Fußball

Last-Minute-Ausgleich, Messi-Blessur Barca beklagt bitteres Remis

Fassungslos vor Frust und Freude: Sergio Busquets (l.) hadert mit dem Last-Minute-Ausgleich, Blaise Matuidi hat ihn erzielt und ist überglücklich damit.

Fassungslos vor Frust und Freude: Sergio Busquets (l.) hadert mit dem Last-Minute-Ausgleich, Blaise Matuidi hat ihn erzielt und ist überglücklich damit.

(Foto: AP)

Das Champions-League-Remis zwischen Paris St. Germain und dem FC Barcelona sorgt für reichlich Zündstoff. Paris fühlt sich als Sieger, die Katalanen als dreifache Verlierer, beide Teams schimpfen auf den deutschen Referee. Überstrahlt wird alles von Lionel Messis Verletzung.

Eine turbulente Schlussviertelstunde mit drei Toren, heftige Kritik am deutschen Schiedsrichter Wolfgang Stark und die Rückkehr des an Krebs erkrankten Tito Vilanova: Das 2:2 (0:1) zwischen Paris St. Germain und dem FC Barcelona im Viertelfinale der Champions League sorgte für jede Menge Gesprächsstoff - doch am Ende gehörten die Schlagzeilen fast einzig und allein dem rechten Oberschenkel von Superstar Lionel Messi.

Lionel Messi traf zum 1:0 in Paris - und könnte im Rückspiel trotz Verletzung schon wieder für Barcelona auflaufen.

Lionel Messi traf zum 1:0 in Paris - und könnte im Rückspiel trotz Verletzung schon wieder für Barcelona auflaufen.

(Foto: REUTERS)

Vor dem Rückspiel am kommenden Mittwoch war für die Spanier der Gesundheitszustand des zur Halbzeit verletzt ausgewechselten Weltfußballers wichtiger als das Ergebnis in Paris. Nach eingehenden Untersuchungen am Mittwoch war klar: Ein möglicher Einsatz im Rückspiel wird für den Argentinier ein Rennen gegen die Zeit. "Ich werde bald zurückkehren. Zum Glück ist es nicht so schlimm", schrieb Messi auf seiner Facebook-Seite. Definitiv ausfallen werde er jedoch für das Ligaspiel am kommenden Wochenende gegen Real Mallorca. Seine Einsatzchancen danach hingen vom Heilungsprozess ab, erklärte Barca in einer offiziellen Stellungnahme.

Gutes Resultat, hoher Preis

"Barcelona hat sich ein gutes Resultat teuer erkauft", schrieb die spanische Sporttageszeitung AS. Und das Konkurrenzblatt Marca befand: "Ein schmerzhaftes Unentschieden für Barcelona. Das Spiel wurde überschattet von Messis Verletzung." Zu allem Überfluss verlor das Team des erstmals nach seiner Krebsbehandlung in den USA wieder auf der Bank sitzenden Barca-Coachs Tito Vilanova auch noch Messis Landsmann Javier Mascherano mit einer Bänderverletzung im Knie. Der Abwehrspieler wird mindestens einen Monat lang fehlen.

"Messi und Mascherano sind zwei sehr wichtige Teile unseres Spiels", sagte Spielmacher und Kapitän Xavi. Und Barcas Co-Trainer Jordi Roura, der sich in Vertretung Vilanovas den Medien stellte, ergänzte: "Wenn sie nicht spielen können, wird das negativ für uns sein." Zuletzt traf Messi in der Liga in 19 Spielen in Folge und schoss gegen PSG sein achtes Tor in dieser Champions-League-Saison. Wegen Barcas Verletzungsmisere trat das sportliche Geschehen in den Hintergrund.

"2:1 wäre fairer gewesen"

"Am Ende ist das Resultat frustrierend. Ein 2:1 wäre fairer gewesen", sagte Xavi, der mit seinem Elfmetertor kurz vor dem Schlusspfiff (89.) Barca zum vermeintlichen Sieg geschossen hatte. Doch in der Nachspielzeit rettete Blaise Matuidi (90.+4) PSG die beeindruckende Heimserie von 24 Spielen ohne Niederlage auf europäischer Ebene. Die Superstars Messi (37.) und Zlatan Ibrahimovic (79.) hatten zuvor getroffen.

Die Gastgeber nahmen das Unentschieden weitaus glücklicher auf. "Ich denke, wir haben uns das verdient", sagte David Beckham, der sein erstes Champions-League-Spiel seit drei Jahren bestritt. "Ich bin stolz auf die Spieler", ergänzte PSG-Trainer Carlo Ancelotti.

Unfassbare Referee-Entscheidungen

Einig waren sich die beiden Teams dagegen bei der Kritik am deutschen Referee Wolfgang Stark. "Der Schiedsrichter hat einige fragwürdige Entscheidungen getroffen", sagte Roura und spielte damit vor allem auf das Ausgleichstor zum 1:1 durch Ibrahimovic an. Der schwedische Superstar stand bei seinem Treffer in der 79. Minute im Abseits. "Es ist unfassbar, dass der Referee beim Treffer zum 1:1 die Abseitsposition von Ibra nicht sah", beklagte sich Barças Weltmeister Sergio Busquets. "Der Schiedsrichter war erst beruhigt, als PSG den Ausgleich erzielte."

Ancelotti haderte hingegen mit Starks Entscheidung beim Elfmeterpfiff: "Das zweite Tor war ein Geschenk des Schiedsrichters." Barca-Angreifer Alexis Sanchez war von Torhüter Salvatore Sirigu zu Fall gebracht worden.

Quelle: ntv.de, sid

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen