Alles in trockenen Tüchern Ballack ist wieder da!
16.07.2010, 10:51 UhrAm 20. August beginnt die Saison der Fußball-Bundesliga, elf Tage später endet die Transferfrist. Bis dahin können sich die Vereine noch verstärken. Einige Klubs allerdings haben schon jetzt ganz ordentlich zugeschlagen. Ein Überblick über die interessantesten Wechsel.

Tor im Viertelfinale der WM gegen Argentinien: Arne Friedrich. Diego sozusagen.
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Der VfL Wolfsburg, seines Zeichens Ex-Meister, und sein neuer Trainer Steve McClaren haben sich erst einmal eine komplett neue Innenverteidigung an Land gezogen. Vom Absteiger Hertha BSC kommt für schlappe zwei Millionen Euro Nationalspieler Arne Friedrich, der nach seinen grandiosen Auftritten bei der WM nur knapp an der Auszeichnung zum besten Nachwuchsspielers des Turniers vorbeigeschrammt ist. Irgendjemand hat dann doch gemerkt, dass Friedrich schon 31 Jahre alt ist. Zudem kommt der dänische Nationalspieler Simon Kjaer von US Palermo aus Italien. Der ist zehn Jahre jünger als Friedrich – und zehn Millionen Euro teurer. Im Gegenzug nahm der VfL durch die Verkäufe von Obafemi Martins an den russischen Klub Rubin Kasan und Jan Simunek an den Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern aber auch rund zehn Millionen Euro wieder ein. Wobei sie für Simunek nur 900.000 Euro bekamen.
Dass Michael Ballack nun wieder für Bayer 04 Leverkusen spielt, dürfte sich inzwischen herumgesprochen haben. Der 33-Jährige Immer-noch-Kapitän der deutschen Nationalmannschaft hat halt was gesucht, nachdem sie ihn nach vier Jahren beim englischen Meister FC Chelsea nicht mehr haben wollten. Ballack kam zwar ablösefrei, Geld kostet er dennoch. Die Schätzungen liegen bei zwölf Millionen Euro in den kommenden zwei Jahren. Mit ihm wollen die Leverkusener endlich einmal Meister werden. Zweiter sind sie mit ihm ja schon oft genug geworden, 2002 gleich dreimal – in der Bundesliga, der Champions League und dem DFB-Pokal.

Schwitzen für Schalke: Christoph Metzelder. Der Medizinball verrät, wer sein Trainer ist.
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Einen weiteren Bundesliga-Rückkehrer zieht es nach Gelsenkirchen zum FC Schalke 04. Abwehrspieler Christoph Metzelder kommt, ebenfalls ohne Ablöse, aus Spanien von Real Madrid, wo er drei eher erfolglose Jahre verbrachte und seinen Platz in der Nationalmannschaft verlor. Das ist schade für ihn, viel lustiger ist die Geschichte, dass Metzelder vor seinem Exil für Borussia Dortmund spielte und dort bisweilen herzlich über den Erzrivalen aus Gelsenkirchen spottete. Bisher teuerster Zugang ist der 18 Jahre alte Grieche Kyriakos Papadopoulos, für den die Schalker 2,5 Millionen Euro an Olympiakos Piräus überwiesen. "Einer der talentiertesten Abwehrspieler Europas." Sagt Trainer Felix Magath. Der schlägt bestimmt noch einmal zu. Schließlich hat er, wie man hört, neuerdings die Lizenz zum Gelddrucken.
Die hat der SV Werder Bremen zwar nicht, hat aber trotzdem satte 6,2 Millionen Euro für den 21 Jahre alten österreichischen Marko Arnautovic ausgegeben. Der Stürmer "mit der Figur eines Holzfällers", wie der Weser-Kurier schreibt, kam von Twente Enschede aus den Niederlanden und war zuletzt an Inter Mailand ausgeliehen. 4,5 Millionen Euro hat Borussia Dortmund für den 21-jährigen polnischen Nationalstürmer Robert Lewandowski an Lech Posen bezahlt. Er war, so heißt es, schon vor der vergangenen Saison der Wunschspieler des Dortmunder Trainers Jürgen Klopp.
Bisher sehr zurückhaltend agierte der FC Bayern München. Einziger Neuer ist ein junger Alter. Nationalspieler Toni Kroos, der bei der WM im Halbfinale gegen Spanien die einzige ernsthafte deutsche Torchance vergab und bisher an Bayer Leverkusen ausgeliehen war, kehrt zurück an die Säbener Straße. Auch beim Hamburger SV gibt es bisher nicht viel Neues, obwohl der HSV mit jeder Menge Spieler in Verbindung gebracht wird. Könnte auch damit zusammenhängen, dass die Norddeutschen jetzt 12,5 Millionen Euro mehr auf dem Konto haben. Die überwies Manchester City für den deutschen Nationalspieler Jerome Boateng. Sie wissen schon, der Halbbruder von Kevin Prince.
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Quelle: ntv.de