Von Beruf Schiedsrichter! Blatter bleibt hartnäckig
25.03.2013, 11:45 Uhr
Felix Brych gehört zu den besten deutschen Schiedsrichtern.
(Foto: dpa)
Fifa-Boss Joseph Blatter will den Berufsschiedsrichter einführen - eine Forderung, die er nicht zum ersten Mal laut ausspricht. Dafür müsse man die Ausbildung reformieren und den Referees höhere Gehälter und besser Perspektiven bieten. Blatter empfiehlt die Übertragung des französischen Modells.
Weltverbands-Präsident Joseph S. Blatter hat in der Diskussion über Rolle und Stellenwert der Schiedsrichter im bezahlten Fußball seine Forderung nach Profitum für die Unparteiischen erneuert. "Schiedsrichter muss ein Beruf sein. Es ist ein Beruf geworden. Man sollte Berufsschiedsrichter werden, aber auch früher anfangen können", sagte der Fifa-Boss.
Im Interview mit dem "kicker" nannte der Schweizer als Hauptproblem der Zunft den mühseligen Weg der Spielleiter aus den unteren Klassen in die Eliteligen sowie mangelnde Achtung hochbezahlter Spieler vor deutlich niedriger entlohnten Spielleitern. "Der Aufstieg", meinte Blatter, "dauert zu lange. Warum soll ein Spieler nach seiner Karriere nicht schneller ran. Es darf kein aussterbender Beruf werden. Am bezahlten Fußball hängt so viel dran. Da wird ein bezahlter Schiedsrichter von den bezahlten Spielern ganz anders respektiert."
Blatters Ruf nach hauptberuflichen Schiedsrichtern ist nicht neu. Ende 2011 hatte der 77-Jährige erstmals konkret professionelle Schiedsrichter gefordert. Angesichts von Widerständen beim Deutschen Fußball-Bund (DFB) gegen seine Pläne drohte Blatter der deutschen Schiedsrichter-Gilde vor Jahresfrist sogar mit dem Ausschluss von der WM-Endrunde 2014 in Brasilien.
Vorbild Frankreich
Nach Blatters Ansicht könnte die Übertragung des französischen Modells auf andere Länder Schiedsrichtern wegen der Perspektive nach der Laufbahn an der Pfeife eine Entscheidung für die hauptberufliche Ausübung der Referee-Funktion erheblich erleichtern. Schiedsrichter, die jährlich maximal rund 150.000 Euro durch ihre Einsätze verdienen können, wären in solchen Konstellationen finanziell über ihre Laufbahn hinaus abgesichert.
Blatter sieht einen Unparteiischen dadurch anders als die Führung der deutschen Schiedsrichter, nicht zur Ausübung eines anderen Hauptberufes gezwungen: "Wenn er einen Vertrag hat, wie in Frankreich, wo alle Berufsschiedsrichter nach der aktiven Zeit im Verband als Ausbilder arbeiten, sieht das anders aus."
Quelle: ntv.de, sid