Fußball

"Raus aus der Komfortzone" Bierhoff denkt an Abschied vom DFB

Wo zieht es Oliver Bierhoff hin? Sein Vertrag als Teammanager läuft noch bis nach der WM 2014.

Wo zieht es Oliver Bierhoff hin? Sein Vertrag als Teammanager läuft noch bis nach der WM 2014.

(Foto: picture alliance / dpa)

Seit 2004 ist Oliver Bierhoff Teammanager der deutschen Fußball-Nationalmannschaft. Nun hat er offenbar genug von dem Job und sucht einen "neuen Anreiz". Der könnte in der Bundesliga liegen.

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff denkt offenbar ernsthaft über einen Abschied vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) nach. "Ich werde mir in den kommenden Wochen Gedanken machen, wo ich für mich den Reiz sehe. Ich schätze Kontinuität. Andererseits reizt mich immer auch das Neue, und es stellen sich die Fragen: Habe ich noch etwas zu geben? Brauche ich einen neuen Anreiz und muss mal wieder raus aus der Komfortzone des Gewohnten", sagte Bierhoff der "Welt".

Bierhoff, dessen Vertrag noch bis nach der WM 2014 läuft, brachte selbst auch schon einen Wechsel in die Bundesliga als mögliche Alternative ins Gespräch. "Bei einem Bundesligisten hast du schnellere Entscheidungen, direkteres  Feedback, Tagesaktualität. Es ist schnelllebiger und hat darum natürlich seine Reize", sagte er.

Bierhoff ist seit Juli 2004 Manager der Nationalmannschaft. Titel errang er nur als Spieler: So wurde er mit der deutschen Fußball-Nationalmannschaft 1996 Europameister. Mit dem AC Mailand holte er 1999 die italienische Meisterschaft. Bei Udinese Calcio wurde er ein Jahr zuvor Torschützenkönig der Serie A.

Bierhoff eckt an

Bierhoff will Poldi mit seiner Kritik "anstacheln". (Archivbild)

Bierhoff will Poldi mit seiner Kritik "anstacheln". (Archivbild)

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Als Teammanager musste Bierhoff immer wieder Kritik einstecken. Derzeit liegt er mit Nationalstürmer Lukas Podolski im Clinch. Nach dem  4:2-Erfolg der DFB-Auswahl gegen Ecuador in Boca Raton konterte der zweifache Torschütze Podolski ausdrücklich die Kritik Bierhoffs. Er erklärte indirekt, dass Bierhoff die Kritik ("Ein Jahr des Stillstands") nicht zustehe.

 "Jeder darf Kritik äußern, das gehört dazu. Aber wichtig ist, dass sie von Personen kommt, die täglich mit mir arbeiten - wie den Trainern", sagte der 27-Jährige nach seinem 109. Länderspiel. Dass er die Kritik zunächst zurückhaltend kommentierte hatte, erklärte Podolski damit, dass er in den betreffenden Interviews zum ersten Mal davon gehört habe: "Ich bin damals überrant worden von den Aussagen."

Dass er gegen Ecuador mit zwei Toren, darunter dem schnellsten der deutschen Länderspiel-Geschichte nach acht Sekunden, derart überzeugte, hatte laut Podolski nichts mit der Sondermotivation durch den Teammanager zu tun. "Man muss mich nicht vor jedem Training anstacheln", stellte er klar.

Bierhoff hatte den Offensivspieler des FC Arsenal im Fachmagazin "kicker" auf die Konkurrenzsituation verwiesen: "Poldi merkt, dass gerade auf seiner Außenposition andere Spieler Druck machen", so der Teammanager und fügte als Saisonbilanz für Podolski an: "Bei der Nationalmannschaft war es ein Jahr des Stillstandes."

Quelle: ntv.de, bad/sid/dpa

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