Fußball

Leipzig besiegt Auswärtsflaute BVB vergibt trotz Rekord-Kulisse den Matchball

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Jude Bellingham erzielte das 1:1 für den BVB.

(Foto: IMAGO/Revierfoto)

Borussia Dortmund klopft gegen den FC Sevilla an die Tür zum Achtelfinale, kann sie aber nicht ganz öffnen. Vor einer Rekord-Kulisse ist nach einem Standard-Gegentor Jude Bellingham mit einer Bestmarke der Retter. RB Leipzig macht dank Timo Werner einen großen Schritt gen K.-o.-Runde.

Borussia Dortmund - FC Sevilla 1:1 (1:1)

Matchball vergeben: Borussia Dortmund muss im Kampf um den Einzug ins Achtelfinale der Champions League nachsitzen. Die Mannschaft von Trainer Edin Terzic kam im Rückspiel gegen den FC Sevilla nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus und muss das Ticket für die K.o.-Phase nun gegen Manchester City oder beim FC Kopenhagen lösen.

"Es war kein gutes Spiel von uns. Fußball ist eigentlich ein simples Spiel, wir machen es uns oft kompliziert", sagte Mats Hummels bei Prime Video. Dortmund hätte sich viele Ballverluste geleistet, "das ist völlig unnötig gewesen, gegen eine verunsicherte Mannschaft vor 80.000 Fans." Seine Mitspieler müssten verstehen, dass "Fußball nicht immer sexy" sein müsse, forderte Hummels. Jude Bellingham (35.) bewahrte den BVB nach dem Rückstand durch Tanguy Nianzou (17.) immerhin vor der zweiten Niederlage in der Gruppenphase. Das Hinspiel in Andalusien hatte der BVB in der vergangenen Woche noch deutlich mit 4:1 für sich entschieden.

Anthony Modeste kehrte nach seinem Last-Minute-Ausgleich gegen die Bayern in die Startelf zurück, Stammkeeper Gregor Kobel stand nach überstandener Verletzung erstmals seit Anfang September wieder im Tor. Insgesamt veränderte Terzic seine Mannschaft im Gegensatz zum Topspiel gegen die Münchner (2:2) auf fünf Positionen. Doch den erhofften Schwung nahm der BVB vor 81.000 Zuschauern nicht mit ins Spiel gegen den sechsmaligen Europa-League-Sieger. Die Gäste präsentierte sich ballsicher, die Dortmunder liefen erst einmal hinterher. Der ehemalige Schalker Ivan Rakitic vergab die erste gute Gelegenheit zur Führung der Spanier (12.), zwei Minuten später war es dann so weit. Der Ex-Münchner Nianzou köpfte einen Freistoß von Rakitic ein.

Die Dortmunder taten sich schwer. Es mangelte dem BVB-Spiel in der ersten halben Stunde an Tempo und Präzision. Modeste hing im Sturmzentrum in der Luft, auch weil Nationalspieler Karim Adeyemi nach einer Balleroberung gegen Marcao zu überhastet in die Mitte passte (24.). Dann ging wieder einmal der seit Wochen bärenstarke Bellingham voran. Der 19-Jährige drückte eine Hereingabe von Thomas Meunier zum Ausgleich über die Linie. Nach einem klugen Rückpass von Julian Brandt verpasste der englische Nationalspieler die Führung aus 18 Metern nur knapp (41.). Terzic reagierte auf die mäßige Vorstellung seines Teams im ersten Durchgang und brachte für den jungen Tom Rothe den zuvor geschonten Raphael Guerreiro. Die Gastgeber erhöhten den Druck. Niklas Süle prüfte Gäste-Schlussmann Yassine Bounou aus der Distanz (53.).

Doch Sevilla agierte unter dem neuen Trainer Jorge Sampaoli auch in der Folge deutlich organisierter als im ersten Vergleich unter Coach Julen Lopetegui. Trotz der lautstarken Unterstützung des schwarz-gelben Anhangs taten sich die Dortmunder schwer, Lücken im spanischen Defensivverbund zu finden. Youssoufa Moukoko löste in der 64. Minute den unauffälligen Modeste ab. Die Begegnung blieb umkämpft, Sevilla wurde in dieser Phase wieder mutiger. Kobel parierte aber stark gegen Erik Lamela (67.).

Celtic Glasgow - RB Leipzig 0:2 (0:0)

Happy End dank Timo Werner: Der lange glücklose Star-Stürmer hat RB Leipzig im schottischen Hexenkessel zu einem ganz wichtigen Sieg im Kampf um das Champions-League-Achtelfinale geführt. Vor den Augen des künftigen Sportchefs Max Eberl gewann der DFB-Pokalsieger bei Celtic Glasgow mit 2:0 (0:0). Mit nun sechs Punkten aus vier Partien hielt RB im Rennen um die K.o.-Runde Tuchfühlung.

Werner (75.) und Emil Forsberg (84.) nach Werner-Vorlage trafen vor 60.000 Zuschauern im Celtic Park für die Leipziger, die das Hinspiel in der Vorwoche noch 3:1 gewonnen hatten. Bei zwei Niederlagen und zwei Siegen hat RB in den verbliebenen beiden Spielen in Leipzig gegen Real Madrid (25. Oktober) und in Warschau gegen Schachtjor Donezk (2. November) alle Chancen auf das Weiterkommen.

"Es ist davon auszugehen, dass die Post abgeht und es wild wird", hatte Rose vor dem Celtic-Spiel gesagt - und es ging sofort temporeich los. Der Japaner Daizen Maeda (1.) köpfte gleich im ersten Angriff nur knapp über das RB-Tor. Danach kontrollierte Leipzig den Ball, ohne sich zu Beginn richtige Großchancen zu erspielen. Währenddessen presste Celtic, suchte die Tiefe und wurde immens gefährlich. Angepeitscht vom Publikum rannten die Gastgeber unablässig an. Dabei hatte RB Glück, dass Matt O'Riley (27.) aus der Distanz nur den Pfosten traf - und Greg Taylor im Nachschuss nur die Latte. RB fehlte in der Offensive oft die letzte Konsequenz, sodass eine Einzelaktion, ein von Celtic-Torwart Joe Hart gehaltener Schuss Christopher Nkunkus (45.), die größte RB-Chance der ersten Halbzeit blieb.

Nach der Pause kam Leipzig besser aus der Kabine, nach einem Versuch von Amadou Haidara entschärfte Hart den Schuss des nachsetzenden Orban (49.). In einem so kampfbetonten wie ausgeglichenen Spiel durfte auch Werner zum Tor ziehen, doch der Angreifer machte zu wenig daraus - beispielsweise, als Werners Fernschuss (62.) an der Celtic-Abwehr abprallte. Werner war es ebenfalls, der für Verteidiger Mohamed Simakan (69.) ablegte, bevor dieser den Ball über das Tor jagte. Es dauerte nur vier Minuten, bis Werner es nach einer Chip-Flanke von Andre Silva besser machte. Auch danach steckte Celtic nicht auf, warf alles nach vorne und drückte auf den Ausgleich. Den entstehenden Raum nutzte auf der Gegenseite Forsberg.

Quelle: ntv.de, dbe/sid

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