Fußball

AC Mailand soll zurück an die Spitze Berlusconi plant den Großangriff

Macht eine Menge Geld locker, um den AC Mailand wieder an die Spitze des italienischen und europäischen Fußballs zu heben: Silvio Berlusconi.

Macht eine Menge Geld locker, um den AC Mailand wieder an die Spitze des italienischen und europäischen Fußballs zu heben: Silvio Berlusconi.

(Foto: imago/HochZwei/Syndication)

Silvio Berlusconi will zurück. Zurück an die Spitze des italienischen Fußballs - und auf Sicht auch an die des europäischen. Dafür macht der Patron des AC Mailand mächtig Kohle locker. Doch damit ist er nicht allein: Auch Stadtrivale Inter rüstet gewaltig auf.

Der Patron will sich's wieder so richtig schmecken lassen. Statt schnödem Mozzarella, hat Silvio Berlusconi zuletzt angekündigt, werde in Mailand künftig wieder Kaviar serviert - und in der Bundesliga fürchten sie bereits den legendären Heißhunger des verschlagenen AC-Bosses. "Wenn die beiden Mailänder Klubs sich erholen, ist Italien wieder ein richtig ernstzunehmender Gegner in Europa", sagte Rudi Völler dem "Kicker". Genau das war die ehemalige Wahlheimat des Sportdirektors von Bayer Leverkusen in den vergangenen Jahren nicht mehr, auch wenn sich Rekordmeister Juventus Turin zuletzt sogar bis ins Champions-League-Endspiel mogelte.

Carlos Bacca vom FC Sevilla wechselt zum AC Mailand.

Carlos Bacca vom FC Sevilla wechselt zum AC Mailand.

(Foto: picture alliance / dpa)

Kaum jemand steht so sehr für die Krise des Fußballs in Italien wie die Mailänder Klubs. Berlusconis AC gewann 2011 mit der Meisterschaft den letzten großen Titel, in den vergangenen beiden Spielzeiten reichte es nicht einmal für die Europa League. Inter, 2010 Triple-Sieger, holte 2011 noch den Pokal - und gewann seither keinen Blumentopf mehr. In der abgelaufenen Spielzeit belegten die Nerazzurri Platz acht - immerhin zwei Ränge vor den Rossoneri.

Das soll, das muss sich ändern. Und dafür hat sich der heruntergekommene italienische Fußball-Adel finanzkräftige Unterstützung aus dem Ausland geholt. Berlusconi veräußerte 48 Prozent der Klubanteile für 500 Millionen Euro an den thailändischen Broker "Mr. Bee" Taechaubol, Inter stürzte sich in die Arme des indonesischen Geschäftsmannes Erick Thohir, der für 255 Millionen Euro 70 Prozent erhielt - Geld, das Tore schießen soll. Berlusconi kündigte an, dem neuen Trainer Sinisa Mihajlovic mit bis zu 150 Millionen Euro einen "Meisterkader" zusammenkaufen zu wollen. Der Scudetto sei "assolutamente" möglich, versicherte er bei Mihajlovics Vorstellung. Dort bezeichnete der neue Coach das Milan-Projekt als "das ambitionierteste in Italien", schließlich wolle der Klub ja auch ein neues Stadion bauen.

Zumindest die Herzen der Tifosi gewann Mihajlovic gleich am ersten Tag: Der Serbe zitierte Milans legendären Meistertrainer Herbert Kilpin, als er meinte, der AC müsse "wieder Angst verbreiten". Das sollen vor allem die neuen Stürmer Carlos Bacca (FC Sevilla) und Luiz Adriano (Schachtjor Donezk), die sich Milan fast 40 Millionen Euro kosten ließ. Für weitere knapp 25 Millionen kommen Andrea Bertolacci (AS Rom) und Luca Antonelli (FC Genua). Das Geld, meinte Berlusconi stolz, habe nicht der neue Gesellschafter, sondern er höchstpersönlich vorgestreckt.

Der Patron denkt wieder groß. Doch Milan stößt dabei an Grenzen, die Berlusconi aus der ruhmreichen Vergangenheit fremd sind. Der Plan, Trainer Carlo Ancelotti zurückzuholen, scheiterte ebenso wie ein Transfer von Superstar Zlatan Ibrahimovic. Und im Werben um den französischen Jungstar Geoffrey Kondogbia zog Milan gar gegen Inter den Kürzeren, obwohl der 22-Jährige schon zugesagt hatte. Zwischen 35 und 40 Millionen Euro soll er gekostet haben. Inters Ausgaben belaufen sich damit auf mindestens 65 Millionen Euro - obwohl sich der Klub im Rahmen des Financial Fairplay an Auflagen halten muss. Aber wer isst schon gerne Büffelkäse, wenn er Kaviar haben kann?

Quelle: ntv.de, Marco Mader, sid

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