Fußball

Talfahrt bei Hannover 96 Bergmann bleibt - vorerst

Händeringend sucht der abstiegsgefährdete Fußball-Bundesligist Hannover 96 einen Ausweg aus der Krise, sieht diesen nach intensiven Gesprächen aber noch nicht in der Entlassung von Trainer Andreas Bergmann - weil kein geeigneter Nachfolger bereitsteht.

Andreas Bergmann ist seinem Chef Martin Kind nicht streng genug.

Andreas Bergmann ist seinem Chef Martin Kind nicht streng genug.

(Foto: dpa)

Fußball-Erstligist Hannover 96 hält wohl vorerst noch an seinem Trainer Andreas Bergmann fest. Nach derzeitigem Stand soll der Coach trotz der rasanten Talfahrt mit sieben sieglosen Spielen auch im nächsten Auswärtsspiel beim FSV Mainz 05 am Samstag auf der Bank sitzen. Das haben Clubchef Martin Kind und Sportdirektor Jörg Schmadtke in "intensiven Gesprächen" am Wochenende vereinbart. "Das Trainerthema ist am Montag bei verschiedenen Sitzungen nicht weiter erörtert worden", sagte Pressechef Andreas Kuhnt.

Nach dem Absturz auf Relegationsplatz 16 wird in Hannover dennoch ein kurzfristiger Trainerwechsel nicht ausgeschlossen, falls der Verein auf die Schnelle einen geeigneten Nachfolger findet. Clubchef Kind hatte den früheren Amateurcoach Bergmann im August 2009 zum Cheftrainer befördert. Das Experiment gilt aber spätestens seit der 0:3-Blamage gegen den Tabellenletzten Hertha BSC als gescheitert. Schon vor dem Spiel hatte der Vereinsvorsitzende den Trainer aufgefordert, die Zügel anzuziehen und härter zu arbeiten. Dennoch gab Bergmann dem Team nach der Schmach gegen Hertha heute trainingsfrei.

Betriebssportgruppe 96

Kind liegt damit auf einer Linie mit Schmadtke. Der Manager hatte das 96-Team zuletzt als Betriebssportgruppe bezeichnet. Nach der Hertha-Partie kritisierte er das instabile Nervenkostüm und die Zweikampfschwäche der Spieler. Er forderte ein kollektives Auftreten der Mannschaft und drohte den Profis mit Rauswurf. "Wer nicht mitzieht, der muss aussortiert werden."

Neben einem Trainerwechsel oder der Trennung von Profis wird auch an die Verpflichtung neuer Spieler gedacht. In der Transferperiode, die am 31. Januar endet, hat Hannover 96 bisher Torhüter Uwe Gospodarek und den slowakischen Vereidiger Jan Durica geholt. Als weitere Möglichkeit steht die Verpflichtung eines Psychologen im Raum. Nach dem Suizid von Torhüter Robert Enke am 10. November 2009 hat das 96-Team aus sechs Partien nur einen Punkt geholt.

Quelle: ntv.de, dpa

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