Fußball

Wo ist die Hoffnung geblieben? Bei Schalke 04 geht schief, was schiefgehen kann

Trainer Thomas Reis ist nicht zufrieden mit der aktuellen Lage auf Schalke.

Trainer Thomas Reis ist nicht zufrieden mit der aktuellen Lage auf Schalke.

(Foto: IMAGO/RHR-Foto)

Das Trainingslager in Belek hätte für den taumelnden Fußball-Bundesligisten FC Schalke 04 kaum schlechter laufen können. Die Hoffnung auf eine Aufholjagd ist gering, die Sorgen vor dem direkten Wiederabstieg beim Gelsenkirchener Traditionsklub groß.

Noch kein Testspiel gewonnen, Leistungsträger mit schweren Verletzungen verloren, dazu weiterhin fehlende Verstärkungen: Die Vorbereitung auf die Restsaison hätte für den heftig taumelnden Traditionsriesen FC Schalke 04 kaum schlechter laufen können. Im Trainingslager wollte sich der Tabellenletzte der Fußball-Bundesliga eigentlich auf eine Aufholjagd einstimmen, nach zehn Tagen im türkischen Belek überwiegt aber der Frust.

"Das geht nicht. Jeder hat den Anspruch, im ersten Pflichtspiel auf dem Platz zu stehen", schimpfte Trainer Thomas Reis nach dem 0:1 im Testspiel gegen Zweitligist 1. FC Nürnberg, "so kann man sich nicht präsentieren." Stürmer Kenan Karaman sprach gar von einer "Katastrophe". Vor allem die zweite Hälfte erzürnte den Coach. "Wenn du so etwas siehst, dann ist das sehr ärgerlich. Da fassen wir uns an die eigene Nase, jeder einzelne Spieler." Mit der Leistung vor Pause war er indes ganz zufrieden, haderte aber mit der mangelnden Effizienz. "Wir hatten spielerisch sehr gute Aktionen, konnten immer wieder nach vorne durchspielen. Ähnlich wie gegen Zürich müssen wir in Führung gehen, schaffen das aber nicht", wird Reis im "Reviersport" zitiert.

Der Sportvorstand lobt die Mannschaft

Die Aufbruchstimmung auf Schalke, die nach der Verpflichtung von Hoffnungsträger Reis entfacht war, ist wieder dahin. Nicht eines der bislang fünf Testspiele haben die Königsblauen gewonnen, die Gegner - darunter Drittligist VfL Osnabrück, das Schweizer Schlusslicht FC Zürich, Rapid Wien (alle 2:2) und Hajduk Split (3:4) - waren dabei keineswegs übermächtig. Und trotzdem bescheinigte Peter Knäbel der Mannschaft "gute, harte Arbeit. Das ist die Basis, mit der wir gestärkt in die verbleibenden 19 Spiele gehen werden", bilanzierte der Sportvorstand. Der Auftakt in die Restsaison hat es allerdings in sich. Erst gastieren die Knappen bei Eintracht Frankfurt (21. Januar), drei Tage später empfängt Schalke den Champions-League-Aspiranten RB Leipzig. Schon jetzt beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz fünf Punkte.

Umso wichtiger wäre daher ein Erfolgserlebnis bei der Generalprobe am Samstag gegen Werder Bremen. Für den Klassenerhalt benötigt das Team nach Meinung der eigenen Anhänger aber Verstärkungen - und dort hapert es noch. Bislang ergänzten die Schalker mit Linksverteidiger Jere Uronen (Stade Brest) und Innenverteidiger Niklas Tauer (Mainz 05/Leihe) lediglich ihre Abwehr.

Ganz bittere Ausfälle

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Gesucht wird noch ein Flügelspieler. "Wenn wir den Passenden finden, werden wir zuschlagen", sagte Knäbel, der aber auch zugab, die Transferperiode bisher "hätte besser laufen können". Dazu brachen zuletzt mit Torjäger Sebastian Polter (Verdacht auf Kreuzbandriss) und Sechser Alex Kral (Bandscheibenvorfall) wichtige Spieler weg, auch Kreativspieler Rodrigo Zalazar (Mittelfußbruch) fehlt wohl noch länger. Immerhin möchte Simon Terodde seinen auslaufenden Vertrag verlängern. Der Rekordtorschütze der 2. Liga, in der Bundesliga aber mit Ladehemmungen, fühlt sich jedoch im Unterhaus wohler. Und dort will Schalke eben nicht mehr landen.

Ein klares Bekenntnis zu S04 im Falle des Abstiegs vermied er indes, deutete allerdings auch an, dass ihn ein Wechsel ins Ausland nicht unbedingt reize. "Es kamen immer mal wieder exotische Anfragen rein. Doch bislang konnte ich darüber nur schmunzeln, weil ich denke: Die Bundesliga ist einfach geil", sagte Terodde. Auf Schalke hängt die Zugehörigkeit zu dieser Liga jedoch schon wieder am seidenen Faden.

Quelle: ntv.de, tno/sid

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