Fußball

Schmiergeld für 25 FIFA-Funktionäre Bericht belastet Bin Hammam

Das Untersuchungsergebnis der Bestechungsvorwürfe gegen die Fußball-Funktionäre Mohamed Bin Hammam und Jack Warner durch die FIFA-Ethikkommission ist eindeutig: Beide sind korrupt. Trotzdem dürfte der zurückgetretene Warner eine üppige Pension erhalten.

Der suspendierte FIFA-Funktionär Mohamed Bin Hammam soll im Wahlkampf um das Präsidentenamt des Fußball-Weltverbandes versucht haben diverse Funktionäre zu bestechen. Zu diesem Ergebnis kommt ein Bericht der FIFA-Ethikkommission, aus dem die britische Nachrichtenagentur Press Association zitiert. Demnach seien die Beweise gegenüber Hammam und seinem Komplizen, dem ehemaligen FIFA-Vizepräsidenten Jack Warner, eindeutig.

Jack Warner ist schon zurückgetreten, Mohamed bin Hammam noch nicht. Beide eint neben ihren korruptiven Umtrieben das Beharren darauf, unschuldig zu sein.

Jack Warner ist schon zurückgetreten, Mohamed bin Hammam noch nicht. Beide eint neben ihren korruptiven Umtrieben das Beharren darauf, unschuldig zu sein.

(Foto: AP)

Bin Hammam wird vorgeworfen 25 Funktionäre mit 40.000 Dollar Schmiergeldern bestochen zu haben. Der Fußball-Verband von Puerto Rico hatte bestätigt, Geld erhalten zu haben. "Ich kann nur sagen, dass ich alle Vorwürfe bestreite und dabei bleibe, dass ich während des Kongress in Trinidad nichts Falsches getan habe", ließ Bin Hammam in einer ersten Stellungnahme mitteilen.

Die Ethikkommission der FIFA hatte Bin Hammam und Warner, Präsident der CONCACAF-Konföderation (Nord- und Mittelamerika und Karibik), wegen der Verstöße gegen den verbandseigenen Ethikcode suspendiert. Warner war am vergangenen Montag schließlich von seinen Ämtern im Weltverband zurückgetreten - nachdem ihm AP zufolge bereits am 14. Juni der 17-seitige Untersuchungsbericht zugestellt worden war.

Üppige Pension für Warner

Nach Warners Rückzug hatte die FIFA bekannt gegeben, dass alle von der Ethikkommission zuletzt gegen Warner eingeleiteten Verfahren geschlossen werden und somit die Unschuldsvermutung bestehen bleibt, trotz offenbar gegenteiliger Beweise.

Darüber hinaus stehen Warner für die 28 Jahre, die er seit 1983 Mitglied des FIFA-Exekutivkomitees war, durch seinen freiwilligen Rücktritt Pensionszahlungen zu. Nach Angaben des britischen "Guardian" könnten sich diese jährlich auf bis zu 28.000 Pfund, also rund 31.500 Euro belaufen.

Zwanziger will externe Prüfung

Unterdessen will DFB-Präsident Theo Zwanziger die umstrittene Vergabe der Fußball-WM an Katar nicht nur von der FIFA-Ethikkommission untersuchen lassen. Vielmehr solle das Ergebnis für das Turnier 2022 "auch durch staatliche Strafverfolgungsbehörden untersucht werden". Das geht aus einem Fünf-Punkte-Plan Zwanzigers hervor, von dem die "Sport Bild" berichtete. Zwanziger, seit kurzem auch Exekutivmitglied des Fußball-Weltverbandes, will den Plan an diesem Freitag seinen Präsidiumskollegen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) präsentieren.

Sollten seine Ideen in dem Gremium Zustimmung finden, werde er sie auch an das UEFA-Exekutivkomitee weiterleiten und in einem Vier-Augen-Gespräch mit FIFA-Präsident Sepp Blatter erörtern, hatte Zwanziger zuletzt bereits in einem Interview der "Frankfurter Rundschau" angekündigt. Bestätigt sich der Verdacht, dass Schmiergelder geflossen sind, soll die WM 2022 nach Vorstellung Zwanzigers neu vergeben werden, schreibt die "Sport Bild".

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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