag. "Wir müssen uns jetzt auf Sonntag konzentrieren - als wäre das Spiel heute nicht gewesen", meinte Nationalstürmer Cacau vor der Partie gegen Eintracht Frankfurt. "Da darf einfach nichts schiefgehen."
Stuttgarter schöpfen wieder Mut
Bis fünf Minuten vor dem Ende hatten die Schwaben auch in Odense wenig zu lachen gehabt. Zdravko Kuzmanovic hatte den VfB beim dänischen Vizemeister zwar in Führung gebracht (72.), doch Andreas Johansson brachte die Selbstzweifel zurück: 1:1 nur sechs Minuten später. Joker Martin Harnik rückte die Stuttgarter mit einer herrlichen Bogenlampe (86.) wieder ins rechte Licht. Zuvor hatte der VfB einige Chancen versemmelt. "Die Mannschaft hat wirklich gut gespielt und sehr gut gearbeitet", lobte Gross. Doch eine Erkenntnis blieb: Zufliegen werden den Stuttgartern die Punkte in dieser Saison so schnell nicht.
Quelle: ntv.de, Jörg Obergethmann, dpa