Fußball

Real-K.o. in der Champions League Barcelona spielt sich ins Finale

Der erste Finalist in der Champions League steht fest und er heißt zum dritten Mal seit 2006 FC Barcelona. Nach dem Auswärtssieg beim Erzrivalen Real Madrid reicht Barça ein Remis zum Finaleinzug. Real muss sich damit trösten, dass Coach Mourinho sein Team diesmal mitspielen lässt.

David Villa bejubelt mit Torschütze Pedro (l.) das 1:0 für den FC Barcelona.

David Villa bejubelt mit Torschütze Pedro (l.) das 1:0 für den FC Barcelona.

(Foto: AP)

Der FC Barcelona greift nach einer souveränen Machtdemonstration gegen Real Madrid nach Europas Fußball-Krone. Sechs Tage nach dem 2:0-Auswärtserfolg reichte den Katalanen ein 1:1 (0:0) für den Einzug in das Champions-League-Finale, dem dritten seit 2006. Beim Abschluss des vierteiligen Clásico-Marathons sorgte Pedro Rodríguez (54.) für die Barça-Führung, die Marcelo (64.) nur ausgleichen konnte.

Vor 95.000 Zuschauern im ausverkauften Camp Nou ließ Barcelona keine Zweifel an seiner aktuellen Spitzenstellung in Spanien und trifft am 28. Mai in London auf den Sieger der Partie zwischen Manchester United und Schalke 04, wobei United aus Gelsenkirchen eine 2:0-Führung mitgenommen hat. Barcelonas Andrés Iniesta, der das 1:0 vorbereitete, hat sich bereits auf Manchester als Endspielgegner eingestellt hat: "Das wird ein großartiges Finale in Wembley."

Rückkehrer Eric Abidal wird von Teamkollegen gefeiert.

Rückkehrer Eric Abidal wird von Teamkollegen gefeiert.

(Foto: REUTERS)

Neben dem Finaleinzug feierten die begeisterten Zuschauer im Camp Nou den französischen Linksverteidiger Eric Abidal. Sechs Wochen, nachdem ihm ein Lebertumor entfernt worden war, kehrte der 31-Jährige begleitet von Standing Ovations auf den Rasen zurück. Barça-Coach Josep Guardiola wechselte Abidal in der 90. Minute für Abwehrchef Carles Puyol ein. Nach der Partie ließen seine Teamkollegen den Franzosen sprichwörtlich hochleben.

Mourinho spielt mit

War das Hinspiel durch die defensive Zerstörungstaktik und den Anti-Fußball von Madrid lange Zeit ein zähes Ballgeschiebe, geriet der letzte Akt zum würdigen Klassiker-Schlussstück. Besonders Lionel Messi sorgte mit einigen Geniestreichen für leuchtende Augen bei den Barça-Fans. Und auch der belgische Schiedsrichter Frank de Bleeckere, dessen Ansetzung von Real vorab kritisiert wurde, trug mit seiner umsichtigen Spielleitung zu einem Fußballabend für Feinschmecker bei.

Der nach dem Platzverweis aus dem "Santiago Bernabéu" gesperrte Mourinho, für den Stellvertreter Aitor Karanka an der Linie dirigierte, tat sein Übriges und brachte in Gonzalo Higuain einen weiteren Angreifer. Zudem übernahm Kaká überraschend in der Schaltzentrale für Özil, der diese Saison erstmals in einem K.o.-Spiel zunächst auf die Bank musste.

Zwar setzte Real das Heimteam früh unter Druck, doch ohne den deutschen Nationalspieler fehlte es an Inspiration. Bei dem vom strömenden Regen aufgeweichten Boden fiel Kaká und Co. häufig nicht mehr als hohe Flanken aus dem Halbfeld ein, die Barça-Innenverteidiger Piqué souverän abräumte.

Barcelona diktiert das Spiel

Im Duell Messi gegen Iker Casillas behielt diesmal der Real-Torwart die Oberhand. Geholfen hat es Madrid nicht wirklich.

Im Duell Messi gegen Iker Casillas behielt diesmal der Real-Torwart die Oberhand. Geholfen hat es Madrid nicht wirklich.

(Foto: dpa)

Als die Anfangseuphorie bei den Königlichen abebbte, begann nach einer halben Stunde die Messi-Gala. Immer wieder setzte der Argentinier zu seinen unnachahmlichen Solo-Läufen an und brachte die Madrilenen in arge Bedrängnis, ohne sich jedoch mit dem zwölften Saisontreffer in der Königsklasse zu belohnen. Seinen Schlenzer aus 17 Metern (32.) und einen harten Flachschuss nach Hackenablage von Pedro (37.) entschärfte der starke Real-Torwart Iker Casillas, nach feiner Finte verzog Messi zudem knapp nach rechts (33.). Eine Minute später rettete Casillas auch gegen David Villa mit einer überragenden Parade (34.). Barcelonas Spielmacher Xavi hatte schon in der ersten Halbzeit unglaubliche 102 Ballkontakte.

Nach der Pause musste sich allerdings auch der spanische Nationalkeeper dem Angriffswirbel der Katalenen geschlagen geben. Nach einem Traumpass von Andrés Iniesta hatte Pedro keine Mühe, den Ball an Casillas vorbeizuschieben.

Während der weiter verletzte Sami Khedira gar nicht im Kader stand, durfte Nationalmannschaftskollege Özil zumindest die letzte halbe Stunde noch Clásico-Luft schnuppern - und nach kurzer Zeit das erste Mal jubeln. Nach einem Pfostenknaller von Angel di Maria erzielte Marcelo aus kurzer Distanz den Ausgleich. Özil selbst zeigte eine schwache Leistung und konnte bei seinen 15 Ballkontakten keine entscheidenden Akzente mehr setzen. Mit einer abgeklärten Leistung brachte Barcelona die Partie über die Bühne.

FC Barcelona - Real Madrid 1:1 (0:0)

Tore: 1:0 Pedro (54.), 1:1 Marcelo (64.)

Barcelona: Valdes - Alves, Mascherano, Pique, Puyol (90.+1 Abidal)  - Busquets - Xavi, Iniesta - Villa (74. Keita), Messi, Pedro (90.+3 Afellay)
Real: Casillas - Arbeloa, Carvalho, Albiol, Marcelo - Diarra, Xabi  Alonso - Christiano Ronaldo, Kaka (60. Özil), Di Maria - Higuain (55. Adebayor)

Schiedsrichter: Frank De Bleeckere (Belgien)
Zuschauer: 97.000 (ausverkauft)

Torschüsse: 12:4
Ecken: 3:2
Ballbesitz: 65:35 Prozent
Fouls: 9:29

Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid

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