Fußball

Wolfsburg überfährt Retortenklub Bielefeld gelingt dicke Pokalüberraschung

Sieht vielleicht nicht so aus, ist aber Freude - und zwar große: Bielefelds Fabian Klos freut sich über

Sieht vielleicht nicht so aus, ist aber Freude - und zwar große: Bielefelds Fabian Klos freut sich über

(Foto: REUTERS)

Die Fußballer der Arminia aus Bielefeld mausern sich mehr und mehr zum Favoritenschreck im DFB-Pokal: Nach Hertha BSC muss nun auch Werder Bremen die Segel gegen den Drittligisten streichen. In Leipzig lässt der VfL Wolfsburg der weil nichts anbrennen.

Favoritenschreck Arminia Bielefeld hat den nächsten Coup gelandet und steht erstmals seit 2006 wieder im Viertelfinale des DFB-Pokals. Der souveräne Drittliga-Spitzenreiter schaltete Fußball-Bundesligist Werder Bremen mit einem 3:1 (1:0) aus und darf sich nun über weitere dringend benötigte Einnahmen aus dem Pokal freuen. Souveräner agierte der VfL Wolfsburg beim ehrgeizigen Fußball-Zweitligisten RB Leipzig: Selbst ohne einen Treffer von Tormaschine Bas Dost setzte sich der Tabellenzweite der Bundesliga mit 2:0 (1:0) in der sächsischen Messestadt durch.

Keine Angst vor dem Klassenunterschied

In Bielefeld ließen Manuel Junglas (32. Minute/84.) und Sebastian Schuppan (57.) mit ihren Toren die Arminia-Fans unter den 26.137 Zuschauern in der seit Dezember ausverkauften Arena jubeln. Werder-Kapitän Clemens Fritz (76.) konnte nur noch den Anschlusstreffer erzielen und musste zudem kurz vor Schluss nach einem Frustfoul mit Gelb-Rot vom Platz.

In der zweiten Runde hatte die Mannschaft von Trainer Norbert Meier Hertha BSC im Elfmeterschießen bezwungen (4:2). Die hoch verschuldeten Ostwestfalen standen 2005 und 2006 jeweils im Viertelfinale. Für die Bremer war das Pokal-Aus der zweite Dämpfer nach dem spektakulären 3:5 in der Bundesliga gegen den VfL Wolfsburg am Sonntag.

Die Arminia ließ sich vom Klassenunterschied nicht einschüchtern. In der 32. Minute schickte Kapitän Fabian Klos Tom Schütz steil in den Strafraum, der wiederum den Ball flach in die Mitte spielte. Junglas brauchte nur abstauben. Beflügelt durch die Führung war Bielefeld ebenbürtig, nach dem Rückstand fand Werder überhaupt nicht mehr ins Spiel.

Das 2:0 fiel nach einer wohl einstudierten Ecke: Christian Müller ließ den Ball passieren, Schuppan hielt das Bein rein und traf. Werder spielte nun konsequenter nach vorn und fand zunächst in Arminen-Schlussmann Alexander Schwulow seinen Meister. Fritz traf von der Strafraumgrenze ins untere Eck. Erneut Junglas schloss dann kurz vor Schluss einen Konter erfolgreich ab und sorgte für die Entscheidung.

Wolfsburg zersägt Leipzigs Drangphase

Indes machten Daniel Caligiuri (20. Minute) und Timm Klose (57.) den Einzug der kaum glanz-, aber äußerst wirkungsvoll spielenden Wolfsburger Werksmannschaft in die Runde der besten Acht perfekt. Für RasenBallsport endete der Cup-Wettbewerb nach zuvor zwei Siegen nach Verlängerung über Erstligist Paderborn und Zweitligarivale Aue. Erstmals war die WM-Arena von 2006 bei einem RB-Heimspiel mit 43.348 Zuschauern ausverkauft. Von übergroßer Nervosität war beim Tabellenachten der zweiten Liga wegen der tollen Kulisse aber wenig zu spüren.

Der Wolfsburger Caligiuri zelebriert seinen Treffer zum 1:0.

Der Wolfsburger Caligiuri zelebriert seinen Treffer zum 1:0.

(Foto: imago/Annegret Hilse)

Nachdem die Sachsen ihr Tief in der Liga nach fünf sieglosen Partien zuletzt beendet hatten, waren sie einer Führung gegen die hochkarätig besetzten Wölfe nah. Zuerst strich die Direktabnahme des aufgerückten Verteidigers Lukas Klostermann jedoch nur das Außennetz (17.). Nicht mal sechzig Sekunden später entwischte Omer Damari der VfL-Abwehr, sein Schuss ging um wenige Zentimeter daneben. Just in dieser Drangperiode traf Wolfsburg. Kevin De Bruyne spielte den Ball von der rechten Seite auf Caligiuri. Und der am Wochenende beim 5:3 gegen Werder Bremen schon zweimal erfolgreiche Offensivmann hämmerte den Ball in Netz.

Viel mehr machten die Gäste um Weltmeister André Schürrle danach nicht. Und das trotz der größer werdenden Schwächen in der Leipziger Abwehr, die kurz vor der Pause auch noch auseinandergerissen wurde, als Innenverteidiger Tim Sebastian von Betreuern gestützt vom Platz musste. Der fehlende Abwehrchef und die notwendige Offensive eröffneten den Gästen Raum für Konter. Dost verpasste aber eine Hereingabe von De Bruyne wenige Minuten nach dem Wiederanpfiff. Dafür wuchtete Klose den Ball mit dem Kopf nach einer Ecke ins Tor.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen