Fußball

Später Erfolg über West Ham Bayer Leverkusen rennt verzweifelt an, dann stechen Alonsos Joker

Erfolgreich gewechselt.

Erfolgreich gewechselt.

(Foto: picture alliance/dpa/Revierfoto)

Lange hält das Bollwerk von West Ham im Viertelfinale der Europa League gegen Bayer Leverkusen. Der Bundesliga-Tabellenführer müht sich lange, bis Trainer Xabi Alonso reagiert. Seine beiden Joker entscheiden das Spiel und bringen die entscheidende Wende. Am Ende steht der 2:0-Erfolg nach dem Hinspiel.

Xabi Alonso und seine Superjoker ließen sich vor der Fankurve feiern, nach einem verdienten Sieg im Viertelfinal-Hinspiel der Europa League lebt Bayer Leverkusens Traum vom Triple. Der designierte Meister hat nach einem 2:0 (0:0) gegen West Ham United das Halbfinale fest im Blick - und am Sonntag will die Werkself vorzeitig die erste Meisterschaft der Klubgeschichte klarmachen.

Trainer Alonso hatte mit seinen Wechseln für die Entscheidung gesorgt: Die Joker Jonas Hofmann (83.) und Victor Boniface (90.+1) schossen Bayer zum verdienten Sieg gegen West Ham. "Ich habe beim Gesang der Fans Gänsehaut bekommen", sagte Hofmann voller Vorfreude bei RTL: "Es bedeutet alles, die Schale am Ende der Saison hochhalten zu dürfen. Das ist der Moment, da fließen vielleicht Tränen, das überkommt einen so, da lässt man seinen Emotionen freien Lauf."

Bayer blieb damit auch im 42. Pflichtspiel in dieser Saison ohne Niederlage und könnte am nächsten Donnerstag in London zum zweiten Mal in Serie ins europäische Halbfinale einziehen. Nach dem schmerzhaften Aus gegen die AS Rom im Vorjahr lautet das große Ziel Finale in Dublin am 22. Mai - wenige Tage vor dem bereits feststehenden DFB-Pokalfinale gegen den 1. FC Kaiserslautern in Berlin (25. Mai) und nach der möglichen Übergabe der Schale am letzten Spieltag gegen den FC Augsburg (18. Mai).

"Die Macht von Europa"

Der mentale Drahtseilakt zwischen Triple-Mission und Meisterparty interessierte Alonso im Vorfeld der Begegnung überhaupt nicht. "Wir haben nicht über Freitag, Samstag, Sonntag gesprochen. Es geht nur um West Ham, danach haben wir genug Zeit für die Bundesliga", hatte der Baske betont - und schickte anders als in den Runden zuvor seine Top-Elf ins Rennen.

Die Fans des Vorjahres-Halbfinalisten stimmten sich schon bei der Vereinshymne auf die mögliche Liga-Krönung ein. "Und deutscher Meister werden wir in diesem Jahr", hallte es laut durch die ausverkaufte BayArena. Das "Vizekusen"-Image soll endlich Geschichte sein. Nach dem überaus glücklichen Last-Minute-Drama im Achtelfinale gegen Qarabağ Ağdam begann "die Macht in Europa" (RTL-Experte Lothar Matthäus) gewohnt dominant, Jonathan Tah verteidigte als letzter Mann teilweise bis zu 25 Meter vor dem gegnerischen Tor.

Bayer Leverkusen - West Ham United 2:0 (0:0)

Leverkusen: Kovar - Stanisic (67. Hincapie), Tah, Tapsoba - Palacios, Xhaka - Frimpong (67. Tella), Wirtz, Adli (76. Hofmann), Grimaldo - Schick (76. Boniface). - Trainer: Alonso
West Ham: Fabianski - Mavropanos (87. Johnson), Zouma, Cresswell - Coufal, Soucek, Ward-Prowse, Emerson - Kudus (87. Aguerd), Paqueta - Antonio. - Trainer: Moyes
Schiedsrichter: Artur Dias (Portugal)
Tore: 1:0 Hofmann (83.), 2:0 Boniface (90.+1)
Gelbe Karten: - Paqueta
Zuschauer: 30.210 (ausverkauft)

Die "Hammers" lauerten ohne ihren verletzten Starstürmer Jarod Bowen auf Konter - und hatten durch den schnellen Mohammed Kudus die erste Gelegenheit (10.). Auf der Gegenseite prüften Amine Adli (10.), Alejandro Grimaldo (20.) und vor allem Patrik Schick (30.) sowie Edmond Tapsoba (34.) Keeper Lukasz Fabianski - der Pole reagierte jeweils stark.

West Ham, das im Achtelfinale den SC Freiburg ausgeschaltet hatte, hielt mit britischer Zweikampfhärte dagegen. Lucas Paqueta hatte Glück: Nach einem überharten Einsteigen gegen Adli sah der Gäste-Spielmacher die Gelbe Karte (21.), nur drei Minuten später stieg er Florian Wirtz auf den Fuß. Schiedsrichter Artur Dias (Portugal) beließ es bei einer letzten Ermahnung.

Es entwickelte sich das erwartet schwere Spiel für den Favoriten, nach der Pause blieben Wirtz und Co. immer wieder an der disziplinierten Gäste-Abwehr hängen. Schick scheiterte erneut am überragenden Fabianski (71.) - erst die eingewechselten Hofmann und Boniface erlösten Leverkusen.

Quelle: ntv.de, ses/sid

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