Irrer Ansturm auf Tickets Baumgarts erstes HSV-Spiel führt ihn direkt zur alten Liebe
02.08.2024, 10:05 Uhr
Baumgart ist zurück in Köln - allerdings im HSV-Dress.
(Foto: IMAGO/Lobeca)
Es ist ein Erstliga-Klassiker - nur findet das Duell zwischen dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV nun in der 2. Fußball-Bundesliga statt. Mit dem Kracher startet die Saison und Trainer Steffen Baumgart im neuen Dress.
Ex-Meister, Aufstiegsfavoriten - und Steffen Baumgart: Das Kracherspiel zwischen dem 1. FC Köln und dem Hamburger SV sorgt exakt 50 Jahre nach ihrer Gründung für einen brisanten Auftakt der 2. Fußball-Bundesliga. Das weiß auch der Protagonist. "Dass diese Konstellation für den ersten Spieltag etwas Besonderes ist, steht außer Frage", sagte HSV-Trainer Baumgart.
226 Tage nach seinem letzten Auftritt als Effzeh-Trainer kehrt der 52-Jährige in die Domstadt zurück (20.30 Uhr/Sat. 1, Sky und im ntv.de-Liveticker). "Keine Überraschung" sei die Ansetzung für ihn gewesen, erklärte Baumgart, der im Februar den Trainerposten bei den Hanseaten übernommen hatte. Er stellte klar, wie schön die Zeit von 2021 bis 2023 in Köln gewesen sei - "aber das war's dann auch. Wie sagt man so schön: Nur der HSV!"
Der frühere "Bundesliga-Dino" ist allerdings plötzlich ein "Zweitliga-Dino". Keine Mannschaft gehört länger zum Inventar des Unterhauses (seit 2018). Dennoch bleibt das Selbstverständnis der Hamburger auch in der siebten Spielzeit in Serie gleich. "Wir wollen aufsteigen", betonte Baumgart.
"Dürfen keine Luftschlösser bauen"
Abgestiegen ist der 1. FC Köln, was noch immer schmerzt: "Es wird so lange weh tun, bis wir es korrigiert haben", sagte Geschäftsführer Christian Keller im Sky-Talk. Architekt der Korrektur ist der neue Trainer Gerhard Struber, der den glücklosen Timo Schultz ablöste und dem fast die identische Mannschaft zur Verfügung steht. Da bis zum Winter noch die Transfersperre gilt, gab es keine externen Neuzugänge. Umso wichtiger ist es Keller, dass die Spieler um den neuen Kapitän Timo Hübers wieder ihr "wahres Gesicht" zeigen.
Und das wollen die Fans sehen. Laut Lizenzbereich-Leiter Thomas Kessler hätte der FC für das Auftaktmatch "vermutlich 100.000 Tickets verkaufen können". Die treuen Anhänger träumen vom Wiederaufstieg - Keller bleibt diplomatisch: "Wir dürfen keine Luftschlösser bauen. Das heißt aber nicht, dass wir keine Ambitionen haben."
Mit offensiven Auftritten untermauerte der Bundesliga-Absteiger dies in der Vorbereitung. Struber fordert schon jetzt "einen langen Atem" im Aufstiegskampf, bei seinem Pflichtspieldebüt muss er verletzungsbedingt auf Florian Kainz und Max Finkgräfe verzichten. Härter trifft es den HSV: Topstürmer Robert Glatzel fehlt, Davie Selke wird gegen seinen Ex-Klub maximal als Joker zum Einsatz kommen. Baumgart aber stellte klar, er habe "genügend Spieler, die torgefährlich werden können. Wir haben am Freitag einen Neustart" - in der alten Heimat.
Quelle: ntv.de, ara/sid