Fußball

Dritter Investor, USA-Pläne, Dauerkarten-Zoff Bayern will volle Kassen und volles Stadion

Noch lange nicht satt: das Starensemble des FC Bayern.

Noch lange nicht satt: das Starensemble des FC Bayern.

(Foto: dpa)

Bundesliga-Krösus FC Bayern will weiter wachsen: Ein dritter Investor sei laut Vorstandsboss Rummenigge "möglich", dazu treibt der Champions-League-Sieger Expansionpläne voran. Ungemütlich könnte es in München für einige Dauerkartenbesitzer werden.

Ein möglicher dritter Investor, ein Büro in New York - doch trotz einer Generierung von neuen millionenschweren Geldquellen sieht Bayern Münchens Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge keinen "Automatismus" für eine dauerhafte Vormachtstellung. "Unser Anspruch ist es, so oft Meister zu werden, wie es geht", sagte Rummenigge beim Sportsponsoring-Kongress Spobis in Düsseldorf. Der Verein sei aber nicht so arrogant, "zu sagen, dass wir in den kommenden zehn Jahren acht oder neunmal Meister werden. Das, befürchte ich, wird nicht der Fall sein".

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge versuchte in Düsseldorf, die Furcht vor einer ewigen Dominanz seiner Münchner zu zerstreuen.

Bayern-Boss Karl-Heinz Rummenigge versuchte in Düsseldorf, die Furcht vor einer ewigen Dominanz seiner Münchner zu zerstreuen.

(Foto: dpa)

Rummenigge verwies darauf, dass es in den zurückliegenden Jahren immer auch andere Titelgewinner wie den VfL Wolfsburg (2009), den VfB Stuttgart (2007) oder zweimal Borussia Dortmund (2011, 2012) gegeben habe. Nach Ansicht des Schalker Aufsichtsratschefs Clemens Tönnies wird das Ende der Münchner Dominanz in der Liga aber noch lange auf sich warten lassen: "Irgendwann kommt wieder eine Schwächephase, aber in den nächsten Jahren ist der Meistertitel vergeben."

Geld für Steine, nicht Beine

Und für die Rivalen könnte es in Zukunft immer schwieriger werden, die Bayern zu gefährden. Der finanzielle Vorsprung könnte sich weiter vergrößern. Neben Audi und Adidas könnte ein dritter Anteilseigner an der FC Bayern München AG noch dazukommen. "Wir könnten noch Anteile verkaufen, ich würde das nicht zur Gänze ausschließen", sagte Rummenigge. Der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Bundesligisten betonte dabei: "Wir brauchen kein Geld für Transfers." Die Münchener werden keinen "Messi holen".

"Wenn wir so etwas machen, wird das in die Infrastruktur investiert, in Steine, nicht in Beine", ergänzte Rummenigge. Das Geld der derzeitigen Anteilseigner sei ebenso ins Stadion geflossen. Weitere Einnahmen könnten für das neue Nachwuchsleistungszentrum eingesetzt werden. Zu einem möglichen Einstieg der Allianz, dem Namensgeber der Arena, sagte Rummenigge: "Ich habe auch von den Gerüchten gehört, aber das kann ich im Moment nicht bestätigen." Im Gegensatz zu den Bayern ist eine Ausgliederung der Fußball-Abteilung bei Schalke auch in Zukunft kein Thema. Man denke nicht daran, Filetstücke abzugeben, sagte Tönnies.

Rummenigge kündigte unterdessen an, dass die Bayern die USA als Zielmarkt ausgemacht haben. "Wir werden im nächsten Sommer nach Amerika gehen, da drei Spiele machen", sagte der Bayern-Boss und fügte hinzu: "Wir werden in New York ein Büro eröffnen." Im Sponsoring verfolge der Club eine "Zwei-Wege-Strategie", sagte Rummenigge: "Die Sponsoren, die wir haben, nehmen wir mit. Aber wir wollen auch den einen oder anderen Sponsor in Amerika oder Asien dazu gewinnen."

Zoff um Dauerkarten droht

Das Münchner Stadion ist immer ausverkauft, aber selten bis auf den letzten Platz besetzt. Das soll sich ändern.

Das Münchner Stadion ist immer ausverkauft, aber selten bis auf den letzten Platz besetzt. Das soll sich ändern.

(Foto: dpa)

Für vereinsinternen Zündstoff könnte die Drohung des Vereins sorgen, einigen Dauerkartenbesitzern ihre Tickets kündigen. Wie die "tz" berichtet, hat der Rekordmeister den 5600 Fans mit Dauerkarten im Stehplatzbereich der Südkurve diese Maßnahme bereits Anfang Dezember 2013 in Aussicht gestellt. Würden nicht mindestens 8 der 17 Heimspiele besucht, behalte sich der Verein die Kündigung der Dauerkarten zum Saisonende vor.

Hintergrund ist, dass das Münchner Stadion in jedem Ligaspiel offiziell mit 69.000 Zuschauern ausverkauft ist, gerade auf der Südkurve aber immer wieder Plätze frei bleiben. Ein Umstand, der unter Bayern-Fans für Unmut gesorgt hat. Auf der Warteliste für Dauerkarten im Stehplatzbereich sollen laut "tz" rund 10.000 Namen stehen. Vor der Saison 2012/2013 soll es rund 15.000 neue Anfragen für zehn freie Dauerkarten gegeben haben.

Der Arbeitskreis Fandialog, ein Zusammenschluss von 30 Bayern-Fanklubs, bat den Verein schließlich, etwas an dieser Situation zu ändern. Dabei einigte man sich mit dem Klub auf die Vorgabe, dass mehr als die Hälfte aller Heimspiele besucht werden muss. Das allerdings, betonte der Verein inzwischen, muss nicht durch den Dauerkarteninhaber persönlich geschehen. Da die Tickets nicht personalisiert seien, könnten sie auch auf Dritte übertragen werden.

Quelle: ntv.de, cwo/sid/dpa

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