Fußball

Mal wieder Tod oder Gladiolen Bayern im Pokalhit gegen Werder

Es geht um Revanche - und der erste Titel steht auf dem Spiel. Der Pokalhit gegen Bremen sei ein "Tod-oder-Gladiolen-Spiel", sagt Louis van Gaal. Werder will das 0:4-Debakel aus dem Finale vergessen machen - aber die Bayern sind im Pokal daheim seit 19 Jahren unbesiegt.

Als sie noch schön und erfolgreich spielten. Die Spieler des FC Bayern feiern den Gewinn des DFB-Pokals.

Als sie noch schön und erfolgreich spielten. Die Spieler des FC Bayern feiern den Gewinn des DFB-Pokals.

(Foto: picture alliance / dpa)

Vorgezogenes Endspiel in Runde zwei: 164 Tage nach dem für Werder Bremen demütigenden 4:0-Finaltriumph des FC Bayern kommt es zur großen Revanche im DFB-Pokal, aber unter völlig anderen Vorzeichen. Die Bayern sind ohne Arjen Robben und Franck Ribéry, die am 15. Mai in Berlin auch als Torschützen brillierten, meilenweit entfernt von der damaligen Gala-Form. "Das war eines der besten Spiele von Bayern München", erinnerte sich Trainer Louis van Gaal nur zu gerne zurück an die vergangene Saison.

Um ähnlich viel geht es auch bei der Neuauflage heute ab 20.30 Uhr. "Das ist ein Tod-oder-Gladiolen-Spiel", sagte der Holländer, für den die Partie ein echtes Schlüsselspiel ist. "Wenn wir diese Periode mit vielen Verletzten überleben und alle Optionen offenhalten - Bundesliga, Champions League und Pokal -, haben wir die Chance, immer noch alles zu gewinnen", sagte er zur Aussicht auf drei Titel in dieser Saison, die er partout nicht aufgeben möchte.

Wehklagen hilft nicht

Zwar jammern die Bayern über den angeblich ungerechten Spielplan und leiden unter ihrer Personalnot - aber Wehklagen hilft nicht. Van Gaal lobte sein aktuelles B-Team demonstrativ vor dem K.o.-Spiel. Er sei "sehr froh, dass wir mit dieser Mannschaft sieben Punkte aus den letzten drei Spielen holen konnte: Sie hat Hannover geschlagen, Cluj geschlagen - und ein 0:0 in Hamburg ist auch nicht schlecht. Trotz vieler verletzter Spieler haben wir immer noch alle Optionen."

Auch Kapitän Philipp Lahm hält die Mannschaft ohne Robben, Ribéry und van Bommel für "stark genug, um Bremen auszuschalten". Allerdings versprechen die Bremer mehr Gegenwehr als im Finale vor fünf Monaten. "Da waren wir im Prinzip chancenlos. Das hat uns geärgert. Diesmal wollen wir unser Potenzial ausschöpfen", sagte Trainer Thomas Schaaf am Montag und betonte: "Wir haben schon außergewöhnliche Geschichte im Pokal geschrieben, die muss ja in München nicht aufhören."

Außergewöhnliches erscheint nötig, denn die Bayern sind im Pokal seit 19 Jahren und 23 Heimspielen daheim ungeschlagen. Der damalige Zweitligist FC Homburg siegte zuletzt am 17. August 1991 mit 4:2 nach Verlängerung in München. "Wir sind froh, dass wir jetzt schon in der zweiten Runde, also relativ früh, gegen Bayern spielen. Wir wollen das Ticket ins Achtelfinale lösen", sagte Bremens Per Mertesacker.

"Davon träumt jeder Junge"

Personelle Veränderungen kann van Gaal bei seinem Team nicht vornehmen. Ivica Olic sitzt nach seinem Nasenbeinbruch wieder als Joker auf der Bank, auch Abwehrspieler Daniel van Buyten (Rücken) kehrt in den Kader zurück. Der an einer Grippe erkrankte Miroslav Klose kann gegen seinen Ex-Club nach einem auskurierten Muskelfaserriss eventuell ebenfalls auf der Bank sitzen. Van Gaal verspricht sich einen Schub von dem freien Tag, den er seinem geschlauchten Minikader am Sonntag gönnen konnte: "Man sieht, dass die Spieler spritziger sind. Ich erwarte ein gutes Spiel."

Auch die Bremer verspüren nach dem 4:1 in Gladbach Rückenwind. Kapitän Torsten Frings warnte dennoch: "Bayern ist eine ganz andere Hausnummer." Ein Traum erfüllt sich für Sebastian Mielitz, der nach seiner Super-Leistung gegen Gladbach erneut Nationalspieler Tim Wiese im Bremer Tor vertreten darf. "Einmal gegen die Bayern, davon träumt jeder Junge", sagte der 21-Jährige aufgeregt, aber furchtlos.

FC Bayern München - SV Werder Bremen, 20.30 Uhr
München: Butt - Lahm, Timoschtschuk, Badstuber, Prasnjic - Ottl, Schweinsteiger - Altintop, Kroos, Müller - Gomez
Bremen: Mielitz - Fritz, Mertesacker, Prödl, Silvestre - Frings, Wesley - Hunt, Marin - Pizarro, Arnautovic
Schiedsrichter: Weiner (Giesen)

Quelle: ntv.de, Klaus Bergmann und Peter Hübner, dpa

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