Fußball

"Jeder Verein ist besiegbar" "Bad Boy" Boateng ist heiß auf Bayern

Beim AC Milan trägt Kevin-Prince Boateng die Nummer 10.

Beim AC Milan trägt Kevin-Prince Boateng die Nummer 10.

(Foto: AP)

Kevin-Prince Boateng kehrt nach Deutschland zurück. Er wurde in Berlin geboren und spielte bis 2007 für die Hertha. Danach war er nur noch für ein kurzes Gastspiel 2009 für den BVB in der Bundesliga. Beim Audi-Cup in München betritt Boateng nun wieder Bundesligarasen. Wir haben den Mittelfeldkünstler des AC Milan kurz vor der Begegnung mit Manchester City getroffen und ihm ein paar Fragen gestellt.

n-tv: Welche Bedeutung hat dieses Turnier für Sie?

Für Boateng (ganz links, hier beim Audi-Cup 2011) ist es bereits der dritte Auftritt in München.

Für Boateng (ganz links, hier beim Audi-Cup 2011) ist es bereits der dritte Auftritt in München.

(Foto: picture alliance / dpa)

Kevin-Prince Boateng: Das ist schon mein 3. Audi Cup. Es ist durchaus wichtig für alle teilnehmenden Vereine und die Spieler, weil es ein Super-Test ist, Top-Mannschaften, ein schönes und volles Stadion. Es ist schon mehr als ein Freundschaftsturnier, es geht um was!

Unter Umständen geht es im Finale gegen Pep Guardiolas Bayern. Sind die momentan überhaupt zu schlagen?

Wir haben ja letztens erst gesehen, dass sie zu schlagen sind. Ich denke, Dortmund hat ein überragendes Spiel gemacht, auch wenn ein paar Spieler gefehlt haben beim FC Bayern. Natürlich ist es sehr schwierig sie zu schlagen, aber letztlich ist jeder Verein auf der Welt besiegbar.

Im Finale ginge es dann auch gegen Ihren Bruder. Ist das etwas Besonderes für sie?

Es ist schön, wenn der Bruder auf dem gleichen hohen Level, in so einem großen Verein spielt. Aber im Endeffekt will jeder gewinnen, wenn wir auf dem Rasen stehen - danach kann man dann drüber quatschen.

Sie kämpfen in Italien engagiert gegen Rassismus. Nun ist letzte Woche wieder ein Spieler nach ihrem Vorbild vom Feld gegangen. Wie schätzen sie die Situation ein und wie sehen ihre Bemühungen genau aus?

Erstmal ist es natürlich sehr traurig, dass so etwas wieder passiert ist. Ich habe auch mit dem Spieler geredet und ihm gesagt, dass es keine Lösung ist, vom Platz zu gehen. Das musste ich auch lernen. Aber es ist natürlich sehr schwierig, in so einer Situation die Emotionen im Zaum zu halten. Ich habe zwei Tage später Sepp Blatter angerufen und ihm gesagt, dass die Schiedsrichter mehr Macht bekommen müssen, um in so einer Situation härter durchgreifen zu können. Das ist wohl das Mindeste, was man als Spieler tun kann. Es ist schwierig sich so etwas anzuhören. Das darf eigentlich im Jahr 2013 nicht mehr passieren.

Ist das ein italienisches Problem? Wie sehen sie es im Vergleich zu Deutschland, wo es solche Situationen früher auch gab?

Boateng: Ja, früher. Heutzutage ist es einfach nicht mehr gang und gäbe. Ich denke, es hat einfach mit der Bildung zu tun - und die fängt in der Schule an. Wir müssen daran appellieren, dass in Italien die älteren Menschen, Erzieher und Lehrer darauf achtgeben, um so etwas in Zukunft zu vermeiden.

n-tv: Sie galten immer als der "Bad Guy", insbesondere nach dem Foul an Michael Ballack vor der WM 2010, nun kämpfen sie gegen Rassismus. Woher kam dieser Wandel?

Das Foul an Michael Ballack vor der WM 2010 manifestiert Boatengs Image als "Bad Boy".

Das Foul an Michael Ballack vor der WM 2010 manifestiert Boatengs Image als "Bad Boy".

(Foto: picture alliance / dpa)

Man wird älter und erfahrener. Das Foul und die Folgen taten mir natürlich leid, aber das ist Fußball und da kann so etwas passieren. Der Kampf gegen Rassismus hat nichts damit zu tun. Ich bin immer noch der gleiche Kevin-Prince Boateng, immer noch die gleiche Person. Vielleicht ein bisschen gereifter und intelligenter. Ich fokussiere mich halt auf meine Aufgaben und da ist jetzt der Kampf gegen Rassismus dazugekommen – und das mache ich natürlich gerne.

Ich denke, ich habe in den letzten 3 Jahren bewiesen, dass ich ein super Fußballer bin und menschlich bin ich auch nicht so böse, wie man immer gesagt hat. (lacht)

Man hat das Gefühl, die ganze Welt reißt sich um sie. Aber sie bleiben beim AC Mailand?

Im Fußballgeschäft geht es so schnell, aber wie sie sehen bin ich immer noch hier und trage rossonero. Es wird so viel geredet, aber ich äußere mich dazu nicht - weil ich mich nur auf Fußball und meinen Job konzentriere.

 

So können Sie den Audi-Cup live verfolgen:

Mittwoch, 31.07.

12.30 News-Spezial zum Audi-Cup: live auf n-tv

18.15 Uhr Manchester City - AC Mailand: live auf n-tv und im Stream auf n-tv.de und sport.de

20.15 Uhr Bayern München - FC Sao Paulo: live auf RTL und im Stream auf sport.de

Donnerstag, 01.08.

18.15 Uhr Spiel um Platz 3: live auf n-tv und im Stream auf n-tv.de und sport.de

20.15 Uhr Finale: live auf RTL und im Stream auf sport.de

Quelle: ntv.de

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